Münster. (fhms) Lebensmittel sollten nicht verschwendet werden, da sind sich alle einig. Gegen Verschwendung sprechen ethische Gründe, aber auch deutliche wirtschaftliche Verluste. Unternehmen der Lebensmittelbranche schreiben sich diese Aufgabe daher zunehmend auf ihre Fahnen. Häufig fehlt es aber vor allem kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) an Ressourcen, sie umzusetzen.
Die neue Internetplattform «LAV – Lebensmittel Abfall Vermeiden» bietet ihnen nun praxisnahe Hilfen in Form von kostenlosen und frei zugänglichen Instrumenten. Dabei handelt es sich etwa um Mess- und Checklisten sowie Kalkulationstabellen und Schulungsunterlagen. Die Website richtet sich besonders an Produzenten, den Handel und das Gastgewerbe.
Ein Team um Prof. Dr. Guido Ritter von der FH Münster hat die Plattform in dem Forschungsprojekt «Verluste in der Lebensmittelbranche vermeiden: Forschungstransfer in die KMU-Praxis» entwickelt. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts, das der Wissenschaftler vom Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) leitet, ist die Übertragung von Know-how in die Unternehmen. «Wir wollten eine bedarfsgerechte Plattform schaffen, die in der Praxis auch angewendet wird. Deshalb haben wir Unternehmen bei der Entwicklung einbezogen», erklärt Ritter.
Er und sein Team haben mehr als 500 internationale Instrumente recherchiert und einzeln bewertet. Die praxistauglichsten Lösungen haben die iSuN-Wissenschaftler nach verschiedenen Branchen und Handlungsfeldern systematisiert und bereitgestellt. Eine Plattform, die spezifische Instrumente für diese Anwendergruppen und Themenschwerpunkte auf einer Website bündelt, hat es bisher noch nicht gegeben. «Das wollten wir ändern. LAV soll Unternehmen dabei unterstützen, eigenständig ein passendes Konzept zu entwickeln, um Lebensmittelverluste zu reduzieren», sagt Linda Niepagenkemper, die das Forschungsprojekt koordiniert. Fragen und Anregungen nimmt sie unter der E-Mail-Adresse entgegen die Interessenten auf «lebensmittel-abfall-vermeiden.de» unter «Kontakt» vorfinden.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Forschungsprojekt, das noch bis Februar 2017 läuft (Foto: pixabay.com).
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