Dienstag, 16. Juli 2024

Coop 2015: Währungspolitik hinterlässt Spuren

Basel / CH. (coop) Der Gesamtumsatz der eidgenössischen Coop-Gruppe betrug 2015 rund 26,9 Milliarden CHF, dies entspricht einem realen und währungsbereinigten Wachstum von 1,4 Prozent. Aufgrund des geringeren Umrechnungskurses im Auslandgeschäft und der starken Preissenkungen im Detailhandel ging der Gruppenumsatz nominal um 4,4 Prozent zurück. Der Jahresgewinn der Coop-Gruppe betrug 416 Millionen CHF. Darin enthalten ist eine außerordentliche Arbeitgebereinlage von 60 Millionen CHF an die Pensionskasse Coop. Positiv auf das Ergebnis wirkte sich die gute Ertragslage im Bereich Großhandel / Produktion aus. Die TransGourmet Holding AG wirtschaftete in allen Ländern profitabel und konnte ihre Position als Nummer 2 im europäischen Großhandel festigen. Weiter hervorzuheben sind das starke Wachstum im Bereich Online-Shops im Detailhandel von 13,7 Prozent sowie der Kundenzuwachs von 2,4 Prozent im Supermarktgeschäft. Die Coop-Gruppe tätigte 2015 Investitionen von 1,5 Milliarden CHF, davon 1,2 Milliarden CHF in der Schweiz. Per Ende Jahr beschäftigte die Coop-Gruppe 79’953 Mitarbeitende (plus 2’866), davon 54’004 Personen (plus 771) in der Schweiz.

Coop-Gruppe

Die Coop-Gruppe erwirtschaftete unter Berücksichtigung der anderen betrieblichen Erträge einen Gesamtumsatz von 26,9 Milliarden CHF. Der Nettoerlös, welcher sich aus den Bereichen Detailhandel und Großhandel / Produktion zusammensetzt, betrug 25,9 Milliarden CHF. Per Ende 2015 zählte die Coop-Gruppe insgesamt 2’213 Verkaufsstellen. Das sind 23 Verkaufsstellen mehr als im Vorjahr. 67 Neueröffnungen stehen 44 Schließungen gegenüber.

Das Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) betrug 1’933 Millionen CHF, die Ebitda-Marge blieb konstant bei 7,5 Prozent. Der Ebit betrug 716 Millionen CHF, dies entspricht einer Marge von 2,8 Prozent.

Die gute Ertragslage im Geschäftsbereich Großhandel / Produktion wirkte sich positiv auf das Jahresergebnis der Coop-Gruppe aus. Der verstärkte Wettbewerb und die umfassenden Preisinvestitionen hatten dagegen einen deutlichen Einfluss auf das Ergebnis im Detailhandel. Der Jahresgewinn belief sich auf 416 Millionen CHF, dies sind 54 Millionen CHF weniger als im Vorjahr. Im Ergebnis enthalten ist eine außerordentliche Arbeitgebereinlage von 60 Millionen CHF an die Pensionskasse Coop.

Die Coop-Gruppe investierte im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden CHF in Sachanlagen, davon 1,2 Milliarden CHF in der Schweiz. Dies sind gesamthaft 246 Millionen CHF mehr als im Vorjahr. Das Eigenkapital inklusive Minderheiten erreichte 47,6 Prozent der Bilanzsumme. Der Anteil stieg somit um gute 1,2 Prozentpunkte. Die Coop-Gruppe steht somit weiterhin auf einem sehr soliden finanziellen Fundament mit starkem Geldfluss sowie gesunder Bilanz und hat damit beste Voraussetzungen für die weitere Entwicklung.

Am 31. Dezember 2015 beschäftigte die Coop-Gruppe 79’953 Mitarbeitende (plus 2’866), darunter 3’410 Lernende (plus 139). In der Schweiz arbeiteten Ende 2015 insgesamt 54’004 Personen (plus 771) für die Coop-Gruppe. Damit hat Coop trotz herausfordernder Wirtschaftslage 2015 3,7 Prozent mehr Personen beschäftigt.

