Dienstag, 16. Juli 2024

Lidl: lädt Kunden nachdrücklich zu mehr Nachhaltigkeit ein

Bad Wimpfen. (ld) Anfang des Jahres haben sich die Unternehmen des Lebensmittel-Einzelhändlers Lidl mit einer gemeinsam erarbeiteten Strategie für Bewusste Ernährung ganzheitliche, verbindliche Ziele gesetzt, um den Kunden das beste Angebot für eine bewusste und nachhaltige Lebensweise «zum gewohnt günstigen Lidl-Preis» anzubieten. Ein Baustein dieser Maßnahmen, für die sich der Einzelhändler an den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Planetary Health Diet orientiert, ist dabei unter anderem der Ausbau des pflanzlichen Sortiments und die Transparenz hinsichtlich der Anteile tierischer und pflanzenbasierter Proteinquellen. Hierfür geht Lidl in Deutschland jetzt den nächsten, bedeutsamen Schritt.

Der Einzelhändler ist überzeugt, dass ein bewusster und nachhaltiger Konsum nur in die Breite getragen werden kann, wenn die darauf einzahlende Ernährung für alle erschwinglich und leichter zugänglich ist. Bisher sind vegane Alternativprodukte im LEH deutlich teurer als tierische Vergleichsprodukte. Das will Lidl in Deutschland ändern und sorgt ab sofort für Gleichberechtigung auf dem Teller. Der Lebensmittel-Einzelhändler gleicht die Preise für nahezu das gesamte Sortiment der veganen Eigenmarke «Vemondo» an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs an. Dadurch sind ein Großteil der Produkte unter dem Dach der Eigenmarke künftig zum gleichen Grundpreis erhältlich wie ihre tierischen Vergleichsprodukte.

Anm.d.Red.: Tatsächlich bringt der Einzelhändler mit seiner Maßnahme die Kosten «ein bisschen ins Lot». Aufgeklärte Verbraucher wissen heute, dass die Erzeugung von konventionellem Fleisch für Umwelt und Natur deutlich teurer ist, als es der Ladenpreis hergeben würde. Auf diesem Wissen lässt sich aufbauen und lassen sich Verbraucher hoffentlich gerne einladen, den nächsten Schritt in Sachen Nachhaltigkeit zu gehen. In diesem Sinn ist die Initiative wirklich ein «bedeutsamer Schritt» – zumal die Gratwanderung gelingt und Lidl den «Oberlehrer» komplett vermeiden kann.

Damit bietet der Lebensmittel-Einzelhändler nicht nur für Vegetarier und Veganer ein attraktives Angebot, sondern spricht ausdrücklich auch alle Flexitarier an, die sich nachhaltiger ernähren wollen: Mit einem einfacheren Zugang zu pflanzenbasierten Produkten, ohne dafür mehr bezahlen zu müssen. Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) flexitarisch. 41 Prozent der Befragten gaben demnach an, Flexitarier zu sein und nur gelegentlich Fleisch zu essen. Zudem würden 43 Prozent mehr pflanzliche Lebensmittel kaufen, wenn diese günstiger angeboten werden würden.

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«Mit der Preisanpassung unserer Vemondo-Produkte möchten wir Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren – ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist», erklärt Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware der Lidl Dienstleistung GmbH + Co. KG. «Nur, wenn wir unseren Kunden eine immer bewusstere und nachhaltigere Kaufentscheidung und faire Wahl ermöglichen, können wir die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung mitgestalten. Dazu gehört für uns gleichermaßen, im aktiven Dialog mit unseren Partnern in der deutschen Landwirtschaft zu bleiben und unser tierisches Sortiment hinsichtlich Transparenz und Haltungsformen weiterzuentwickeln.»

Mit dem Ziel, den Weg zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung zu erleichtern, hat Lidl schon 2020 seine vegane Eigenmarke «Vemondo» eingeführt. Heute umfasst das vegane Sortiment über 100 Artikel sowie bis zu 650 vegane Produkte, je nach Saison und Aktionsangeboten. Für eine bessere Orientierung und einen leichteren Zugang finden Kunden die jeweiligen Erzeugnisse in allen über 3.250 Lidl-Filialen im direkten Umfeld der tierischen Pendants platziert.

Transparenz und konkrete Ziele zum Proteinverhältnis

Lidl in Deutschland hat zudem im Rahmen der bewussten Ernährung den Anteil tierischer Proteinquellen im Vergleich zu pflanzenbasierten Eiweißlieferanten in seinem Sortiment ermittelt und legt diese als erster deutscher Lebensmittel-Einzelhändler offen. Die Berechnung erfolgt dabei nach der Methodik des WWF (World Wide Fund For Nature). Aktuell beläuft sich das Verhältnis von pflanzlichen zu tierischen Proteinquellen im Sortiment von Lidl in Deutschland im Geschäftsjahr 2022 auf 11 zu 89 Prozent. Bei Molkereiprodukten liegt das Verhältnis bei 6 zu 94 Prozent.

Anhand dieser Ergebnisse hat sich der Frische-Discounter ebenfalls als erster Lebensmittel-Einzelhändler in Deutschland konkrete Ziele gesetzt: Bis 2030 erhöht Lidl in Deutschland den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen, dies umfasst unter anderem Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie vegane Alternativen für Fleisch-, Eier- und Fischprodukte, auf 20 Prozent. Der Anteil alternativer Molkereiprodukte wird auf 10 Prozent erhöht werden. Lidl in Deutschland ist an einer branchenübergreifenden Methodik zur Berechnung des Proteinverhältnisses interessiert und wird sich dafür einsetzen (Fotos: Lidl Deutschland).