Berlin. (bmwi) Auf Einladung der Handwerkskammer Berlin besuchte der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, mit dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, eine Ausbildungswerkstatt für Flüchtlinge in Berlin. Gemeinsam gaben sie bekannt, dass künftig 150 Willkommenslotsen bei Kammern und sonstigen Organisationen der Wirtschaft vor allem kleinen und mittleren Unternehmen praktische Unterstützung bei der Ausbildung von Flüchtlingen geben.
Die Lotsen helfen bei Fragen zu Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, Qualifikationsbedarf sowie zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Das erfolgreiche Programm zur passgenauen Besetzung von freien Ausbildungsstellen wird damit künftig um eine Komponente zur Besetzung von Ausbildungsstellen mit Flüchtlingen ergänzt. Dafür stellt das Bundeswirtschaftsministerium 2016 bis zu sechs Millionen Euro zur Verfügung.
Bundesminister Gabriel: «Für Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, ist eine betriebliche Ausbildung ein zentraler Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Denn sie eröffnet eine Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben. Das gilt für Menschen, die bereits in Deutschland leben, genauso wie für Flüchtlinge. Daher unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium die passgenaue Besetzung von Ausbildungsstellen auch für beide Gruppen».
«Auch für Unternehmen lohnt sich Engagement bei der Ausbildung, denn so können sie freie Ausbildungsstellen besetzen und sich künftige Fachkräfte sichern. Eine Herausforderung ist dabei das «Matching» von Betrieben und Flüchtlingen sowie die Unterstützung bei praktischen Fragen. Genau hier setzen die von uns geförderten Willkommenslotsen an und werden künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen».
ZDH-Präsident Wollseifer: «Mit der Förderung der Willkommenslotsen schafft das BMWI ein wichtiges Instrument, um die kleinen und mittleren Betriebe bei allen Fragen rund um die Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen zu unterstützen. Die Handwerksbetriebe stehen bereit, sich bei der beruflichen Integration von Flüchtlingen zu engagieren. Auf sich gestellt sind sie aber oft überfordert, alle Anforderungen zu kennen und die notwendigen Schritte einzuleiten».
«Das humanitäre Engagement im Handwerk für Flüchtlinge ist enorm. Fast alle 53 Handwerkskammern und zahlreiche Fachverbände führen eigene Projekte zur Qualifizierung und Ausbildung von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive durch oder beteiligen sich an regionalen Initiativen. Aufgrund dieser Projekte haben schon jetzt viele Flüchtlinge eine Ausbildung im Handwerk begonnen oder durchlaufen derzeit ausbildungsvorbereitende Qualifizierungsmaßnahmen».
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