Detailhandel

Die Auswirkungen der Aufhebung der Euro-Mindestgrenze spürten 2015 alle Formate. Im Detailhandel erzielte Coop 2015 einen Nettoerlös von 17,3 Milliarden CHF. Dies entspricht einer realen Zunahme von 0,7 Prozent. Der nominale Rückgang von 2,6 Prozent ist einerseits auf die massiv tieferen Brenn- und Treibstoffpreise, andererseits auf hohe Preisabschläge sowohl im Food als auch im Non Food zurückzuführen. Insgesamt beläuft sich dieser Effekt auf knapp 600 Millionen CHF.

Der Nettoerlös des Detailhandels von Coop ohne Brenn- und Treibstofferlöse ging nominal um 1,2 Prozent zurück. Unter Berücksichtigung der starken Minusteuerung von insgesamt 2,1 Prozent bedeutet dies eine reale Zunahme von 0,9 Prozent.

Auch 2015 konnte Coop in allen nachhaltigen Sortimenten auf hohem Niveau zulegen. Der Nachhaltigkeitsumsatz, welcher mit Eigenmarken und Gütesiegel mit nachhaltigem, regionalem und ernährungsrelevantem Mehrwert erzielt wurde, betrug erfreuliche 3,1 Milliarden CHF. Mit Bio-Produkten, die nach den strengen Kriterien der Knospe von Bio Suisse produziert werden, erzielte Coop 1,1 Milliarden CHF (plus rund 3 Prozent) und bleibt damit unangefochtener Leader in diesem Markt. Auch mit den restlichen Eigenmarken und Gütesiegeln wie Coop Naturafarm, Pro Montagna, Pro Specie Rara, Ünique oder MSC konnte Coop auf hohem Niveau zulegen. Besonders erwähnenswert ist die Entwicklung der fair gehandelten Produkte: Fairtrade Max Havelaar wuchs 2015 dank konsequenter Umsetzung der Fairtrade-Wachstumsstrategie um über 20 Prozent.

Die 856 (plus 19) Coop-Supermärkte erzielten einen Nettoerlös von 10,5 Milliarden CHF. Ohne die Preisreduktionen lag der reale Nettoerlös der Supermärkte auf Vorjahresniveau, nominal ging er um 1,3 Prozent zurück. Coop hat 2015 zusätzliche Kundinnen und Kunden gewonnen: In den Supermärkten hat die Kundenfrequenz um 2,4 Prozent zugenommen. Erfreulicherweise konnten die Coop-Supermärkte im Bereich der Frischprodukte klar Marktanteile gewinnen.

Im Heimelektronikmarkt mit Interdiscount, Microspot.ch, Fust und Nettoshop.ch belegt Coop mit knapp 2 Milliarden CHF Umsatz die klare Leaderposition. Real nahm der Umsatz um 5,6 Prozent zu, die massiven Preisreduktionen führten nominal zu einem Minus von 0,8 Prozent. Dies ist in einem schrumpfenden Markt und bei einer Minusteuerung von 6,4 Prozent ein sehr erfreuliches Resultat. Damit konnten alle Coop-Formate im Heimelektronikmarkt Marktanteile gewinnen.

Die Dipl. Ing. Fust AG legte mit Nettoshop.ch und Schubiger mit 162 (minus 4) Standorten real um 8,5 Prozent auf 1 Milliarde CHF zu. Nominal legte Fust um 2,4 Prozent zu bei einer Minusteuerung von 6,1 Prozent.

Interdiscount und Microspot.ch erzielten mit 187 (minus 6) Verkaufsstellen einen Nettoerlös von 945 Millionen CHF. Dies entspricht einem realen Wachstum von 2,7 Prozent und einer nominalen Abschwächung von 3,9 Prozent. Die Minusteuerung betrug 6,6 Prozent.

Coop Bau+Hobby konnte sich 2015 gut behaupten, Marktanteile gewinnen und seine Leaderposition im rückläufigen Markt damit weiter ausbauen. Mit 74 (plus /-0) Verkaufsstellen erzielte Coop Bau+Hobby einen Nettoerlös von 633 Millionen CHF, was einem realen Wachstum von 0,2 Prozent und einem nominalen Rückgang von 1,1 Prozent entspricht. Die Minusteuerung betrug 1,3 Prozent.

