Helsinki / FI. (eb) Pauligs Venture-Arm PINC hat in das britische Startup-Unternehmen WNWN Food Labs investiert, das als erstes Unternehmen kakaofreie «Schokolade» auf den Markt bringt. Die Investition unterstützt das Ziel der Paulig-Gruppe, eine Lebensmittelkultur zu entwickeln, die das Wohlergehen der Menschen und des Planeten in den Vordergrund stellt. Die Technologie von WNWN ist in hohem Maße skalierbar, und die Investitionsrunde wird die Expansion des Unternehmens beschleunigen.
Schokolade ist eines der beliebtesten Lebensmittel. Der gesamte Schokoladenmarkt ist groß und wächst: 2022 konsumierten die Verbraucher weltweit Schokolade im Wert von 180 Milliarden Euro, und der Markt wird Schätzungen zufolge bis 2030 auf 290 Milliarden Euro ansteigen. Doch Kakao ist auch eine durch den Klimawandel bedrohte Kulturpflanze, die sich verteuern wird, wenn das Angebot knapper wird und die Nachfrage weiter steigt. Die Umweltbelastung durch die Kakaoproduktion ist ebenfalls (sehr) hoch. Mit Blick auf diese Dynamik hat sich ein alternativer Schokoladenmarkt in der Lebensmitteltechnologie entwickelt, der als einer der attraktivsten Sektoren in der Lebensmittelbranche gilt.
WNWN Food Labs mit Sitz in London (Großbritannien) hat ein hochgradig skalierbares Verfahren zur Herstellung einer geschmacksidentischen, kakaofreien und erschwinglichen alternativen Schokolade durch traditionelle Fermentation und fortschrittliche Lebensmittelverarbeitung entwickelt. Die alternative, kakaofreie Schokolade des Start-ups von 2020 sieht aus, riecht, schmeckt, schmilzt, knackt und backt wie die echte respektive konventionelle Schokolade. Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie hat großes Interesse an der alternativen Schokolade gezeigt, da das Erzeugnis eine hervorragende Ergänzung zum traditionellen Kakao darstellt, insbesondere für Hybridprodukte wie Überzug und Eiscreme.
«Wir freuen uns sehr, in WNWN zu investieren und Teil ihres Wachstumskurses zu sein», sagt Elisabet Ålander, Senior Investment Manager bei PINC. «Diesem kompetenten Team ist es gelungen, eine köstliche, kakaofreie Schokoladenalternative mit einem klaren B2B-Mehrwertversprechen zu entwickeln und dabei effiziente Produktionsmethoden ohne regulatorische Hürden einzusetzen. Darüber hinaus tragen wir als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit auch zum Wandel des Lebensmittelsystems bei.»
Die Zutaten, wie britische Gerste und Johannisbrot, sind weithin verfügbar und die Produktionsmethode ist einfach. Das Ergebnis ist ein erschwinglicheres, nachhaltiges und kakaofreies Produkt.
«WNWN schafft eine Win-Win-Situation für Lebensmittelhersteller, Verbraucher und die Umwelt», sagt Ahrum Pak, Vorstandsvorsitzende von WNWN. «Unsere kakaofreie Schokolade kann sich positiv auf die Nachhaltigkeit der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auswirken, und die Investition von PINC trägt dazu bei, dass wir unsere Produktion steigern, unsere B2B- und B2C-Märkte ausbauen und die Forschungs- und Entwicklungsbemühungen des Unternehmens verstärken können.»
Der Technische Direktor Dr. Johnny Drain von WNWN sagt: «Wir sind nicht gegen Schokolade, ganz im Gegenteil. Wir sind gegen die Belastung, die die konventionelle Kakaolieferkette darstellt, und wir wollen den Druck auf das System verringern, indem wir eine praktikable und köstliche Alternative schaffen.»
Die alternative Schokolade setzt nach eigenen Berechnungen von WNWN rund 80 Prozent weniger CO2 frei und verbraucht bei der Herstellung 86 Prozent weniger Wasser als herkömmliche Schokolade.
Die Investitionsrunde in Höhe von fünf Millionen Euro wurde von der Risikokapitalgesellschaft PeakBridge angeführt und umfasste neben PINC auch Mustard Seed Maze, Investbridge AgriTech, Geschwister Oetker und HackCapital sowie den bestehenden Investor FoodLabs (Fotos: Paulig – WNWN).
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