Köln. (ehi) Der Einsatz mobiler Kassen soll in den kommenden Jahren dazu beitragen, Checkout-Prozesse im deutschsprachigen stationären Einzelhandel zu optimieren, lautet ein Ergebnis der Studie «Kassensysteme 2016» des EHI Retail Institutes. Potenzial sehen die in der Untersuchung befragten Händler auch in einer schnelleren Abwicklung der Zahlung und bei Selfcheckout-Systemen. Ebenfalls im Trend liegt die Zentralisierung der Kassenanwendungen sowie der Touchscreen als Eingabemedium.
Mobil und schnell
67 Prozent der Studienteilnehmer planen künftig, den Checkout-Prozess auch auf mobilen Geräten abzuwickeln. Bereits heute kassieren knapp zehn Prozent der Unternehmen zusätzlich mobil. Die Mehrheit der Entscheidungsträger sieht vor allem im Einsatz von mobilen Devices mit Kassenfunktion eine Möglichkeit, den Kassenprozess wesentlich zu verbessern.
Optimierungspotenzial gibt es nach Ansicht der Befragten auch beim Zahlungsprozess. Eine erhöhte Geschwindigkeit bei der Kartenzahlung und die effizientere Abwicklung unbarer Bezahlverfahren stehen für die Verantwortlichen der Filial-IT weit oben auf der To-Do-Liste. In Zukunft möchten 57 Prozent der Befragten den Anteil unbarer Bezahlung weiter erhöhen.
Self-Checkout geplant
Die Verbreitung von unterschiedlichen Self-Checkout- und Self-Scanning-Systemen verläuft in Deutschland nach wie vor weniger dynamisch als in anderen europäischen Ländern. Dennoch ist ein steigendes Interesse festzustellen. Vor allem hat sich der Anteil der Unternehmen, die künftig den Einsatz von SCO/Self-Scanning planen, von 28 Prozent in 2014 auf 37 Prozent erhöht.
Zentral wird Standard
Die Breitbandanbindung der Filialen an die Zentralen ist im deutschsprachigen Raum weitgehend zum Standard geworden. Der Trend zur Zentralisierung von Kassenanwendungen setzt sich damit fort. 84 Prozent der befragten Unternehmen streben künftig eine Realtime- oder zumindest Neartime-Kommunikation zwischen Zentrale und Filiale an. Trotzdem fällt es vielen IT-Verantwortlichen schwer, sich von den traditionellen, auf Kasse und Backoffice-Server basierenden Filial-Infrastrukturen zu trennen. Vor allem aus Sicherheitsaspekten haben noch 76 Prozent der Befragten einen Backoffice-Server physisch in ihren Filialen.
Touchscreen beliebt
Der Touchscreen als Eingabemedium hat sich über Branchengrenzen hinweg etabliert. Auch bisher skeptische Branchen wie der Lebensmittel- Einzelhandel sehen zunehmend Vorteile gegenüber der Tastatur. Künftig wollen alle befragten Unternehmen Touchscreens einsetzen. 76 Prozent werden dabei auch auf eine unterstützende Tastatur verzichten. Vielfach wird zudem über den Einsatz erweiterter Funktionen des Touchscreens wie Gestensteuerung nachgedacht.
An der Umfrage nahmen 51 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Allein in Deutschland haben diese im letzten Jahr – in rund 56.000 Filialen – einen Umsatz von ungefähr 190 Milliarden Euro erwirtschaftet (Bild: pixabay.com – Grafik: EHI Retail Institute)..
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