Die Coop-City-Warenhäuser gingen nominal um 5,1 Prozent zurück, was auf drei Grossumbauten, die Schliessung der Filiale Thun Freienhof sowie die Minusteuerung von 1,8 Prozent zurückzuführen ist. Die 31 (minus 1) Standorte erreichten einen Nettoerlös von 849 Millionen CHF.

Die Marktleaderin Coop Mineraloel AG konnte weiter Marktanteile ausbauen und erzielte mit 294 (plus 10) Standorten einen Nettoerlös von insgesamt 2,2 Milliarden CHF. Der nominale Rückgang von 10,9 Prozent ist deutlich kleiner als die Minusteuerung auf Brenn- und Treibstoffe. Die Minusteuerung betrug 15 Prozent, was 255 Millionen CHF Minderumsatz verursachte.

Großhandel / Produktion

Im Bereich Großhandel / Produktion erzielte Coop 2015 einen Nettoerlös von 10,6 Milliarden CHF, was einem währungsbereinigten Plus von 3,8 Prozent entspricht. Durch den Aufhebungsentscheid der Eurountergrenze der Schweizer Nationalbank resultierte daraus – trotz Wachstum in den einzelnen Märkten – in Schweizer Franken umgerechnet ein Rückgang von 5,2 Prozent.

Die Transgourmet-Gruppe erzielte mit dem Belieferungsgroßhandel und 124 (plus 9) Cash+Carry-Märkten einen Nettoerlös von 7,5 Milliarden CHF. Die Transgourmet-Gruppe ist in der Schweiz, in Frankreich, Deutschland, Polen, Rumänien, Russland und neu auch in Österreich tätig. In der konsolidierten Sicht sind die Umsätze im Vorjahresvergleich stark durch die einzelnen Währungskursentwicklungen beeinflusst. Der Euro verlor rund 12 Prozent an Wert, der Rubel über 30 Prozent. Währungsbereinigt liegt das Umsatzwachstum der Transgourmet bei 2,6 Prozent. Damit konnte die Position als zweitgrößtes Unternehmen im europäischen Belieferungs- und Abholgroßhandel weiter ausgebaut werden. 2015 waren alle Ländergesellschaften profitabel und sind gegenüber dem Vorjahr ertragsseitig weiter gewachsen.

Der Nettoerlös der Produktionsbetriebe der Coop-Gruppe wuchs um 183 Millionen CHF. Währungsbereinigt entspricht dies einem Wachstum von 8,1 Prozent. Das Wachstum ist durch die Bell-Gruppe begründet, die 2015 einen Warenumsatz von 2,8 Milliarden CHF erzielte. Der Warenumsatz von Bell legte nominal um 8,5 Prozent zu. Währungsbereinigt wuchs der Warenumsatz um 12,3 Prozent. Seit Mai 2015 ist der Umsatz der Hilcona vollkonsolidiert in der Bell-Gruppe enthalten. Durch die Übernahme der Mehrheit festigt die Coop-Gruppe ihre Kompetenz im immer wichtiger werdenden Frischconvenience-Bereich.

Online-Handel

Im Online-Handel erzielte Coop einen Nettoerlös von 1,2 Milliarden CHF. Insbesondere die bestehenden Online-Shops des Detailhandels entwickelten sich sehr erfreulich. Sie legten 13,7 Prozent zu. Microspot.ch erzielte einen Nettoerlös von 172 Millionen CHF, was einer Zunahme von 17,8 Prozent entspricht. Der Online-Supermarkt Coop@home legte nominal um 5,5 Prozent zu und erzielte einen Nettoerlös von 120 Millionen CHF. Auch Nettoshop.ch und die Fachformate Interdiscount, Coop Bau+Hobby, Toptip / Lumimart, Import Parfumerie, Fust, The Body Shop, Christ Uhren + Schmuck sowie Betty Bossi trugen zum Wachstum im Online-Handel bei. Im Bereich Großhandel / Produktion beliefen sich die Online-Bestellungen auf einen Nettoerlös von 703 Millionen CHF, dies entspricht einem nominalen Wachstum von 4,1 Prozent.