BESSER INFORMIERT MIT DEM FÜHRENDEN ONLINEDIENST DER BRANCHE

 Ausgabe 05/09 -- 30. Januar 2009

09. Jahrgang 

Homepage  |  WebBaecker Aktuell lesen  |  WebBaecker Archiv durchstöbern  |  Abo an- oder abmelden

SANCO: «Salzreduziertes Brot schmeckt auch»



Berlin / Brüssel. (27.01. / zv / eu / wib) Da schäumt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV): Unter «Lower salt bread is just as tasty» beschreibt die Generaldirektion SANCO bei der EU-Kommission einen «Selbstversuch» mit zwei Laiben traditionell deutschen Brots -- der eine mit 1,0 Gramm Salz auf 100 Gramm Brot, der andere mit 1,5 Gramm Salz auf 100 Gramm Brot.

Robert Madelin und Paola Testori Coggi, Generaldirektor und Bereichsleiterin bei der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher der europäischen Kommission gingen mit diesem wenig repräsentativen Versuch der Frage nach, ob ein reduzierter Salzgehalt in deutschem Brot tatsächlich nicht durchzusetzen sei wegen fehlender technologischer Möglichkeiten. Sie kamen zu dem Schluss, dass in Deutschland mit traditionellen Methoden durchaus umzusetzen ginge, was die WHO empfiehlt und was in verschiedenen EU-Staaten, darunter Belgien, Finnland, Frankreich und Großbritannien, längst gang und gäbe ist.

Das passt dem ZV nicht, den Großbäckern nicht, vielen Millionen Brotliebhabern nicht und dem WebBaecker auch nicht. Um die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen oder sich wenigstens zu «arrangieren», reicht Polemik allein nicht aus. Erfahrungsgemäß scheitern viele lobenswerte Ansätze nicht in der Sache, sondern daran, dass man seinen Gegner nicht das Gesicht behalten, keine Rückzugsmöglichkeit offen lässt.

Der ZV schlägt selbst vor, was sofort umzusetzen wäre: «Sollte weiterhin die Absicht bestehen, den Salzgehalt im Brot zu diskriminieren, so werden wir diese Frage unseren vielen Millionen Kunden zur direkten Entscheidung vorlegen. Gemeinsam mit unserem europäischen Dachverband planen wir 'einen Tag des europäischen Kommissions-Brotes', an dem wir unseren Kunden die Gelegenheit zur Verkostung von salzreduzierten Backwaren geben werden».

Weshalb nur einen Tag? Machen Sie eine Woche daraus, damit auch wirklich jeder Konsument rechtzeitig merkt, was Sache ist. Vielleicht kommen wir dabei gemeinsam unvermutet zu Erkenntnissen, an die wir heute noch gar nicht denken (wollen).


ZV-Presseinfo vom 26. Januar:
Berlin. (zv) Offenbar wirke sich die rheinische Karnevalsstimmung bis in die Amtsstuben der EU-Kommission und ihrer leitenden Mitarbeiter aus, schreibt der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks (ZV) in seiner jüngsten Presseinfo. Anders sei eine Mitteilung der Generaldirektion SANCO bei der EU-Kommission über einen «Selbstversuch» des Generaldirektors Robert Madelin und einiger seiner leitenden Mitarbeiter zur geschmacklichen Veränderung bei vermindertem Salzgehalt im Brot nicht zu verstehen. Die genannten Damen und Herren haben sich zwei Brote backen lassen -- eines mit traditionellem Salzgehalt, eines mit dem von der Kommission ins Auge gefassten deutlich reduzierten Salzgehalt. Und siehe da: Sie konnten angeblich keine Geschmacksveränderung feststellen. Für diese verblüffende, von vielen Millionen Verbrauchern in Europa nicht geteilte Erkenntnis gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen:
1. Durch Hinzufügen bestimmter chemisch erzeugter Geschmacksstoffe ist es gelungen, die Illusion eines traditionell gebackenen Brotes geschmacklich zu vermitteln, was allerdings ein weiterer Beweis für die Realitätsferne der Kommissionsarbeit wäre.
2. Der «Test» dient für Madelin als Vorbereitung auf die noch auszuschreibende Position des Chefs einer EU-Geschmackspolizei.

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, Peter Becker, erklärt hierzu: «Mit diesem angeblichen Geschmackstest, der eher ein Geschmacksverirrungstest ist, zeigt sich ein deformiertes Amtsverständnis der leitenden EU-Beamten. Wir fragen uns, ob die zuständige Kommissarin Androulla Vassiliou damit einverstanden ist, dass ihr leitender Mitarbeiter offenbar die politische Leitungsfunktion im Haus übernommen hat. Der Pseudo-Test des Generaldirektors Madelin ist eine Verhöhnung des Geschmacksempfindens von Millionen europäischer Mitbürger und zeigt einmal mehr die Abgehobenheit der Arbeit der EU-Kommission. Wir fordern den Verzicht auf die umstrittenen Nährwertprofile, mindestens aber auf die Festlegung von Richtwerten für Salz in Brot und Backwaren».

