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 Ausgabe 14/09 -- 03. April 2009

09. Jahrgang 

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Wege aus der Krise: Liquidität erhalten und sichern



H a n n o v e r .  (03.04. / gg) In Zeiten teilweise dramatischer Umsatz- und Ertragseinbrüche in der deutschen Wirtschaft gewinnt eine Finanz-Regel wichtige Bedeutung: Liquidität geht vor Rentabilität.

Die nun seit fast einem Jahr andauernde Finanzkrise hat die deutsche Wirtschaft erfasst. Ständige Hiobsbotschaften, wie Kurzarbeit, Entlassungen und Insolvenzen deutscher Unternehmen füllen die Medien. Bislang waren die Bäckereibetriebe von dieser Entwicklung noch verschont geblieben. Dennoch geht Steuerberater Carsten Klingebiel von der Gehrke Gruppe in Hannover davon aus, dass auch die Bäckerbranche von der Wirtschaftskrise durch sinkenden Konsum nicht unberührt bleibt.

Viele Betriebe anderer Branchen sehen sich aufgrund der Auftragseinbrüche mehr und mehr mit dem stetigen Schwinden der kurzfristigen Liquidität konfrontiert. Dabei ist auch erstmals flächendeckend eine Verschärfung durch die Banken eingetreten, die zum Teil drastisch die Spielräume für die Kreditgewährung verringert haben. Dazu kommt, dass das Konsum- und Zahlungsverhalten der Kunden voraussichtlich deutlich schlechter und damit unplanbarer wird. Dies gestaltet die Liquiditätsplanung noch schwieriger.

Sicher wird es auch wieder aufwärts gehen. Doch es wird nur überleben, wer neben herausragenden Produkten seine Liquidität durch geeignete Maßnahmen erhält und sichert.

Banken-Kommunikation
Die wenigsten Bäckereibetriebe arbeiten derzeit auf Guthabenbasis. Ein Rückgang der Kauflaune der Kunden wird schnell den Bedarf an finanziellen Spielräumen erhöhen. Allerdings sind die meisten Banken dazu übergegangen, nur noch direkt verwertbare Sicherheiten anzuerkennen. So manches Unternehmen sieht sich plötzlich mit der Einschränkung bisher tolerierter Rahmen konfrontiert, obwohl genau das Gegenteil nötig wäre. Umso wichtiger ist eine praktisch tagesaktuelle, hochinformative Kommunikation mit Ihren Ansprechpartnern bei Ihren Banken. Regelmäßige Informationen über Umsatz- und Kostenentwicklungen, möglichst auf Filial- oder Profitcenterebene, sowie eine integrierte Finanz- oder Liquiditätsplanung sind bei vielen Unternehmen zu einem MUSS geworden, um die Bank auf dem Laufenden zu halten. In kritischen Situationen ist unter Umständen sogar wöchentlich zu planen und/oder zu informieren.

Diese Maßnahme erhöht einerseits das Vertrauen Ihrer Banken in Ihre Management-Fähigkeiten (Faktor beim Rating), andererseits lässt sich eine drohende Liquiditäts-Enge besser voraussehen, sollte einmal die Situation eintreten, dass auch kurzfristige Limit-Überschreitungen nicht genehmigt werden. Um ständig auf dem aktuellsten Stand zu sein, sollten Sie auch Online-Banking einsetzen, wenigstens um die Umsätze tagesaktuell abrufen zu können.

Zusätzliche Bankverbindung
Wenn möglich, sollten Sie Ihre bestehenden Bankverbindungen ergänzen. Großbanken sind heutzutage deutlich weniger bereit, Kredite zu gewähren oder bestehende Kredite auszuweiten, als beispielsweise Raiffeisenbanken und Sparkassen. Diese sind mittlerweile in ihren Handlungsspielräumen teilweise flexibler als zentral gesteuerte Firmenkundenberater der Großbanken.

Fördergelder, Zuschüsse
Schöpfen Sie jede nur denkbare Möglichkeit von Fördergeldern aus. Lassen Sie sich nicht schrecken von (vermeintlich) hohen bürokratischen Hürden, die die Vergabe verhindern könnten. Besonders die Wirtschaftsförderung der einzelnen Regionen haben zum Teil sehr interessante Angebote.

Teils sehr zinsvergünstigte Kredite werden über die neue Mittelstandsbank vergeben, die Sie wie bisher nur über Ihre Hausbank beantragen können. Ein hochinteressantes Programm ist der «Unternehmerkredit -- Für Investitionen und Betriebsmittel» der KfW Mittelstandsbank. Interessant sind bei den Darlehen der KFW die Möglichkeiten der Haftungsfreistellung.

Ohne klar ausgearbeitetem Konzept für die Mittelverwendung und den Mittelrückfluss besteht allerdings keine Chance. Derzeit werden von 100 Anträgen lediglich 15 positiv beurteilt -- hat die IHK Regensburg festgestellt.

