Bonn. (usp) Wie das Amtsgericht Bonn mitteilt, hat es am 01. März über das Vermögen der Bäckerei Eich Verwaltungs-GmbH mit Sitz in Troisdorf das Insolvenzverfahren eröffnet. Gesetzlich vertreten wird das Unternehmen von den Geschäftsführerinnen Claudia Eich aus Troisdorf und Angelika Eich aus Bonn. Die Eröffnung des Verfahrens unter dem Aktenzeichen 96IN112/17 erfolgt aufgrund des am 30. November 2017 bei Gericht eingegangenen Antrags der Schuldnerin. Zur Insolvenzverwalterin ernannte das Amtsgericht die Rechtsanwältin Ingrid Trompertz aus Bonn.
Gegründet 1935 von Peter Hubert Eich, ging der Betrieb 1961 zunächst an Heinz Eich über und 2001 an dessen Tochter Claudia Eich. Neben der Geschäftsführenden Gesellschafterin arbeitete seit 2004 deren Schwester Angelika Eich in der Firmenleitung mit. Auch Bruder Stefan Eich wirkte im Unternehmen mit.
Die Geschwister brachten die Bäckerei zunächst zu neuer Blüte mit 14 Filialen und 86 Beschäftigten. Den Fokus klar auf das Handwerk gerichtet, sorgte das Unternehmen stets für faire Entlohnung und immer die besten Rohstoffe in der Produktion. Dennoch fiel es in den letzten Jahren zunehmend schwer, sich gegen die bekannten Entwicklungen in der Bäckerbranche zu stemmen. «2017 folgte dann mit einem hohen Krankenstand und einer Baustellensituation vor einer unserer wichtigsten Filialen eine regelrechte Pechsträhne», sagt Claudia Eich. Die hat das Unternehmen Ende November gezwungen, Insolvenz anzumelden.
Jetzt wird die Bäckerei abgewickelt. «Die Produktion ist geschlossen und sechs Filialen sind bereits an andere Unternehmen verkauft», sagt Eich zum Stand der Dinge. Um die Zukunft der Mitarbeitenden, die den Betrieb bereits verlassen haben oder im Begriff sind zu gehen, macht sich Eich angesichts des Fachkräftemangels keine Sorgen. Mit dem besonderen Blick von Familienunternehmern konzentrieren sich die Beteiligten nun auf die Aufräumarbeiten, die auch in anderer Hinsicht beim Sortieren helfen.
Noch ist nicht klar, ob die Beteiligten zum Abschluss des Verfahrens «Plus-minus-Null» einen Strich darunter werden setzen können. Für die Zukunft kann sich Claudia Eich jedenfalls vorstellen, die aktuellen Erfahrungen außerhalb der gewohnten Routinen – zu gegebener Zeit – an anderer Stelle einzusetzen. Allerdings sei es noch viel zu früh, irgendwelche Pläne zu schmieden: «Jetzt brauche ich erst einmal Abstand und wenn möglich, einen schönen langen Urlaub», sagt die Unternehmerin. Wir sind gespannt, wo und wann wir sie wiedertreffen (Foto: pixabay.com).
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