Helsinki / FI. (eb) Landwirte in Deutschland wenden verschiedene neue Methoden zum Schutz der Natur an. Gemeinsam mit der finnischen Paulig-Gruppe, Paniflower und BAT Agrar legen sie den Grundstein für ein ganz neues, auf langfristige Nachhaltigkeit ausgerichtetes landwirtschaftliches Ökosystem. Vorrangiges Ziel ist, die Klimabelastung durch die Weizenproduktion für Tortilla-Wraps, hergestellt in europäischen Werken der Gruppe, innerhalb der nächsten drei Jahre um bis zu 35 Prozent zu reduzieren.
Erst vor wenigen Monaten hat der internationale Lebensmittel- und Getränkekonzern Paulig gemeinsam mit dem belgischen Mühlenunternehmen Paniflower und dem deutschen Agrarhandelsunternehmen BAT Agrar ein langfristiges Projekt aufgenommen, um die Umweltauswirkungen der Weizenproduktion deutlich zu verringern. Ihr Ziel ist es, die Landwirte bei der Einführung innovativer Anbaumethoden zu unterstützen und gleichzeitig die Wirksamkeit dieser Methoden gründlich zu bewerten. Als Ergebnis dieser Initiative werden den europäischen Verbrauchern ab 2025 die ersten Tortillas mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck zur Verfügung stehen. Die Initiative kann außerdem die Produktion von bis zu 500 Millionen Tortillas pro Jahr in den belgischen Paulig-Werken ermöglichen.
(Foto: Paulig-Gruppe 2024)
«Unsere Partnerschaft kommt in Bewegung, und Paniflower wird 35.000 Tonnen regenerativen Weizen mahlen, der bis zu 35 Prozent weniger Kohlenstoffemissionen verursacht», sagt Katrien Deschepper, Geschäftsführerin des belgischen Familienbetriebs. «Ein gesunder Planet ist für die Produktion von hochwertigem Weizen für unser Mehl unerlässlich. Deshalb arbeiten wir mit Lieferanten und Kunden zusammen, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und gleichzeitig die Unterstützung und faire Entlohnung der Landwirte sicherzustellen.»
Im Rahmen des Projekts werden die Landwirte befähigt, Methoden wie den Einsatz von Biostimulanzien, Deckfrüchten, Untersaaten, widerstandsfähigen Weizensorten, Bodenverbesserung, Biodiversitätszonen und optimiertes Nährstoffmanagement anzuwenden. Diese Praktiken fördern die Nachhaltigkeit, indem sie den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) verringern und die Artenvielfalt verbessern. Sie tragen auch zur Widerstandsfähigkeit und langfristigen Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe bei.
Tipp: Falls das Video nicht sofort lädt, bitte die Seite mit »F5« aktualisieren (Quelle: Paulig-Gruppe über Youtube).
«Wir sind fest davon überzeugt, dass der Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft der Weizenproduktion in der Zusammenarbeit liegt», sagt Salla Sulasuo, Direktorin für Nachhaltigkeit bei Paulig. «Indem wir Hand in Hand mit den Landwirten arbeiten und ihr unschätzbares Fachwissen nutzen, können wir sinnvolle Veränderungen vorantreiben und ein widerstandsfähigeres landwirtschaftliches Ökosystem schaffen. Wir haben uns dem Ziel verschrieben, die Emissionen in unserer Wertschöpfungskette bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, und wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um dies zu erreichen.»
Durch die Erfassung wichtiger Daten auf Betriebsebene zu verschiedenen Variablen, die sich auf die Umwelt auswirken, können die Unternehmen Fortschritte genau überwachen und Strategien zur Optimierung der Ergebnisse entwickeln. Die Bereitschaft der Landwirte, diese Daten zur Verfügung zu stellen, ist für das Erreichen unserer gemeinsamen Nachhaltigkeitsziele unerlässlich.
