Bonn. (19.04. / zmp) Die Preise für Nahrungsmittel sind in Deutschland 2007 deutlich gestiegen. Höhere Preise waren auch in den meisten anderen Ländern Europas zu verzeichnen. Die Teuerungsrate in Deutschland lag unter dem EU-Schnitt, berichtet die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) aus Bonn.
Im vergangenen Jahr sind auf die Verbraucher in Deutschland deutliche Preissteigerungen zugekommen. 2,3 Prozent im Jahresdurchschnitt 2007 bedeuten die höchste Teuerungsrate seit 1994. Ungewohnt ist der hohe Beitrag zur gesamten Teuerung, der den Nahrungsmitteln zuzuschreiben ist. Während diese Güterkategorie in den Jahren zuvor eher inflationsdämpfend wirkte, verteuerten sich Nahrungsmittel im Jahr 2007 durchschnittlich um drei Prozent. Einen derartigen Preisschub gab es bei Nahrungsmitteln zuletzt im Jahr 2001, als unter anderem die Tierseuchen BSE und Maul- und Klauenseuche verstärkt auftraten. Damals stiegen die Nahrungsmittelpreise sogar um über fünf Prozent.
Teuerung in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt
Die höheren Nahrungsmittelpreise in Deutschland sind jedoch kein nationales Phänomen. Das belegen Daten von Eurostat. Ein harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) für die allgemeine Lebenshaltung, der für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), für Norwegen, Island, die Schweiz und die Türkei berechnet wird, lag nach Angaben der EU-Statistiker im Durchschnitt des Jahres 2007 in Deutschland mit 2,3 Prozent leicht unter dem EU-Durchschnitt von 2,4 Prozent. In 14 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island und der Türkei war die Teuerung höher als in Deutschland. Lediglich acht Länder der EU hatten Inflationsraten unterhalb der Zwei-Prozent-Marke. Die niedrigste Teuerung konnten Malta und Norwegen mit jeweils 0,7 Prozent, gefolgt von der Schweiz mit 0,8 Prozent vorweisen. Die höchste Inflationsrate hatte Lettland mit 10,1 Prozent zu verkraften.
Nahrungsmittelpreise EU-weit gestiegen
Bei Nahrungsmitteln reichte die Spanne der Teuerungsraten von minus 0,1 Prozent in Island über 0,5 Prozent in der Schweiz bis hin zu 13,8 Prozent in Bulgarien und 13,9 Prozent in Lettland. Innerhalb der EU wiesen die westlichen Nachbarländer Frankreich und die Niederlande mit jeweils 1,4 Prozent den geringsten Preisanstieg bei Nahrungsmitteln aus. Deutschland lag mit drei Prozent einen halben Prozentpunkt unterhalb des EU-Mittels. In allen Ländern mit Ausnahme von Irland, Griechenland, Frankreich, den Niederlanden, Rumänien, Island und der Schweiz lag der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln oberhalb der Gesamtteuerung des jeweiligen Staates und trug damit überdurchschnittlich zur Inflation bei. |