Atlanta / US. (ccc / eb) Die US-amerikanische Coca-Cola Company übernimmt die britische Costa Limited. Gegründet 1971 in London, hat sich das Unternehmen bis heute zu einer der größten Kaffeemarken weltweit entwickelt. Costa Coffee ist eine Tochtergesellschaft der Whitbread PLC. Die britische Muttergesellschaft hatte erst Ende April die geplante Entflechtung angekündigt.
Den Erwerb von Costa Coffee bewertet Coca Cola mit 5,1 Milliarden US-Dollar. Das Geschäft bietet dem Getränkekonzern eine starke Kaffee-Plattform in Teilen Europas, im Asien-Pazifik-Raum, im Nahen Osten und in Afrika mit weiteren Expansionsmöglichkeiten. Der Geschäftsbetrieb von Costa umfasst eine führende Marke, nahezu 4.000 Verkaufsstellen mit hochqualifizierten Baristas, einen florierenden Kaffeevertrieb (Costa Express), Kaffee-für-zu-Hause-Formate (Costa At Home) sowie die hochmoderne Kaffeerösterei in Großbritannien.
Coca Cola gewinnt deutlich an Kaffeekompetenz
Für Coca-Cola bringt die Akquisition eine skalierbare Kaffeeplattform mit entscheidenden Kompetenzen in einer wachstumsstarken Trendkategorie. Costa gilt als die führende Kaffeemarke im Vereinigten Königreich und hat eine zunehmende Präsenz in China und anderen Märkten. Costa bietet mit der Marke Costa Express Kaffee in Barista-Qualität und hat eine solide Präsenz an verschiedenen Verkaufsstellen wie Tankstellen, Kinos und Reisezentren. Costa verfügt über weiteres Expansionspotenzial, in verschiedenen Formaten, mit Kunden über das gesamte Coca-Cola-System hinweg.
Mit dem Erwerb fügt Coca Cola seinem Sortiment an Heißgetränken ein entscheidendes System hinzu. Auch wenn der Konzern stolz auf eine führende Marke namens «Georgia» in Japan verweist sowie auf «Kaffeeprodukte in vielen anderen Ländern», so fällt doch gerade Europäern bislang nicht viel ein, wollen sie das Kaffeegeschäft mit Coca Cola in Verbindung bringen.
Das kann sich bald ändern, denn: Mit Costa kauft Coca-Cola ein umfangreiches Know-how über die gesamte Kaffee-Wertschöpfungskette hinweg, einschließlich Beschaffung, Verkauf und Vertrieb. Dies wird einerseits die vorhandenen Kapazitäten im Coca-Cola-System ergänzen. Andererseits wird man schnell lernen, Synergieeffekte zu nutzen. Schließlich treffen hier ein anspruchsvolles Kaffeesystem und die weltbesten Vertriebsfachleute für Zuckerbrause aufeinander.
Costa Coffee eröffnen sich ganz neue Wachstumschancen
«Costa gibt Coca-Cola neue Kapazitäten und Know-how im Kaffeebereich, und unser System kann für die Marke Costa Wachstumschancen weltweit erzeugen», sagt denn auch James Quincey, Präsident und CEO von Coca-Cola. «Heißgetränke ist eines der wenigen Segmente des gesamten Getränkemarkts, in dem Coca-Cola keine globale Marke hat. Costa gibt uns mit einer starken Kaffeeplattform Zugang zu diesem Markt».
Kaffee ist ein bedeutendes und nach wie vor wachsendes Segment im globalen Getränkemarkt. Weltweit bleibt Kaffee ein stark fragmentierter Markt und es gibt kein Unternehmen, das über alle Formate auf globaler Ebene hinweg tätig ist.
«Wir bei Costa freuen uns sehr, Teil der Coca-Cola Company zu werden», sagt Dominic Paul, Geschäftsführer der Costa Limited. «Costa ist ein fantastisches Geschäft mit engagierten und leidenschaftlichen Mitarbeitern, einem großen Erfahrungsschatz und enormem globalen Potenzial. Als Teil des Coca-Cola-Systems sind wir in der Lage, unser Geschäft weiter und schneller auszubauen. Ich möchte mich ganz herzlich bei unseren Kunden und all denen bei Costa bedanken, die uns geholfen haben, unser Geschäft soweit aufzubauen. Ich sehe dem nächsten spannenden Kapitel in der Vision von Costa erwartungsvoll entgegen – Inspiring the World to Love Great Coffee.»
Einzelheiten zur Transaktion
Der Kaufpreis beträgt 3,9 Milliarden Britische Pfund. Dies entspricht etwa 5,1 Milliarden US-Dollar. Nach dem Abschluss wird die Coca-Cola Company alle sich im Umlauf befindenden Aktien von Costa Limited, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Whitbread PLC, erwerben. Die Tochtergesellschaft umfasst sämtliche existierende Geschäftsbetriebe von Costa.
Whitbread wird die Zustimmung der Aktionäre zu der Transaktion voraussichtlich bis Mitte Oktober einholen. Der Abschluss des Geschäfts unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, wie etwa kartellrechtlichen Genehmigungen in der EU und in China, und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte 2019 erfolgen.
Coca-Cola geht davon aus, dass die Transaktion im ersten Geschäftsjahr geringe positive Auswirkungen auf die Einkünfte haben wird, ohne Berücksichtigung von Angleichungen nach der Erwerbsmethode. Für das Geschäftsjahr 2018 (zum 01. März 2018) hat Costa Einnahmen und ein Ebitda von 1,3 Milliarden GBP respektive 238 Millionen GBP erwirtschaftet. Dies entspricht Einnahmen von rund 1,7 Milliarden US-Dollar und einem Ebitda von 312 Millionen US-Dollar (Foto: pixabay.com).
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