Bukarest / RO. (wib) In Rumänien gewinnt die Bio-Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Nach Angaben des Bukarester Landwirtschaftsministeriums waren 2006 etwa 3.400 Öko-Landwirte und Öko-Lebensmittelhändler statistisch erfasst. Einen deutlichen Zuwachs gab es bei der ökologisch bewirtschafteten Anbaufläche von 110.000 Hektar in 2005 auf 170.000 Hektar in 2006. Nach offiziellen Schätzungen könnte die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Rumänien auf bis zu zwei Millionen Hektar steigen. Die Biolandwirte produzierten 2006 insgesamt 132.000 Tonnen Ökoware. Davon entfielen 55.000 Tonnen auf Getreide. Zudem wurden 130.000 Hektoliter Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch nach EU-Öko-Normen erzeugt. Gemessen am jährlichen rumänischen Rohmilchaufkommen von 55 Millionen Hektolitern ist dies allerdings eine verschwindend geringe Menge. Die ökologisch hergestellte Milch diente als Rohstoff für mehr als 1.000 Tonnen Käse. Die Palette der rumänischen Öko-Erzeugnisse reicht von Getreide über Ölsaaten, Obst und Gemüse bis hin zu Waldfrüchten. Die Öko-Verarbeitungsstufe bietet Brot und Backwaren, Pflanzenöl, Sojagetränke sowie Apfelsäfte und Kräutertee. Sollte Brüssel die Finanzierung genehmigen, stehen nach Angaben des Ministeriums für rumänische Landwirte, die 2007 in den ökologischen Anbau einsteigen wollen, voraussichtlich 260 Millionen Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung. Dem Ministerium zufolge bereitet den rumänischen Öko-Landwirten die Vermarktung ihrer Produkte noch große Probleme, da die heimischen Verbraucher starke Vorbehalte gegenüber biologisch erzeugten Lebensmitteln haben. Den meisten Konsumenten fehlt das Wissen, wie die Ware erzeugt wird und welcher Qualität sie ist (Quelle).
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