Dr. Eberhard Groebel, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks: «Sollte weiterhin die Absicht bestehen, den Salzgehalt des Brotes zu diskriminieren, so werden wir diese Frage unseren vielen Millionen Kunden zur direkten Entscheidung vorlegen. Gemeinsam mit unserem europäischen Dachverband planen wir einen 'Tag des europäischen Kommissions-Brotes', an dem wir unseren Kunden die Gelegenheit zur Verkostung von salzreduzierten Backwaren geben werden. Wir sind sicher, dass das außerordentlich repräsentative Ergebnis dieses Großversuchs sich deutlich von der subjektiven Wahrnehmung der EU-Bürokraten unterscheiden wird».

 

 

DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 05. KALENDERWOCHE 2009

WebBaecker Aktuell bei

So richten Sie Ihr Abo ein

Der WebBaecker ist der kostenlose Infodienst der Branche. Hier können Sie Ihr Abonnement umgehend einrichten.

Wollen Sie Ihr Abo ummelden (neue E-Mail-Adresse oder ähnliches), tragen Sie sich bitte erst unter Ihrer alten Adresse aus. Dann melden Sie sich unter Ihrer neuen Adresse wieder an.

Haben Sie Fragen zum An-, Um- oder Abmelden, senden Sie diese bitte an die Mail-Adresse post@webbaecker.de

Datenschutzerklärung

Die von Ihnen gemachten Angaben für Ihr kostenloses Abonnement dienen ausschließlich der Optimierung und dem Versand des WebBaecker Infodiensts. 

Sie werden weder für Werbemaßnahmen zweckentfremdet noch an Dritte weitergegeben -- auch nicht an Mitglieder der Herausgeber- Gemeinschaft. 

Die Vertraulichkeit Ihrer Angaben steht bei uns an erster Stelle.
 

Herausgebergemeinschaft

Der WebBaecker ist der aktuelle Infodienst der Branche. Er erscheint täglich (außer Sonntags) auf den Websites seiner Herausgeber. Dies sind im Einzelnen:

ELEKOM Technik + Handels GmbH
Buchholzer Berg 36
D-21244 Buchholz / Nordheide
Telefon 04181/99056-0
Telefax 04181/99056-11
info@elekom.de

FALA GmbH
Dr.-Georg-Schaeffler-Straße 1
D-77815 Bühl / Baden
Telefon 07223/28166-0
Telefax 07223/28166-118
info@fala-hefe.de

GEHRKE GRUPPE
Thurnithistraße 2
D-30519 Hannover
Telefon +49 (0511) 98 48-3
Telefax +49 (0511) 98 48-455
webbaecker@gehrke-gruppe.de

GOECOM GmbH & Co. KG
Am Breilingsweg 11
D-76709 Kronau
Telefon 07253/9443-0
Telefax 07253/33377
info@goecom.de

IsernHäger GmbH & Co. KG
Postfach 100364
D-30903 Isernhagen
Telefon 05139/9995-0
Telefax 05139/9995-19
info@isernhaeger.de

Backnetz MedienBüro
Pflugacker 15e
D-22523 Hamburg
Telefon 040/401958-26
Telefax 040/401958-27
mail@backnetz-medien.de


E-Mail Infodienst Archiv

Seit 2001 (!) haben WebBaecker- Leser die Möglichkeit, in den archivierten Ausgaben des wöchentlichen Infodiensts zu recherchieren. Mit dem Jahreswechsel 2007/2008 ist das Archiv modernisiert und umgezogen:

Alle WebBaecker Jahrgänge sind nun unter der gleichen Adresse erreichbar wie das täglich aktualisierte Content Management System auf den Websites der Herausgeber. Bitte besuchen Sie

  • ELEKOM Technik
  • FALA
  • GEHRKE GRUPPE
  • GOECOM
  • IsernHäger
  • Backnetz MedienBüro

    Von dort aus ist der Weg zum umfangreichen WebBaecker-Archiv nicht mehr zu verfehlen!


  • Redaktion

    Produziert wird der für seine Leser kostenfreie WebBaecker von Ute Speer (V.i.S.d.P.) in Hamburg. Haben Sie Fragen oder Hinweise, senden Sie sie bitte an folgende Adresse:

    Backnetz Medienbüro
    Redaktion WebBaecker
    Pflugacker 15e
    D-22523 Hamburg
    Telefon 040/401958-26
    Telefax 040/401958-27
    redaktion@webbaecker.de


    Haftungsausschluss

    Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Disketten, CD-ROMs oder Fotos übernehmen wir keine Haftung. Der Nachdruck oder das Kopieren von Inhalten unserer Website oder unserer Newsletter bedarf der ausdrücklichen Genehmigung.

    Aus der Nennung von Markenbezeichnungen im WebBaecker können keine Rückschlüsse darauf gezogen werden, ob es sich um geschützte oder nicht geschützte Zeichen handelt.

    Bitte beachten Sie die gesetzlich geschützten Urheberrechte und den Haftungsausschluss.