Berlin / DE. (hfg) Die HelloFresh SE hat die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 und das vierte Quartal 2023 veröffentlicht. In 2023 lieferte die Gruppe über eine Milliarde Mahlzeiten an Kunden in 18 Ländern aus. In fünf Jahren profitablen Wachstums hat HelloFresh damit die Zahl der gelieferten Mahlzeiten pro Jahr gegenüber 2019 vervierfacht. Der Konzernumsatz erreichte zirka EUR 7,6 Milliarden, was einem währungsbereinigten Wachstum von etwa 3 Prozent gegenüber 2022 entspricht (EUR 7,6 Milliarden).
Das Umsatzwachstum wurde zum einen durch das stark wachsende und profitable Geschäft mit Fertiggerichten (Ready-to-Eat, RTE) vorangetrieben, das im FY-2023 einen Umsatz von EUR 1,4 Milliarden erreichte. Zum anderen trug ein höherer durchschnittlicher Bestellwert positiv zum Umsatz bei, mit durchschnittlich EUR 65,0 in Q4-2023 (Q4-2022: EUR 63,7; +6,4 Prozent währungsbereinigtes Wachstum). Der Deckungsbeitrag stieg um zirka 130 Basispunkte auf 26,9 Prozent (FY-2022: 25,5 Prozent), trotz der zuvor angekündigten Anlaufkosten für das Geschäft mit Fertiggerichten und anderer Kosten in Q4-2023. Dies ist in erster Linie auf Produktivitätssteigerungen über den gesamten Fulfilment-Bereich hinweg zurückzuführen. Das bereinigte Ebitda der HelloFresh Gruppe für 2023 erreichte EUR 448 Millionen, was in der Mitte der im November 2023 veröffentlichten revidierten Prognosespanne liegt.
(Foto: HelloFresh Gruppe)
Dank eines starken Cashflows aus dem operativen Geschäft konnte HelloFresh im Jahr 2023 weitere Investitionen in zukünftiges Wachstum tätigen. Darunter fielen auf der operativen Seite der Ausbau der Produktionsstätten für Fertiggerichte und die Modernisierung und Automatisierung der Fulfillment-Abläufe. Außerdem wurde in den Aufbau neuer vertikaler Geschäftsbereiche investiert, wie zum Beispiel der Tiernahrungsmarke The Pets Table, wodurch das Unternehmen seine Ertragsquellen diversifiziert.
Da das aktuelle Investitionsprogramm ist weit fortgeschritten, so dass die Ausgaben dafür gegenüber FY-2022 um EUR 112 Millionen sanken. Infolgedessen kehrte HelloFresh zu einem positiven freien Cashflow von EUR 78 Millionen zurück, wobei Q4-2023 mit EUR 33 Millionen einen bedeutenden Beitrag leistete.
Mitgründer und CEO Dominik Richter: «Mit der Lieferkette und der operativen Basis, die wir in 2023 aufgebaut haben, werden wir unser Geschäft mit Fertiggerichten über die nächsten Jahre hinweg signifikant skalieren. Für unsere Fertiggerichtemarke Factor erwarten wir in 2024 ein weiterhin starkes Wachstum. Derzeit bereiten wir den Markteintritt in mehreren europäischen Ländern vor, angefangen mit Skandinavien. Für unser Kochboxengeschäft sehen wir deutliche Verbesserungen bei wichtigen Kundenkennzahlen, wodurch der Customer Lifetime Revenue neue Rekordwerte erreicht hat. Unser Fokus liegt nun darauf, die Produktattraktivität für unsere Kundinnen und Kunden weiter zu steigern, um das Kochboxengeschäft mittelfristig zu nachhaltigem Wachstum zurückzuführen.»
HelloFresh wird sowohl im Kochboxen- als auch im Geschäft mit Fertiggerichten den Service weiter verbessern, flexiblere Lieferoptionen einführen und das Sortiment erweitern. Sowohl die Anzahl der Rezepte als auch der Zusatzprodukte wird weiter wachsen. Im Laufe des Jahres wird zudem ein Treueprogramm für Kundinnen und Kunden in mehreren Märkten eingeführt.
