Bremerhaven. (nsee) Mitte Februar ließ sich im Columbus-Center der Seestadt ein außergewöhnlicher Konsumententest beobachten. Hintergrund: Das zweijährige Forschungsprojekt «Mak-Pak», im März 2018 aufgenommen, kann erste Ergebnisse vorweisen. Am Projekt beteiligt sind das Alfred-Wegener-Institut (AWI), die Hochschule Bremerhaven sowie die Nordsee GmbH, führendes Unternehmen in der europäischen Fisch-Systemgastronomie. Ziel des Projekts war und ist es, eine aus Algen produzierte Verpackung für den Außer-Haus-Verzehr herzustellen, die kompostierbar und auch essbar ist. Die ersten beiden Konsumententests fanden Mitte Februar 2020 in den Nordsee Filialen Bremerhaven und Bremen statt.
Nach knapp zwei Jahren gemeinsamer Entwicklung ist der erste Prototyp aus Makroalgen fertiggestellt: Kunden aus Bremerhaven waren die ersten, die das etwa 10 x 10 cm große Algenblatt auf Haptik, Geruch, Konsistenz, Aussehen und Geschmack prüfen konnten. Eine aus Algen produzierte Verpackung für den Außer-Haus-Verzehr zu entwickeln, stieß in der Filiale auf viel positive Resonanz. «Ich finde den Nachhaltigkeitsgedanken durch die Essbarkeit und Bioabbaubarkeit zukunftsweisend. Erstaunt war ich, dass das Algenmaterial so dünn und stabil ist. Das hätte ich nicht gedacht», sagte ein 55-jähriger Gast während des Kundentests.
Bis die Verpackung regulär bei Nordsee angeboten wird, werden noch zwei bis drei Jahre vergehen. In einem geplanten Folgeprojekt soll der Prototyp für die industrielle Herstellung weiter optimiert werden. «Wir freuen uns sehr über den ersten Prototypen und das positive Feedback unserer Gäste. Es ist uns sehr wichtig, dass die Verpackungen für den Außer-Haus-Verzehr aus nachwachsenden und nachhaltigen Rohstoffen sind, um Umwelt und Ressourcen zu schonen», sagt Nordsee-Geschäftsführer Andreas Gertzobe.
Noch bis Mitte Juni 2020 haben Interessenten die Möglichkeit, sich in der Ausstellung «Hoch hinaus» im Bremer Haus der Wissenschaft über das Mak-Projekt informieren. Die Ausstellung widmet sich der Forschungsarbeit der Hochschule Bremerhaven und der Hochschule Bremen. Insgesamt stellt die Ausstellung sieben innovative Projekte aus beiden Hochschulen des Landes Bremen vor (Fotos: Nordsee).
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