Dienstag, 16. Juli 2024
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iba 2015: Verpackung ist nicht gleich Verpackung

München. (ghm) «Das Interesse der Unternehmen aus diesem Bereich ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen», sagt Dieter Dohr, Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH. «Allein im Bereich Verpackung sind diesmal 30 Aussteller neu dabei». Zwar werden auch in den anderen zwölf Messehallen neue Verpackungslösungen, -techniken und -materialien von den Ausstellern präsentiert, doch aufgrund der gestiegenen Nachfrage erwarten den Fachbesucher in Halle B1 Verpackungsneuheiten – von Tiefzieh- bis Umverpackung – in konzentrierter Form. Dass Verpackung nicht gleich Verpackung ist, lässt sich in der «Packaging Area» der iba 2015 in vielfältigster Weise erfahren, die vom 12. bis 17. September in München stattfindet.

Zum Thema Verpackung sind die Lösungen sehr differenziert – drei Bedingungen für Backwaren jedoch müssen grundsätzlich erfüllt werden: Sie müssen die Produkte auf dem Transportweg schützen, sie müssen für die entsprechende Haltbarkeit sorgen sowie die EU-Lebensmittelhygiene-Vorschriften einhalten. Die Anforderungen sind also hoch.

Zum ersten Mal auf der iba dabei ist unter anderem die Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Verpackungstechnik. Sie zeigt die neue horizontale Schlauchbeutelmaschine Pack 301 LS, die für hochkant stehende Biskuits und Cracker gedacht ist. Dieses innovative Packsystem gewährleistet eine erstklassige Produktqualität bei flexiblen Verpackungen. Es bietet Herstellern von Biskuits und Crackern bei einer zunehmenden Produktvielfalt unbegrenzte Möglichkeiten bei der Verpackung.

Bei den Kunden spiele Ressourceneffizienz sowie eine verlängerte Haltbarkeit der verpackten Produkte eine immer wichtigere Rolle, sagt Tanja Nickels von MultiVac. Deshalb stellt das Unternehmen auf der iba innovative Technologien vor, die es erlauben, Packstoffe, Energie und Kühlwasser sehr effizient einzusetzen, und die gleichzeitig zur Verlängerung der Haltbarkeit beitragen. Präsentiert wird unter anderem die Tiefziehverpackungsmaschine R.085, mit der sich Brotlaibe, Sandwiches oder kleine Mahlzeiten verpacken lassen. Auch Packungen mit Schutzgas sind möglich, so dass die Lebensmittel über längere Zeit haltbar bleiben. Für das Verpacken in Beuteln wird die Doppelkammermaschine BaseLine P.600 gezeigt, die ein zügiges Arbeiten erlaubt, da die Arbeitsgänge parallel ablaufen. Während eine Kammer evakuiert wird, kann die andere Kammer beladen werden. Der Verpackungsmaschinenhersteller bietet seinen Kunden auch einen umfassenden Um- und Nachrüstungsservice, um die Maschinen auch für sich ändernde Anforderungen nutzbar zu machen, zum Beispiel für neue Verpackungsformate oder -materialien. Schließlich, sagt Nickels, spiegelten sich gesellschaftliche Veränderungen auch in der Verpackungsindustrie wider: Kleinere Haushalte, eine höhere Mobilität und die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen bedeuten eine steigende Nachfrage nach Convenience-Produkten und Produkten in Portionspackungen.

Die niederländische Firma Hoba, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, präsentiert eine neu entwickelte Maschine zum Verpacken von Pita, Tortilla und arabischem Brot. Zur iba legt Hoba den Fokus zudem verstärkt auf schlüsselfertige Lösungen wie ihre Schneide-, Verpackungs- und Verschließmaschinen mit zum Beispiel integrierter Etikettierung und Metalldetektoren. Gezeigt werden auch verschiedene Verpackungsarten wie aromadichte Verpackungen in Kombination mit einer Brötchenschneidemaschine und automatischer Zählung.

Ebenfalls 50-jähriges Bestehen feiert der erstmals teilnehmende italienische Maschinenhersteller Record SPA. Die Firma aus der Lombardei ist Partner von Konzernen wie Siemens oder Unilever und bietet flexible Verpackungslösungen von Brot und Croissants über Kekse und Muffins bis hin zu Pasta. Eine große Auswahl von neuentwickelten Flowpack- Maschinen, automatischen Zubringern sowie halb- bis vollautomatischen Verpackungssystemen wird auf der iba präsentiert.

Neu dabei ist auch die Firma NJoyCups aus dem nordrhein-westfälischen Lüdinghausen. Das Start-Up-Unternehmen vertreibt klimaneutrale Kaffeebecher und Verpackungen und präsentiert sich auf dem BMWi-Stand «Made in Germany». Die Firma achtet sowohl bei den verwendeten Rohstoffen als auch bei der Verarbeitung auf hochwertige Qualität. Immerhin hält ein Konsument einen To-Go-Becher durchschnittlich 21 Minuten lang in der Hand.

So erhalten auf der Leitmesse der Backbranche mittelständische Filialbetriebe, Großbäcker, Hersteller von Teiglingen und der Lebensmittel- Einzelhandel einen differenzierten und umfassenden Marktüberblick zum Thema Verpackung. Denn: Es kommt schließlich auch auf die Hülle an.