Dresden. (liv / eb) Knapp 50 Delegierte und Gäste zählte die Mitgliederversammlung 2016 des Landesinnungsverbands (LIV) für das Thüringer Bäckerhandwerk in Weimar. Besonders freuten sich die Thüringer Bäcker um Landesinnungsmeister Lutz Koscielsky über den Besuch von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Die Delegierten forderten vom Politiker, Korrekturen am Ladenöffnungsgesetz vorzunehmen. Nach jetziger Rechtslage dürfen Bäckereien an Sonntagen nur fünf Stunden ihre Waren über die Theke verkaufen. Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil zum Beispiel gegenüber Tankstellen mit Backwarenverkauf. Der Ministerpräsident hat Verständnis für die Bäcker und sieht ebenfalls Handlungsbedarf. Die Fünf-Stunden-Regel komme aus einer anderen Zeit, sagte Ramelow während der Versammlung und wünscht den Tarifpartnern, dass sie eine gemeinsame Regelung finden.
In einer weiteren arbeitsrechtlichen Frage konnte der Ministerpräsident den Bäckern nur wenig Hoffnung machen: Im Freistaat gilt die Regel, nach der das Personal an jedem zweiten Samstag nicht arbeiten muss. Andererseits ist Samstag für die Bäcker der umsatzstärkste Tag, weshalb der LIV davon gerne abweichen möchte. Die gesetzliche Regelung für Samstage sei eindeutig, stellte Ramelow fest. Hiervon dürfe nicht abgewichen werden.
Weitere Themen bei der Mitgliederversammlung 2016 drehten sich um die Entwicklung der Berufsschullandschaft, die Kreisgebietsreform sowie um Nachwuchswerbung und junge Fachkräfte. Nach MDR-Angaben gibt es im Freistaat insgesamt rund 450 Bäckereien. Davon gehörten nur rund ein Drittel dem LIV an. Nach Verbandsangaben zählt der LIV Thüringen seit Januar 2015 elf Bäckerinnungen (Erfurt, Gera, Gotha, Hildburghausen, Ilmkreis, Rhön-Rennsteig, Saalfeld-Pößneck-Rudolstadt, Sonneberg-Neuhaus, Wartburgkreis, Weimar-Sömmerda sowie Zeulenroda) (Foto: pixabay.com).
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