Bonn. (zkhl) Ab sofort finden Verbraucher im Lebensmittelhandel Produkte, die das Herkunftskennzeichen «Gutes aus deutscher Landwirtschaft» tragen. Das neue Zeichen wurde von der Zentralen Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) in Zusammenarbeit mit Handel, Industrie und Landwirtschaft entwickelt. Das Zeichen, das Konsumenten künftig Händler-übergreifend beim Einkauf finden können, stellt sicher, dass alle Produktions- und Verarbeitungsschritte der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in Deutschland erfolgt sind. Mit dem Fokus auf ein gemeinsames Zeichen mit einheitlichen Kriterien und Prüfstandards gibt es nun eine einfache Orientierungshilfe für alle, die Wert auf Herkunft und Qualität legen.
(Grafik: ZKHL Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft)
Unter anderem frisches Schweine-, Rinder- und Geflügelfleisch, Eier, Obst, Gemüse, Kartoffeln sowie bestimmte Milchprodukte tragen nun das Herkunftskennzeichen «Gutes aus deutscher Landwirtschaft». Große Handelsketten wie Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto Marken-Discount sowie Rewe und Penny haben schon begonnen, das neue Zeichen in ihren Märkten einzuführen.
«Die Einführung des «Herkunftskennzeichens Deutschland» ist ein Meilenstein für den deutschen Lebensmittelmarkt. Immer mehr Menschen achten beim Einkauf auf die Herkunft ihrer Lebensmittel. Mit diesem neuen Zeichen bieten wir eine klare und verlässliche Orientierungshilfe», sagt Björn Fromm, Vorsitzender der Zentralen Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) und Präsident des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels.
Nachtrag: (usp) Der zitierte Verbraucherwille entstammt sicher einer schon etwas älteren Meinungsumfrage. Erstens sind »Meinen« und »Handeln« generell zwei verschiedene paar Schuhe. Zweitens ist die Verbraucherstimmung weiter im Abwärtstrend. Das einzige, das sich derzeit noch aufwärts bewegt, ist die Sparneigung. Alles andere wird unter den aktuellen Bedingungen einer strengen Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen. Es ist nicht übertrieben den »gesamtdeutschen Zustand« mit »englischen Verhältnissen« zu vergleichen, in dem Verbraucher, vor allem Familien mit Kindern, zu Tiefkühlgemüse und Tiefkühlobst greifen müssen, weil sie sich erntefrische Produkte aus der Region nicht mehr leisten können. Nicht umsonst geht der heimische Obstanbau radikal zurück. Die Ausprägungen des zunehmenden Klimawandels noch gar nicht mit eingepreist (Foto: pixabay.com).
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