Berlin. (hde / bmi) Mit Blick auf die jetzt vom Bundesinnenministerium veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik fordert der Handelsverband Deutschland (HDE), Ladendiebstahl konsequenter zu bestrafen. Derzeit würden die Verfahren zu häufig eingestellt.
«Ladendiebstahl ist kein Bagatelldelikt. Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland verlieren so jährlich Waren im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro», sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Laut Kriminalstatistik wurden im letzten Jahr über 390.000 Ladendiebstähle angezeigt, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von knapp über sieben Prozent.
Der HDE rechnet zudem mit einer hohen Anzahl an Delikten, die nicht zur Anzeige kommen. «Immer weniger Händler melden den Diebstahl bei der Polizei, da die anschließenden Strafverfahren oft ohnehin eingestellt werden», sagt Genth weiter. Das müsse sich dringend ändern. Wichtig für eine konsequentere Bestrafung sei weiterhin die gesetzliche Festlegung der Geringwertigkeitsgrenze bei 25 Euro. Damit sei gewährleistet, dass die Taten nicht auch bei größeren Diebstählen nur auf speziellen Antrag des Einzelhändlers verfolgt würden.
Die Einzelhändler versuchen die Ladendiebe mit hohem finanziellen Einsatz abzuschrecken. So investiert die Branche Jahr für Jahr rund 1,2 Milliarden Euro in Maßnahmen gegen Diebstahl, Betrug und Raub. Bewährt haben sich dabei vielerorts Videoüberwachung, Mitarbeiterschulungen und der Einsatz von Detekteien.
Nachtrag: Die PKS ist eine sogenannte Ausgangsstatistik. Das bedeutet, dass in ihr nur die der Polizei bekannt gewordenen und durch sie endbearbeiteten Straftaten abgebildet werden und eine statistische Erfassung erst bei Abgabe an die Staatsanwaltschaft erfolgt. Angestiegen sind unter anderem die Fallzahlen beim Ladendiebstahl (plus 7,1 Prozent auf 391.402 Fälle), Taschendiebstahl (plus 7,0 Prozent auf 168.142 Fälle) und Wohnungseinbruchdiebstahl (plus 9,9 Prozent auf 167.136 Fälle) (Foto: pixabay.com).
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