«Auf der Grundlage der Betriebsführungsdaten berechnen wir die Treibhausgasemissionen und empfehlen Maßnahmen für eine klimafreundliche Landwirtschaft in Deutschland. Das CO2NSERVE-Programm von BAT Agrar hat die Herausforderungen des Klimawandels erkannt und diese mit standardisierten Lösungen im Rahmen der Vertragslandwirtschaft angehen. Darüber hinaus unterstützen unsere Berater Tausende von Landwirten auf dem Feld mit maßgeschneiderten, klimaeffizienten und treibhausgasreduzierenden Anbaumethoden», erklärt Michael Roßberger, Leiter des Bereichs Pflanzenbau bei BAT Agrar.
Alle Beteiligten bemühen sich aktiv darum, weitere Landwirte zu gewinnen, die bereit sind, nachhaltige Praktiken anzuwenden und zu dieser gemeinsamen Mission beizutragen. Gemeinsam können sie einen spürbaren Unterschied machen und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft ebnen. «Durch diese Zusammenarbeit und das Treibhausgasprogramm von BAT Agrar konnten wir unser Portfolio an Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen um Aktivitäten zur CO2-Reduzierung erweitern», ergänzt Andreas Baum, Geschäftsführer von ACG Farm (TitelFoto: pixabay.com).
Über Paulig: Die Paulig-Gruppe ist ein internationales Lebensmittel- und Getränkeunternehmen, das sich für eine neue, nachhaltige Lebensmittelkultur einsetzt – eine, die sowohl den Menschen als auch dem Planeten gut tut. Paulig bietet alles, was schmeckt: Tex Mex, Snacks, Kaffees, World Foods und Gewürze. Die Marken des Unternehmens sind Paulig, Santa Maria, Risenta, Poco Loco und Zanuy. Paulig stellt auch Produkte für seine Eigenmarken und Industriekunden her. Im Jahr 2023 belief sich der Umsatz des Unternehmens auf rund 1,2 Milliarden Euro. Paulig wurde 1876 gegründet und befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Familie Paulig. Das Unternehmen beschäftigt 2.200 leidenschaftliche Mitarbeiter in 13 verschiedenen Ländern.
Über Paniflower, eine Abteilung der La Lorraine Bakery Group: Das Mühlenunternehmen Paniflower ist eine Division der La Lorraine Bakery Group (LLBG) und eine der größten Mühlen Belgiens. Die LLBG ist ein zu 100 Prozent in Familienbesitz befindliches Mühlen- und Bäckerei-Unternehmen mit Hauptsitz in Belgien, das eine breite Palette an authentischen, frischen und tiefgekühlten Backwaren anbietet. Jeden Tag produziert und verkauft die LLBG mit dem Engagement von mehr als 5.000 Mitarbeitern hochwertige Backwaren an Verbraucher, Supermärkte und den Foodservice-Sektor in der ganzen Welt. Die Gruppe entwickelt sich zu einem führenden internationalen Unternehmen, das in mehr als 35 Ländern tätig ist und Backwaren in 9 Ländern herstellt. Die LLBG setzt sich leidenschaftlich für Wachstum ein und hat den Ehrgeiz, den Bäckereimarkt mit ihrem langjährigen Know-how, neuen Technologien und motivierten und talentierten Mitarbeitern zu verändern. Das Unternehmen ist in vier Geschäftsbereichen tätig: Tiefkühlbäckerei, Frischbäckerei, Ladenkonzepte und Müllerei. Die La Lorraine Bakery Group hat sich zum Ziel gesetzt, über viele Generationen hinweg nachhaltig und unternehmerisch tätig zu sein, mit einer Leidenschaft für Qualität und Innovation, und den Geist eines Unternehmens zu verkörpern, das sich für alle seine Stakeholder einsetzt – um nicht nur ein größeres, sondern vor allem ein besseres Unternehmen zu werden.
Über BAT Agrar: BAT Agrar ist ein privates Agrarhandelsunternehmen, das in DE, DK, PL und AT tätig ist. In Deutschland ist BAT Agrar das einzige Agrarhandelsunternehmen mit einem flächendeckenden Vertriebsnetz. Es beliefert gut 17.000 BAT-Kunden mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Saatgut, Düngemitteln und Agrochemikalien. BAT Agrar ist ein wichtiger Akteur auf dem Mischfuttermarkt und ein Sammler von Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchten – konventionell wie ökologisch. BAT Agrar zählt rund 1.500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro.
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