Dienstag, 16. Juli 2024

EHI: Self-Checkout kommt bei der Kundschaft gut an

Köln. (ehi) Scannt die Kundschaft die Artikel selbst, die sie kaufen will, dann vermeidet das vor allem Wartezeiten und lästiges Umpacken der Ware an der Kasse. Self-Checkout-Systeme in Deutschland zeigen in den letzten zwei Jahren ein starkes Wachstum: Mehr als 5.000 Geschäfte bieten ihrer Kundschaft heute die Möglichkeit, den Scan- und Bezahlvorgang in unterschiedlichen Variationen selbst durchzuführen. Der Fachkräftemangel im Handel mit einem anhaltenden Bedarf an qualifiziertem Kassenpersonal begünstigt derzeit das Self-Checkout-Angebot vieler Händler. Self-Checkout-Systeme gelten als moderne, flexible und zukunftsorientierte Kassensysteme, schreibt das EHI Retail Institute aus Köln.

Anmerkung der Redaktion: Auch dort, wo aus gutem Grund die Bedienung durch Fachkräfte im Vordergrund steht, wird der Trend nicht komplett vorbeigehen – sei es durch Portionierung und Verpackung, hybride Filialen oder Verkaufsautomaten, die sowohl der Kundschaft als auch den Verkaufskräften in den Filialen mehr Freiheiten oder/und einen größeren Aktionsradius verschaffen. Darum geht es: Dass die Leute ihre Einkäufe teilweise selbst in die Hand nehmen können und dies auch gerne tun. Anmerkung Ende.

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Gute Kundenakzeptanz

«Die gute Kundenakzeptanz von Self-Checkout- und teilweise auch Self-Scanning-Systemen wird sicherlich dazu führen, dass in naher Zukunft weitere Unternehmen ihrer Kundschaft diesen Service anbieten werden», erklärt Frank Horst, Leiter der EHI-Initiative Self-Checkout und Experte für Inventurdifferenzen beim EHI und prognostiziert: «Das Marktangebot an stationären Self-Checkout-Kassen wird weiterwachsen. Eine ähnliche Dynamik ist im Bereich des mobilen Self-Scannings per Handscanner und per Einkaufswagen zu erwarten.» Allein in den Jahren 2021 bis 2023 ist die Anzahl der Geschäfte, die mobile oder stationäre Self-Checkout-Systeme anbieten, von 2310 auf 5010 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 117 Prozent.

Im mobilen Bereich – also zum Selbstscannen während des Einkaufs – hat das Angebot an Handscannern und Einkaufswagen mit ähnlicher Funktion in den letzten zwei Jahren stark zugenommen. Immerhin bieten derzeit 1.000 Geschäfte diese Möglichkeit des Self-Scannings an. Für das Scannen am Regal stehen auch App-Lösungen per Smartphone zur Verfügung. Nicht zuletzt aufgrund der geringeren Investitionskosten sind solche Systeme für den Handel zwar schnell flächendeckend umsetzbar, allerdings ist die Nutzung dieser Angebote überwiegend noch sehr gering.

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SCO-Kassen wachsen schneller als Self-Scanning

Mittlerweile können in 4.270 Geschäften stationäre Self-Checkout-Kassen – auch SCO- oder SB-Kassen genannt – genutzt werden. Das entspricht einem Anstieg um 153 Prozent seit 2021, als es noch 1687 waren. Um 119 Prozent ist das Angebot von Self-Scanning gewachsen: In 2.152 Geschäften ist Self-Scanning entweder mittels Handscanner, per Einkaufswagen mit Scanner oder per App auf dem eigenen Smartphone heute möglich im Vergleich zu 983 vor zwei Jahren. In gut 1.400 Geschäften kann die Kundschaft zwischen mindestens zwei Varianten des Self-Checkouts wählen.

Verbreitung nach Branchen

Gut 60 Prozent aller Geschäfte mit stationären Selbstbedienungskassen finden sich nach wie vor im Lebensmitteleinzelhandel und mittlerweile jeweils 15 Prozent in Drogeriemärkten und Bau- und Heimwerkermärkten. Offensichtlich sind diese beiden Branchen neben dem Lebensmitteleinzelhandel aufgrund der Kundenstruktur, der Kundenfrequenz und der Warenkorbgrößen am besten für diese Art des Self-Checkouts geeignet und bieten hier die größten Vorteile für die Kundinnen und Kunden.

Alle Details der neuen SCO-Markterhebung gibt es auf der Homepage der SCO-Initiative.

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