Dienstag, 16. Juli 2024

Vapiano soll Arbeitszeitkonten manipuliert haben

Bonn. (ots / eb) Bei Vapiano herrschen chaotische Zustände, Vapiano kämpft gegen Kundenbeschwerden, Restaurantkritiker sprechen Vapiano die Qualität ab. Die Nachrichten für das deutsche Unternehmen der Systemgastronomie, das italienische Speisen nach dem Fast-Casual-Prinzip anbietet, waren schon mal besser. Nun das: «Lohnbetrug – Vapiano soll Stundenzettel manipuliert haben». Demnach erheben sechs ehemalige Beschäftigte schwere Vorwürfe gegen den Konzern mit Zentrale in Bonn. Das Vorzeigeunternehmen soll sie systematisch betrogen haben. Mehr noch: Die Ex-Mitarbeitenden sprechen von Manipulation im großen Stil. Teamleiter in Berlin, Hessen und Süddeutschland sollen das Pensum der Beschäftigten künstlich kleingerechnet haben, heißt es in der «Welt am Sonntag». Die Manipulationen sollen für die Einzelnen eher gering geblieben sein. In der Summe hätten aber Beträge erreicht werden können, die die Filialgewinne in einem wesentlich besseren Licht erscheinen ließen, als dies tatsächlich zutreffe. Vapiano reagiert nach eigenen Angaben sehr betroffen auf die in der Zeitung geschilderten Vorfälle, nimmt diese sehr ernst und kündigt eine rückhaltlose Aufklärung durch die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) an. Jochen Halfmann, seit zwei Wochen Vorstandsmitglied und künftiger Vorstandsvorsitzender der Vapiano SE, sagt: «Mich machen die geschilderten Fälle sehr betroffen. So etwas darf nicht passieren. Bei aufgedecktem Fehlverhalten werden wir personelle Konsequenzen ziehen». Vapiano kündigt an, noch in diesem Jahr einen klaren Verhaltenskodex zum Umgang mit Mitarbeitern und Auszubildenden einzuführen sowie einen Ombudsmann, also eine unabhängige Vertrauensstelle, einzurichten. Sollte es Beschwerden geben, können sich Mitarbeiter – auch anonym – an diese Vertrauensstelle wenden. Zudem wird Vapiano ein neues Zeiterfassungssystem einführen, das unter anderem Änderungen an Stempelzeiten noch nachvollziehbarer dokumentieren soll. Gleichzeitig würden die vorhandenen Kontrollsysteme noch einmal verstärkt.