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Berlin. (zv) Die deutsche Brotkultur ist weltweit einzigartig, ihre Vielfalt und Qualität international geschätzt. Aus diesem Grunde wurde sie Ende letzten Jahres in die bundesweite Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen und damit bereits besonders geehrt. Der 2012 vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) gestellte Antrag erzielte mit über 3.000 von Innungsbäckern eingereichten Brotspezialitäten einen ersten Erfolg, der nun international in die zweite Runde gehen soll. Denn bis die Deutsche Brotkultur zum immateriellen Kulturerbe der Unesco ernannt wird, gilt es noch einige internationale Gremien zu überzeugen.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung fand am 22. Juni in
Koblenz statt. 32 junge Unesco-Experten des «Young Experts Forum» aus 31
Nationen, unter anderem aus Tunesien, Finnland, Tansania und Afghanistan, waren
zu Gast bei der Bäckerinnung Rhein-Mosel-Eifel und der Handwerkskammer Koblenz,
um sich vor Ort über die Bedeutung der Brotkultur für Deutschland zu
informieren. Im Vorfeld der 39. Unesco-Welterbesitzung, die in diesem Jahr in
Bonn stattfindet, besuchten sie mehrere Tage das Mittelrheintal.
Im Koblenzer Zentrum für Ernährung und Gesundheit (ZEG) der
Handwerkskammer begrüßte Obermeister Frank Klein die internationalen Gäste.
Rechtsanwalt Daniel Schneider vom Zentralverband unterrichtete die jungen
Experten über der Deutschen liebstes Lebensmittel. In einem eindrucksvollen
Vortrag mit Wort und Bild führte der Rechtsanwalt den jungen Abgesandten die
deutsche Brotvielfalt und schützenswerte Brotkultur vor Augen. «Das deutsche
Brot ist weltweit für seine Qualität bekannt. Zusätzlich ist es uns ein großes
Anliegen, die vielfältige Kultur, die dahinter steht, ebenfalls aufzuzeigen»,
sagte Schneider.
Nach der Theorie und Geschichte ging es zur Praxis: Bäcker- und
Konditormeister Joachim Schäfer und Konditormeister Rainer Hahn, beide Ausbilder
der Handwerkskammer, backten vor den Augen der Mitglieder des «Young Experts
Forum» frische Brote und zeigten ihnen die einzelnen Arbeitsschritte, vom Teig
bis zur Ofenreife. Bevor die Brote aus dem Ofen kamen, tischte das ZEG ein
traditionelles Abendbrot auf und zeigte damit endgültig, dass Handwerk, Genuss
und Geselligkeit das Fundament für eine lebendige Brotkultur sind. Alle
Beteiligten waren begeistert - nicht zuletzt, um im Anschluss ein Stück gelebte
Brotkultur in Form der gebackenen Meisterstücke mit nach Hause nehmen zu dürfen.
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