Leasing
Das zwar oft etwas teurere, aber liquiditätsschonende und bilanzfreundliche Leasing ist das klassische Mittel der Wahl bei Maschinen, EDV oder Fahrzeugen, eventuell auch Gebäuden. Auch das sogenannte «Sell + Lease back» (Verkauf von Anlagen, Maschinen oder Immobilien mit anschließendem Rückleasen) ist eine interessante Alternative.

Berücksichtigung privater Mittel und Sicherheiten
Für Unternehmer selbstverständlich ist das Aktivieren eigener Ressourcen, das heißt Eigenmittel oder Sicherheiten, die zusätzlich «ins Feuer geworfen» werden. Wichtig hierbei sollte aber sein, dass Sie sich eine klare Grenze setzen, denn das finanzielle Überleben Ihrer Familie muss wichtiger sein, als das kurzfristige Überleben eines Unternehmens. Kein Mitarbeiter und kein Lieferant wird es Ihnen danken und Sie stützen, wenn Sie alles einbringen und es trotzdem nicht ausreicht. Wenn Sie eng mit Ihrem Steuerberater oder Unternehmensberater zusammenarbeiten, kann diese Grenze klar ermittelt werden.

Geplante Lieferantenkredite
Viele nehmen sich den «Lieferantenkredit», in dem sie Lieferungen und Leistungen einfach nicht oder viel zu spät zahlen. Wichtig ist jedoch, dass Sie auch hier die Kommunikation aufrecht erhalten und sich abstimmen, denn es verursacht unnötige Verärgerung und Vertrauensverlust, wenn Zahlungen ohne Information über Verzögerungen ausbleiben. Mahngebühren sind die Folge, im Extremfall riskiert man die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit durch einen Lieferanten. Schon ein Telefonat kann hier viel ausrichten. Oft lassen sich Zahlungsziele von 60, 90 oder mehr Tagen aushandeln.

Gesundschrumpfen
Eine indirekte Methode der Liquiditätssicherung ist das «gesteuerte Gesundschrumpfen». Hierbei analysieren Sie Ihre Filialstruktur. Setzen Sie schonungslos alle Standorte auf eine «schwarze Liste», die nicht den gewünschten Mindestertrag bringen.

Anschließend wird durch Hochrechnen der verbleibende mögliche Umsatz inklusive eines Sicherheitswerts berechnet. Dieser Planumsatz entscheidet dann, welche letztendliche Größe Ihr Unternehmen benötigt. Sicher gibt es hierbei weitere Faktoren, an die Sie denken müssen, wie zum Beispiel ein bestimmter Fixkostensockel oder die ausreichende personelle Belegung wichtiger Maschinenbereiche, trotzdem ist diese Prozedur eines der besten Mittel, um zumindest mittelfristig rentabler und liquider zu werden.

Last but not least ...
Als Leiter oder Inhaber eines Bäckereibetriebs sind Sie immensen Anforderungen ausgesetzt. Bei Ihren Managementaufgaben, um die kein Weg herumführt, sollten Sie alle Daten und Fakten möglichst per Mausklick zur Verfügung haben -- nur so können Sie immer schnell reagieren. Hierzu gehört ein aussagefähiges (externes) Controlling, das Ihnen die Daten monatlich liefern kann. So sind Sie allen Anforderungen gewappnet, die eine zahlenmäßige Unterlegung Ihrer Bankbesprechungen, aber auch Ihrer Ideen erfordert, denn mit solchen Instrumentarien verringern Sie Ihre Risiken.
 
Die Experten der Gehrke Gruppe verfügen über langjährige Erfahrung in der Bäckerbranche und helfen Ihnen dabei, die richtige Entscheidung zu treffen, wenn es darum geht, optimale Lösungen für Ihren Erfolg zu finden.

Sollten Sie weitere Fragen zu diesem oder anderen Themen der Bäckerwelt haben, dann berät Sie gerne Steuerberater Carsten Klingebiel unter der Rufnummer 0511/ 9848-3 oder senden Sie eine E-Mail mit Ihren Fragen an carsten.klingebiel@gehrke-gruppe.de. Der ausgewiesene Fachmann informiert Sie ausführlich in einem ersten unverbindlichen und kostenlosen Gespräch.

Gehrke Gruppe
Thurnithistr. 2
30519 Hannover

Telefon: 0511/9848-3
Telefax: 0511/9848-445

WWW: gehrke-gruppe.de

Wollen Sie regelmäßig über aktuelle Veränderungen in der Bäckerbranche sowie Tipps zur Unternehmensführung im Mittelstand informiert werden, senden Sie bitte eine E-Mail an info@gehrke-gruppe.de. Sie erhalten dann gratis den aktuellen Newsletter der Gehrke Gruppe.

 

 

 

DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 14. KALENDERWOCHE 2009

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