Dienstag, 16. Juli 2024

ZV-Delegiertentag: Dialog mit Politik hat oberste Priorität

Berlin. (zv) Ein Thema dominierte die Jahrestagung 2022 des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) in Eisenach: die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energie- und Rohstoffkrise und die Folgen für das Bäckerhandwerk. Verbandspräsident Michael Wippler und Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider betonten den fortdauernden intensiven Austausch mit der Politik und berichteten über bereits erzielte Erfolge. Im Rahmen der Jahrestagung wurde Wippler durch ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer das Handwerkszeichen in Gold verliehen.

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Deutschland und mit ihm die Betriebe des Bäckerhandwerks befinden sich mitten in der Krise, da waren sich die Tagungsteilnehmer einig. Gebeutelt von den Folgen der Corona-Pandemie sind nun die Auswirkungen des Ukraine-Krieges überall zu spüren. «Die gestiegenen Kosten machen uns Bäckern zu schaffen – ob Energie, Rohstoffe oder Personalkosten, der aktuelle Preis-Tsunami lässt Unternehmer mit Angst in eine ungewisse Zukunft blicken», beschrieb Wippler die Lage der Branche. «Unsere Verbände betreiben nicht nur massive Interessenvertretung, sondern standen und stehen den Innungsmitgliedern auch beratend zur Seite, um die stark gestiegenen Kosten zu bewältigen. Wobei im energieintensiven Bäckerhandwerk die Möglichkeiten zur Energieeinsparung begrenzt sind.»

Dies hat der Zentralverband in den letzten Monaten immer wieder im Dialog mit der Politik betont, zugleich auf die Dramatik der Lage hingewiesen und vehement auf Entlastungen für das Bäckerhandwerk gedrungen. Die aus Bäckersicht enttäuschenden Ergebnisse der ersten Beschlüsse wurden nicht nur im Berliner Büro wahrgenommen. Der Unmut der Betriebe sei überall im Land spürbar. Bäcker hätten wütende Briefe an Abgeordnete geschrieben, starteten Protestaktionen und gingen sogar auf die Straße. Das Bäckerhandwerk sei aufgrund «hunderter Medienberichte» zum Symbol für den bedrohten Mittelstand in diesem Land geworden, sagte Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider in Eisenach. Diesem Druck habe sich die Politik nicht entziehen können. ZV-Präsident Wippler sprach in diesem Zusammenhang den engagierten Bäckern seinen Dank aus: «Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Bäckerfamilie eng zusammensteht und auch die einzelnen Betriebe großen Einfluss auf ihre Abgeordneten haben können.»

Als Zeichen für seinen unermüdlichen Einsatz für das Bäckerhandwerk wurde ZV-Präsident Wippler im Rahmen des festlichen Abends auf der Wartburg von ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer das Handwerkszeichen in Gold verliehen. Wollseifer würdigte Wippler für sein langjähriges Engagement für das Handwerk in den unterschiedlichsten Gremien und Funktionen. Durch seine ehrenamtliche Arbeit habe er den Zusammenhalt innerhalb der Bäckerfamilie gestärkt. Gastgeber der Jahrestagung 2023 ist der Bäckerinnungsverband Südwest (Foto: Zentralverband).