Dienstag, 16. Juli 2024
20150818-BDS

Systemgastronomie: So geht Integration heute

Berlin. (bds) Über 100 Nationen arbeiten bereits jetzt als Team in den Restaurants der BdS-Mitglieder zusammen. Integration ist seit jeher eine Kernkompetenz der Systemgastronomie. Genau deshalb ist die Systemgastronomie besonders offen für die Beschäftigung von Asylbewerbern und Geduldeten und bietet enorme Chancen. Und das für beide Seiten: Die Betriebe der Systemgastronomie haben jahrzehntelange Erfahrung damit, Teams aus Menschen unterschiedlichster Kulturen und Nationalitäten zu bilden und zu führen. Das Engagement geht hierbei regelmäßig über den Restaurantalltag hinaus. So sind zum Beispiel die Unterstützung bei der Wohnungssuche oder Hilfe im Umgang mit Behörden üblich. Es profitieren aber auch die Betriebe, da der deutsche und zunehmend auch der europäische Arbeitsmarkt leer gefegt sind.

Wolfgang Goebel, Präsident des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS) mit Sitz in München, zieht folgende Zwischenbilanz: «Wir begrüßen es sehr, dass der Gesetzgeber erste und richtige Schritte zur Öffnung des Arbeitsmarkts für Asylbewerber und Geduldete gemacht hat. Eine Barriere ist jedoch nach wie vor die sogenannte «Vorrangprüfung» vom dritten bis einschließlich 15. Aufenthaltsmonat. In der praktischen Umsetzung können außerdem die zuständigen Ausländerbehörden kaum mit der rasanten Entwicklung mithalten. Die Rechtslage ändert sich ständig und wir hatten hier in den letzten Wochen erheblichen Abstimmungs- und Klärungsbedarf. Der BdS war hier als Vermittler zwischen Mitgliedsunternehmen und Verwaltung extrem gefordert».

Die Rechtslage rund um die Beschäftigung von Asylbewerbern und Geduldeten stellt sich als wahrer «Vorschriftendschungel» dar. Um den Unternehmern der Systemgastronomie hierbei praktische und rechtliche Hilfestellung zu geben, hat der BdS für seine Mitglieder in den letzten Wochen unter Hochdruck den «BdS-Leitfaden Beschäftigung und Ausbildung Asylbewerber und Geduldete» erstellt. Dieser Leitfaden ist in Zusammenarbeit unter anderem mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales entstanden. Er steht ab jetzt BdS-Mitgliedern zur Verfügung und wird ständig aktualisiert und ergänzt. Durch den täglichen Dialog mit Unternehmern fließen deren Rückmeldungen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag vor Ort ein und machen so den «BdS-Leitfaden Beschäftigung und Ausbildung Asylbewerber und Geduldete» zum Beschäftigungs-Standardwerk der Branche, heißt es aus München (Bildquelle: BdS).