Dienstag, 16. Juli 2024
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Hug AG: schließt 2015 mit 3,5 Prozent Umsatzverlust ab

Luzern / CH. (hug) Die eidgenössische Hug Backwaren Gruppe musste im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatzverlust von 3.5 Prozent auf 110 Millionen CHF hinnehmen. Zu diesem Ergebnis trugen besonders der rückläufige Biscuits- und Schokoladenkonsum sowie die Währungssituation bei. Die produzierte Tonnage in der Schweiz fiel entsprechend um rund 350 Tonnen auf 8’620 Tonnen zurück. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Hug AG dank der «Das Vida» Vollkorngebäcke den Schweizer Marktanteil halten. Ein Lichtblick im 2015 war zudem der wachsende Marken-Export trotz großer Währungsverluste. Den schleichenden Konsumrückgang in der Schweiz begegnet Hug 2016 mit einer Markenoffensive und investiert rund 20 Millionen CHF in die Produktion.

Das Jahr 2015 begann mit der Aufwertung des Schweizer Frankens. «Nach diesem Entscheid mussten wir unsere Strategie dem neuen Marktumfeld anpassen», sagt Werner Hug, Präsident des Verwaltungsrats in Trimbach bei Olten. Infolge dessen wurde das Kundenportfolio überprüft und unrentable Kunden im Ausland nicht mehr beliefert. Das Familienunternehmen muss mit einem Umsatz von 110 Millionen CHF denn auch einen Verlust von 3.5 Prozent gegenüber Vorjahr hinnehmen. Der Personalbestand bleibt mit 341 Vollzeitstellen auf Vorjahres-Niveau.

Hug hält Marktanteil in der Schweiz

Der Konsumrückgang von Schoggi und Guezli in der Schweiz setzte sich im 2015 verstärkt fort. Mitverantwortlich waren der lange, warme Sommer sowie der zunehmende Einkaufstourismus. Trotz dieser Entwicklung konnte das Familienunternehmen dank «Das Vida» den Schweizer Marktanteil halten. Die Vollkorngebäcke verzeichnen seit Jahren ein gesundes Wachstum. Mit zwei bis drei neuen Sorten pro Jahr werden kontinuierlich neue Konsumenten dazugewonnen. Dank erweiterter Produktions-Kapazität ab Sommer 2016 sind auch Exportprojekte wieder denkbar. Bei den Hug-Produkten feierte 2015 vor allem das «Willisauer Ringli» mit verschiedenen Rezeptvarianten im Rahmen des 165-Jahre Jubiläums ein erfolgreiches Comeback. Der Wernli-Umsatz stieg im Ausland trotz Währungsverlusten um zwölf Prozent.

Food Service wächst im Ausland

«Im Bereich Food Service trugen wir mit speziellen Produkten und Dienstleistungen für die Gastronomie zum erfolgreichen Marken-Export bei», sagt Andreas Hug, Geschäftsleiter der Hug AG. Trotz beträchtlichen Währungsverlusten stieg der Umsatz um zwei Prozent. Im Food Service Schweiz musste die Hug AG hingegen erstmals einen kleinen Umsatzverlust hinnehmen. Der schwächelnde Tourismus sowie der Strukturwandel in der Gastronomie führten zu diesem Ergebnis.

Investitionen in Swissness

Hug investiert in Malters/Luzern und Trimbach/Olten je rund zehn Millionen CHF in neue rationellere Produktionsanlagen für die Marken «Wernli» und «Das Vida». «Wir vertrauen auf eine vernünftige Regelung der Swissness sowie eine praktikable Rohstoff- Vergünstigung für den Export», sagt Thomas Gisler, Leiter der Beschaffung von Material und Investitionsgütern bei der Hug AG. Die Umsetzung der Swissness-Verordnung sowie die Abschaffung des «Schoggi-Gesetzes» für den Rohstoff-Preisausgleich im Export ist eine große Herausforderung für die gesamte Schweizer Lebensmittelindustrie mit noch offenem Ausgang.

Hug rechnet 2016 mit bescheidenem Wachstum

Die Auswirkungen der Franken-Aufwertung werden sich erst 2016 vollständig zeigen und auch die Umsatz- und Ertragslage tangieren. Die tiefen Rohstoffpreise im Ausland schlagen sich aufgrund der Abschottung der Schweizer Landwirtschaft nur gering auf die Beschaffung nieder. Hug will deshalb vor allem qualitativ wachsen und auf Massenprodukte verzichten (Bild: Photopress / Alexander Wagner).