Kennzahlen – Ertragslage – Vermögens- und Finanzlage
20240315-HELLOFRESH-DEAusblick auf das laufende Geschäftsjahr 2024
Für 2024 strebt HelloFresh ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum der Gruppe von 2 bis 8 Prozent an. Diese Entwicklung wird auf einer weitgehend stabilen Anzahl von Bestellungen im mittleren Bereich der Umsatzwachstumsprognose basieren, in Kombination mit einem moderaten Anstieg des durchschnittlichen Bestellwerts, der auf einen höheren Anteil von Fertiggerichten am Umsatzmix zurückzuführen ist. HelloFresh erwartet, dass der Umsatz im Segment Nordamerika (NA) schneller als der im Segment International wachsen wird, angetrieben durch einen höheren Anteil von Fertiggerichten am NA-Umsatz. Im Bereich Fertiggerichte erwartet die Gruppe, dass das Segment weiter von einer starken Nachfrage profitiert, da es entsprechende Kapazitäten weiter ausbaut. Für das Kochboxengeschäft erwartet die Gruppe im Jahresverlauf eine zunehmende Schließung der negativen Volumen- und Umsatzlücke gegenüber dem entsprechenden Zeitraum 2023. Die Gesellschaft erwartet, dass die Ergebnisse der laufenden Investitionen in ihr physisches und digitales Kundenerlebnis zu diesem Trend beitragen werden, ebenso wie zunehmend einfachere Vorjahresvergleichszahlen. Mit Blick auf die Profitabilität erwartet HelloFresh für 2024 ein bereinigtes Ebitda unter dem Niveau von 2023, zwischen 350 und 400 Millionen EUR für die Gruppe. Dies ist vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen:
- Auf der Fertiggerichte-Seite werden die Produktionskapazitäten der Gesellschaft weiter hochgefahren und die Marketingausgaben werden angesichts des starken Bestellwachstums weiterhin auf einem erhöhten Niveau verbleiben;
- auf der Kochboxen-Seite werden
- ein gewisser Fixkostendeleveraging-Effekt aufgrund des geringeren Volumens,
- der Hochlauf von zwei wichtigen neuen Produktionsstätten in den beiden größten Märkten der Gesellschaft innerhalb des Segments International (Großbritannien und Deutschland/Österreich), die ab dem Geschäftsjahr 2025 attraktive Effizienzgewinne erzielen sollen, und
- weitere Produktinvestitionen zu Buche schlagen (Tabellen: HelloFresh Gruppe).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Insolvenzen pendeln sich im Juni auf Vor-Covid-Niveau ein
- BVE: Umsatzverlust und weniger Betriebe kennzeichnen das Jahr 2023
- Kartellrecht: Delivery Hero droht hohe Geldstrafe
- Hessen: Landtagsfraktionen verabschieden HLöG-Änderung
- Bayern: will Weihenstephan zu Exzellenzzentrum ausbauen
- «Digitaler Euro»: Modernisierung nicht immer willkommen
- EHI Institut: Täglich 100.000 unentdeckte Ladendiebstähle
- Casa della Piada: Fondo Italiano beteiligt sich an Bäckerei
- Geschwister Oetker: verzeichnen 2023 leichtes Umsatzplus
- Kartellamt verhängt Millionen-Geldbuße gegen FritzBox-Hersteller
- Rohlik Gruppe: erhält Kapital zur Beschleunigung der Expansion
- Bundesbank: Das Zahlungsverhalten in Deutschland 2023
- Umfrage: Warum in drei von vier Büros noch gefaxt wird
- Rewe: weiht modernstes Logistikzentrum in Magdeburg ein
- ADAC Berechnung: HVO100 macht Autofahren kaum teurer
- ZV: Halbherzige Bürokratieentlastung bedroht die Betriebe
- «Academia»: Schwarz Digits wirbt für mehr Datensouveränität
- So arbeiten Sie mit den Marvin E-Rechnungen
- Amazon: investiert 10 Milliarden Euro in Deutschland
- Oetker-Gruppe: erzielt 2023 Wachstum in allen Geschäftsbereichen