Hamburg. (wib) Gerne riskieren wir einen Blick in die Kristallkugel der Lebensmittel- und Ernährungstrends. Neben glaubwürdigen Studien begegnen uns dabei hin und wieder Publikationen, deren Autoren – mehr oder weniger intensiv – nur mal im Kaffeesatz gelesen zu haben scheinen. Ungenau und nicht weniger kurz ist auch das Gedächtnis der Menschen, die sich eine Weile von modischen Erscheinungen leiten oder nur unterhalten lassen. Erinnern Sie sich noch an die Low-Carb-Welle, die 2004/2005 durch die USA schwappte und selbst Europa nicht ungeschoren ließ? Kein Hahn kräht mehr danach. Anfang 2006 war dann in US-Medien nachzulesen, «… dass der Vernunft-Schalter endgültig umgelegt wurde in Richtung Vollkornernährung». Was danach kam, wissen wir: Jeder arrivierte US-Hersteller fing an Erzeugnisse zu produzieren, die zwar auf Vollkorn basierten, aus Akzeptanzgründen aber nicht nach Vollkorn schmecken durften. Das Übergewicht der US-Bürger drückt heute so stark auf das Gesundheitswesen, wie es sich hierzulande kaum vorstellen lässt. Dabei gewinnt Fettleibigkeit nicht nur an Normalität. Immer öfter wird die Schwäche kurzerhand zur Stärke erklärt, frei nach dem Motto «Fett ist schön». So kommt es nicht von ungefähr, dass gegen Ende 2006 Trans-Fettsäuren durch die Presse geisterten und der US-Bundesstaat New York ein Verbot für Herz- und Kreislauf schädigende (Trans-) Fette aussprach. Das zieht Kreise, denen sich neuerdings auch der Kaffeehausbetreiber Starbucks verpflichtet fühlt. Nach Medienangaben plant Starbucks in rund 2.800 seiner US-Filialen die Verbannung Arterien verstopfender Fette. Zudem erwäge der Konzern eine Ausweitung der Strategie auf weitere Regionen.
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