Schwalm-Eder-Kreis. (eb / mtjz) Die Bäckerei Heinrich Brede GmbH aus Gudensberg hat es nicht geschafft. Das wegen hygienischer Mängel und des Vorwurfs der Schwarzarbeit ins Gespräch gekommene Unternehmen, vertreten durch Geschäftsführer Jörg Brede, hatte am 14. August vor dem Amtsgericht Fritzlar Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Rechtsanwalt Dr. Hans-Jörg Laudenbach aus Gießen.
«Nach intensiven mehrtägigen Verhandlungen hat heute die Interessentin papperts GmbH + Co.KG aus Poppenhausen mitgeteilt, dass eine Übernahme und Weiterführung der Bäckerei Heinrich Brede GmbH nicht möglich ist», sagt der vorläufige Insolvenzverwalter in einer Mitteilung von dieser Woche. Die Entscheidung begründet papperts damit, dass die Verkaufsstandorte, besonders die der Edeka Melsungen, anderweitig vergeben werden und somit das erforderliche Umsatzvolumen für die Fortführung des Betriebs zu gering ist. «Mit ausschlaggebend für die Absage war auch der Umstand, dass viele qualifizierte Mitarbeiter das Beschäftigungsverhältnis zur Heinrich Brede GmbH bereits gekündigt hatten», ergänzt Laudenbach.
Zuvor hatte Jörg Brede als Grundstückseigentümer der Betriebsimmobilie der Kaufinteressentin ein annahmefähiges Angebot zur Anmietung der Immobilie vorgelegt. Dies hatte zu der Hoffnung Anlass gegeben, den Betrieb insgesamt doch noch retten zu können. Da ein zweiter Interessent für die Gesamtübernahme bereits in der vergangenen Woche abgesagt hatte und weitere Interessenten nicht vorhanden sind, muss der Betrieb endgültig eingestellt werden, heißt es aus Gießen.
Für den größten Teil der 16 Filialen sind bereits Nachmieter oder Interessenten für eine Neuvermietung vorhanden. Mit der Übernahme der Filialen ist im Regelfall auch eine Übernahme der dort beschäftigten Mitarbeiter verbunden. Die Mitarbeiter, die von den Filialübernahmen nicht betroffen sind, sollen anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten. Hier haben, neben der Agentur für Arbeit, verschiedene Bäckereibetriebe, Edeka Melsungen und auch die Handwerkskammer Kassel ihre Unterstützung zugesagt, schließt Laudenbach seine Mitteilung.
Zu ihren besten Zeiten zählte die Bäckerei Heinrich Brede GmbH 219 Mitarbeitende. 183 Jahre Unternehmensgeschichte finden hiermit ein Ende. Die juristische Aufarbeitung dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen (Foto: pixabay.com).
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