Dienstag, 16. Juli 2024

GfK-Prognose zum Einzelhandelsumsatz in Deutschland

Nürnberg. (gfk) Die GfK-Prognose zum deutschen stationären Einzelhandelsumsatz im Jahr 2016 geht von einem leichten nominalen Gesamtwachstum von 0,8 Prozent aus. Wie die Studie zeigt, sind die Potenziale für den Handel aber regional höchst unterschiedlich.

Die Studie «GfK Einzelhandelsumsatz 2016» prognostiziert die Umsätze am Ort des Verkaufs in Deutschland. Laut der Studie erreicht der Umsatz im stationären deutschen Einzelhandel 2016 ein Volumen von 411,3 Milliarden Euro. Die Einzelhandelsexperten der GfK erwarten, dass der stationäre Handel insgesamt ein leichtes nominales Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert für 2016 erwarten kann.

Regionale Verteilung der Umsätze in Deutschland

Die einwohnerstärksten Kreise weisen weiterhin die höchsten Umsatzsummen auf. Metropolen wie Berlin, Hamburg und München liegen im Ranking nach Umsatzsumme ganz vorn:

Top 10 Kreise nach Gesamt-Einzelhandelsumsatz

Rang Stadt- oder Landkreis Einwohner Umsatz in
Millionen Euro
Anteil am stationären
Handels-Gesamtumsatz
01 SK Berlin

3.469.849

18.033,0

4,38 %

02 SK Hamburg

1.762.791

11.016,5

2,68 %

03 SK München

1.429.584

10.662,1

2,59 %

04 SK Köln

1.046.680

7.026,5

1,71 %

05 Region Hannover

1.128.037

6.600,4

1,60 %

06 SK Frankfurt am Main

717.624

4.235,5

1,03 %

07 SK Düsseldorf

604.527

4.183,3

1,02 %

08 SK Stuttgart

612.441

4.165,6

1,01 %

09 SK Nürnberg

501.072

3.529,1

0,86 %

10 SK Dortmund

580.511

3.419,7

0,83 %

Quelle: GfK Einzelhandelsumsatz Deutschland 2016; SK = Stadtkreis; LK = Landkreis

Die Top 10 Kreise machen gemeinsam 17,7 Prozent des gesamten stationären Einzelhandelsumsatzes in Deutschland aus. Damit ist der Anteil gegenüber den Vorjahren weiter gewachsen. Ohnehin schon starke Einzelhandelsstandorte üben somit eine verstärkte Anziehungskraft auf die Konsumenten aus.

Zwar hat der Handel in Großstädten die Chance auf optimale Markenpräsenz, starke Nachfrage und hohe Umsatzvolumina. Zugleich findet sich dort aber auch bereits ein Überangebot für manche Branchen und Zielgruppensegmente, das mit einem Mangel an geeigneten Einzelhandelsimmobilien einhergeht.

Bei Expansionsplanungen und der Filialnetzpflege sind daher für den Handel im gesättigten deutschen Markt ausgewählte Mittelstädte von großer und weiter wachsender Bedeutung. Mittelstädte mit Versorgungsfunktion für ihr Umland erzielen rechnerische Pro-Kopf-Umsätze, die beim Doppelten des Bundesdurchschnitts von rechnerisch 5.065 Euro pro Kopf liegen.

Top 10 Kreise nach Einzelhandelsumsatz je Einwohner

Rang Stadt- oder Landkreis Einwohner Umsatz je
Einwohner in Euro
Umsatz Index
(100 = Bundesschnitt)
01 SK Straubing

46.027

10.457

206,4

02 SK Passau

49.952

10.415

205,6

03 SK Würzburg

124.219

10.270

202,8

04 SK Weiden i.d.OPf.

41.817

10.032

198,0

05 SK Schweinfurt

51.610

9.715

191,8

06 SK Rosenheim

60.889

9.482

187,2

07 SK Landshut

67.509

9.300

183,6

08 SK Kempten (Allgäu)

65.624

9.178

181,2

09 SK Trier

108.472

9.067

179,0

10 SK Regensburg

142.292

8.860

174,9

Quelle: GfK Einzelhandelsumsatz Deutschland 2016; SK = Stadtkreis; LK = Landkreis

Hinweis: Die Werte je Einwohner sind rein mathematische Vergleichsgrößen, da der Einzelhandel am jeweiligen Ort keineswegs nur von den Einwohnern dieses Ortes bestritten wird. Indem man die Einzelhandelsumsätze ins Verhältnis zu den Einwohnerzahlen setzt, ergibt sich jedoch ein erster Anhaltspunkt über die Anziehungskraft des Einzelhandels in dem jeweiligen Gebiet.

Zur Studie

Der GfK Einzelhandelsumsatz spiegelt die regionale Verteilung der stationären Einzelhandelsumsätze wider. Im Gegensatz zur GfK Kaufkraft, die am Wohnort des Konsumenten erhoben wird, wird der GfK Einzelhandelsumsatz am Standort des Einzelhandels gemessen. Er ist definiert als Umsatz des Einzelhandels (ohne Kfz-Handel, Kraft- und Brennstoffe) abzüglich des Versandhandels und zuzüglich der einzelhandelsrelevanten Umsätze von Bäckern, Konditoren und Fleischern.

Die GfK berechnet den GfK Einzelhandelsumsatz jährlich. Er wird für jede regionale Ebene als Summe sowie pro Einwohner in Euro und als Index (deutscher Durchschnitt = 100) ausgewiesen. Die Berechnung erfolgt für alle deutschen Stadt- und Landkreise und Postleitzahlen sowie für alle Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern.