Helsinki / FI. (eb) Die finnische Fazer-Gruppe hat sich ehrgeizige Ziele für die Reduktion ihrer Emissionen gesetzt und sich damit der internationalen SBT-Initiative (Science Based Targets) verpflichtet. Im Rahmen ihrer Ziele wird die Gruppe die gasbetriebene Dampfproduktion in der Süßwarenfabrik Lappeenranta elektrifizieren. Dadurch werden die CO2-Emissionen des Werks jährlich um etwa 90 Prozent und die Emissionen der gesamten Gruppe um gut zehn Prozent gesenkt. Die Reduktion ist allein auf die Umstellung der Energiequelle bei der Dampferzeugung zurückzuführen. Zudem sind erhebliche Energieeinsparungen zu erwarten, da die Wärme zurückgewonnen und in die Prozesse des Werks zurückgeleitet wird.
In der Süßwarenfabrik in Südkarelien arbeiten rund 400 Fachkräfte an der Herstellung von Zuckerwaren, verschiedenen salzigen Lakritz- und Lakritzprodukten sowie Marmeladen und Xylitprodukten. Bei der Herstellung vieler Produkte wird Dampf verwendet. Dampf wird etwa zum Kochen von Süßwarenmassen und zum Trocknen und Nachbearbeiten von Süßigkeiten verwendet, zum Beispiel zum Überziehen von Zucker. Derzeit wird der Dampf mit Erdgas erzeugt, doch künftig wird Elektrizität als Energiequelle genutzt.
(Foto: Fazer-Gruppe)
Der neue Elektrokessel wird in der bestehenden Kesselhalle gebaut, und die Veränderungen werden außerhalb des Werksgeländes kaum sichtbar sein. Die derzeitigen Gaskessel werden als Reservekessel im Werk erhalten bleiben. Das Projekt wird auch die Energieeffizienz des Werks durch die Rückgewinnung von Wärme aus dem Kühlsystem des Werks verbessern. Die zurückgewonnene Wärme wird in den Produktionsprozessen und für die Beheizung des Gebäudes genutzt werden.
Fazer hat die wichtigsten Ausrüstungs- und Installationsverträge unterzeichnet und einen Zeitplan für den Beginn der Elektrifizierungsarbeiten in der ersten Hälfte des Jahres 2025 vereinbart. Die Inbetriebnahme des neuen Elektrokessels ist für 2026 vorgesehen. Die sichtbarsten Arbeiten im Zusammenhang mit dem Projekt sind der Bau des 110-kV-Stromanschlusses und des zugehörigen Umspannwerks im Hinterhof der Süßwarenfabrik (Anm.d.Red.: kV = Kilovolt — 1 kV = 1000 Volt — 110 Kilovolt = 110000 Volt).
Petri Pitkänen, Produktionsdirektor in Lappeenranta: «Die Produktion wird während der Zeit, in der die neuen Lösungen installiert werden, mit den bestehenden Gaskesseln fortgesetzt. Mit der Elektrifizierung der Dampferzeugung werden die Kohlendioxidemissionen der Süßwarenfabrik jährlich um bis zu 90 Prozent gesenkt, und für die gesamte Gruppe wird die Senkung mehr als 10 Prozent pro Jahr betragen.»
Tuomo Sallinen, Bürgermeister von Lappeenranta: «Die Vorbereitungen für die Elektrifizierung der Dampfproduktion hier im Werk haben eine intensive Zusammenarbeit zwischen Fazer und den Akteuren der Stadt erfordert. Das Unternehmen ist jedoch sehr wichtig für die Kommune, da es die Entwicklung des Industriegebiets und die Betriebsvoraussetzungen für die Süßwarenfabrik langfristig sichert.»
42 Prozent weniger Emissionen bis 2030
Die Sorge um das Wohlergehen von Mensch und Umwelt ist ein integraler Bestandteil der Tätigkeit der finnischen Gruppe. Fazer ist sich der erheblichen Auswirkungen bewusst, die die Art und Weise, wie Lebensmittel angebaut, produziert und konsumiert werden, auf das Wohlbefinden der Menschen, auf die Umwelt und auf die Gesellschaft hat. Fazer hat sich der Initiative Science Based Targets (SBTi) mit Klimazielen verpflichtet, die mit den Zielen des Pariser Abkommens übereinstimmen und darauf abzielen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um das Ziel von 42 Prozent weniger Treibhausgasen bis 2030 zu erreichen, setzt Fazer vor allem auf mehr fossilfreie Brennstoffe und eine bessere Energieeffizienz.
Neben der Elektrifizierung der Dampferzeugung in Südkarelien hat Fazer in den letzten Jahren Emissionen zum Beispiel durch die Umstellung der finnischen Betriebe auf grüne Fernwärme, die Aufnahme eines Projekts zur Elektrifizierung von Bäckereiöfen und die Investition in einen Elektrokessel in der Bäckerei Eskilstuna (SE) verringert. Das Elektrifizierungsprojekt in Lappeenranta wurde von der Europäischen Union mit dem NextGenerationEU-Programm gefördert. Ziel der Finanzierung ist es, den grünen Wandel und das nachhaltige Wachstum in Finnland zu unterstützen. Gemäß den Bedingungen für die Finanzierung hat sich Fazer verpflichtet, für die Dampferzeugung fossilfreie Energie aus erneuerbaren Quellen zu verwenden.
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