Luzern / CH. (hug) Die eidgenössische Hug Backwaren Gruppe musste im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatzverlust von 3.5 Prozent auf 110 Millionen CHF hinnehmen. Zu diesem Ergebnis trugen besonders der rückläufige Biscuits- und Schokoladenkonsum sowie die Währungssituation bei. Die produzierte Tonnage in der Schweiz fiel entsprechend um rund 350 Tonnen auf 8’620 Tonnen zurück. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Hug AG dank der «Das Vida» Vollkorngebäcke den Schweizer Marktanteil halten. Ein Lichtblick im 2015 war zudem der wachsende Marken-Export trotz großer Währungsverluste. Den schleichenden Konsumrückgang in der Schweiz begegnet Hug 2016 mit einer Markenoffensive und investiert rund 20 Millionen CHF in die Produktion.
Das Jahr 2015 begann mit der Aufwertung des Schweizer Frankens. «Nach diesem Entscheid mussten wir unsere Strategie dem neuen Marktumfeld anpassen», sagt Werner Hug, Präsident des Verwaltungsrats in Trimbach bei Olten. Infolge dessen wurde das Kundenportfolio überprüft und unrentable Kunden im Ausland nicht mehr beliefert. Das Familienunternehmen muss mit einem Umsatz von 110 Millionen CHF denn auch einen Verlust von 3.5 Prozent gegenüber Vorjahr hinnehmen. Der Personalbestand bleibt mit 341 Vollzeitstellen auf Vorjahres-Niveau.
Hug hält Marktanteil in der Schweiz
Der Konsumrückgang von Schoggi und Guezli in der Schweiz setzte sich im 2015 verstärkt fort. Mitverantwortlich waren der lange, warme Sommer sowie der zunehmende Einkaufstourismus. Trotz dieser Entwicklung konnte das Familienunternehmen dank «Das Vida» den Schweizer Marktanteil halten. Die Vollkorngebäcke verzeichnen seit Jahren ein gesundes Wachstum. Mit zwei bis drei neuen Sorten pro Jahr werden kontinuierlich neue Konsumenten dazugewonnen. Dank erweiterter Produktions-Kapazität ab Sommer 2016 sind auch Exportprojekte wieder denkbar. Bei den Hug-Produkten feierte 2015 vor allem das «Willisauer Ringli» mit verschiedenen Rezeptvarianten im Rahmen des 165-Jahre Jubiläums ein erfolgreiches Comeback. Der Wernli-Umsatz stieg im Ausland trotz Währungsverlusten um zwölf Prozent.
Food Service wächst im Ausland
«Im Bereich Food Service trugen wir mit speziellen Produkten und Dienstleistungen für die Gastronomie zum erfolgreichen Marken-Export bei», sagt Andreas Hug, Geschäftsleiter der Hug AG. Trotz beträchtlichen Währungsverlusten stieg der Umsatz um zwei Prozent. Im Food Service Schweiz musste die Hug AG hingegen erstmals einen kleinen Umsatzverlust hinnehmen. Der schwächelnde Tourismus sowie der Strukturwandel in der Gastronomie führten zu diesem Ergebnis.
Investitionen in Swissness
Hug investiert in Malters/Luzern und Trimbach/Olten je rund zehn Millionen CHF in neue rationellere Produktionsanlagen für die Marken «Wernli» und «Das Vida». «Wir vertrauen auf eine vernünftige Regelung der Swissness sowie eine praktikable Rohstoff- Vergünstigung für den Export», sagt Thomas Gisler, Leiter der Beschaffung von Material und Investitionsgütern bei der Hug AG. Die Umsetzung der Swissness-Verordnung sowie die Abschaffung des «Schoggi-Gesetzes» für den Rohstoff-Preisausgleich im Export ist eine große Herausforderung für die gesamte Schweizer Lebensmittelindustrie mit noch offenem Ausgang.
Hug rechnet 2016 mit bescheidenem Wachstum
Die Auswirkungen der Franken-Aufwertung werden sich erst 2016 vollständig zeigen und auch die Umsatz- und Ertragslage tangieren. Die tiefen Rohstoffpreise im Ausland schlagen sich aufgrund der Abschottung der Schweizer Landwirtschaft nur gering auf die Beschaffung nieder. Hug will deshalb vor allem qualitativ wachsen und auf Massenprodukte verzichten (Bild: Photopress / Alexander Wagner).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Emmi Gruppe: beabsichtigt Übernahme von Mademoiselle Desserts
- Resch+Frisch: 100 Jahre Erfolgsgeschichte
- Wendy’s Company will nach Europa expandieren
- E3 Holding: erwirbt Mehrheit an Pema Vollkorn-Spezialitäten
- Greggs PLC: investiert in neuen TK-Bäckerei- und Logistikstandort
- Yum China: feiert die Eröffnung des 200. KCoffee Stores
- Europastry: wird den geplanten Börsengang verschieben
- Bäckerei Hubert Auer erneut in finanzieller Schieflage
- Bäko-Zentrale eG: Kennzahlen sind nicht alles
- «Mburu Boulangerie»: Wirtschaftliche Zusammenarbeit im Senegal
- Ülker Bisküvi: veröffentlicht Ergebnisse für Q1-2024
- Lantmännen Cerealia: Klimaziele sind jetzt SBTi validiert
- Europastry S.A.: legt im Geschäftsjahr 2023 um 20 Prozent zu
- Warburtons: Gewinn hat sich 2023 mehr als verdoppelt
- Hajener Landbrot: verkauft an Kromes Backstube
- La Lorraine: gründet neues Joint Venture in den USA
- NGG: meldet 6,76 Prozent Plus in der Brotindustrie Ost
- Ölz der Meisterbäcker erweitert Frischdienst-Zentrum
- La Lorraine: weiht neue Produktionslinie LL Barchon ein
- Zagler Brot: beantragt Sanierung in Eigenverwaltung