Limburg. (ihk) Die Preise für Frisch- und Abwasser haben einige Städte und Gemeinden im Landkreis Limburg-Weilburg im Jahr 2018 im Vergleich zu 2017 deutlich erhöht. Die Mehrbelastungen können für Unternehmen mehr als zehn Prozent ausmachen. Zugleich sind die Kosten in der teuersten Kommune doppelt so hoch wie in der günstigsten. Das zeigt der Frisch- und Abwassermonitor 2018 des Hessischen Industrie- und Handelskammertages. Für Unternehmen sind die Wasserpreise ein wichtiges Standortkriterium.
Die Mehrbelastungen durch die Kostensteigerungen fallen für die Unternehmen zum Teil sehr deutlich aus. Besonders betroffen sind hiervon Unternehmen in Elbtal, Merenberg und Weilmünster, wo im Durchschnitt neun Prozent höhere Ausgaben für Frisch- und Abwasser auf die Unternehmen zukommen.
Beim Frischwasser hat Merenberg die Preise mit 13 Prozent am deutlichsten erhöht und hat nun mit 2,85 Euro den dritthöchsten Kubikmeterpreis im Landkreis, knapp hinter Beselich (3,04 Euro/Kubikmeter) und Elbtal, wo der Preis um acht Prozent auf nun 2,89 Euro stieg. Auch Hünfelden und Weilmünster haben die Gebühr um zehn respektive acht Prozent erhöht. Die Gemeinde Villmar hat den Preis dagegen um fünf Prozent auf 2,73 Euro gesenkt. Den günstigsten Kubikmeterpreis für Frischwasser weist trotz Preiserhöhung nach wie vor die Gemeinde Weinbach mit 1,56 Euro auf. Hier kommt aber noch eine monatliche Grundgebühr von 14,16 Euro hinzu (Vorjahr 5,83 Euro). Den monatlichen Grundpreis haben auch Villmar und Selters erhöht.
Insgesamt hat sich der Kubikmeterpreis für Frischwasser im Landkreis um im Durchschnitt zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht und liegt nun bei 2,17 Euro. Dabei haben zehn von 19 Kommunen die Preise gegenüber 2017 unverändert gelassen und weitere vier leichte Anpassungen vorgenommen.
Der Abwasserpreis ist im Landkreis gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen und liegt nun für den Liter im Durchschnitt bei 3,38 Euro. Während Unternehmen in Limburg 2,02 Euro für den Liter Abwasser zahlen, sind es in Weinbach 5,96 Euro – einer der höchsten Werte in Hessen. Erhöhungen gab es in diesem Bereich in Elbtal und Weilmünster um jeweils neun Prozent. Leichte Senkungen nahmen die Kommunen Villmar und Runkel vor.
Bis auf die Gemeinde Elbtal haben alle Kommunen das Gebührensplitting eingeführt. Sie erheben also neben Abgaben auf das Abwasser auch Gebühren für das Niederschlagswasser. Die Niederschlagsgebühr je Kubikmeter bewegen sich im Landkreis unverändert in einem Korridor von 0,34 Euro bis 0,84 Euro. In Hünfelden wurde die Niederschlagsgebühr um elf Prozent gesenkt, während Merenberg und Weilmünster um 17 respektive 15 Prozent erhöht haben. Eine Grundgebühr erhebt in diesem Bereich nur Weilmünster (50,28 Euro im Jahr, plus zehn Prozent).
Wasserkosten in der Region sehr unterschiedlich
Die Belastungen bei den Wasserkosten fallen für die Unternehmen im Landkreis je nach Standort sehr unterschiedlich aus. Zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden bestehen Unterschiede von bis zu 100 Prozent. Das kann für Unternehmen bis zu 74.000 Euro im Jahr ausmachen.
Eine Vergleichsrechnung anhand von Unternehmensbeispielen zeigt: Für eine idealtypische Großbäckerei mit hohem Wasserverbrauch bewegt sich die jährliche Belastung zwischen 74.773 Euro in Mengerskirchen und 148.440 Euro in Weinbach. Aber auch eine Druckerei mit eher geringem Wasserbrauch würde ebenfalls in Mengerskirchen am wenigsten bezahlen (4.873 Euro). Mit 9.507 Euro pro Jahr liegen die Wasserkosten in Weinbach hingegen fast doppelt so hoch (Foto: pixabay.com).
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