Dienstag, 16. Juli 2024

BVE: Lebensmittelwirtschaft zeigt die Trends 2023 auf der IGW

Berlin. (bve) Der Gemeinschaftstand der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und des Lebensmittelverbands Deutschland auf der Internationalen Grünen Woche 2023 (IGW) vom 20. bis 29. Januar steht ganz im Zeichen der nachhaltigen Ernährung und hat einige Impulsgeber zu bieten.

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Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff: «Trotz der massiven Krisen, die uns jetzt seit fast drei Jahren herausfordern, haben die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft nie aufgehört, an ihren Nachhaltigkeitsversprechen zu arbeiten. Wir stellen die ganze Bandbreite der Ansätze dar: klimaneutrale Produktion, zertifizierte Rohstoffe, pflanzenbasierte Lebensmittel, vollständig recycelbare Verpackungen oder Einsatz von innovativen Technologien von Fermentation bis zu neuen Züchtungsmethoden. Welche Ansätze sich am Markt durchsetzen, entscheidet der Verbraucher. Für den sind neben Nachhaltigkeit und Geschmack auch ein bezahlbarer Preis wesentliche Entscheidungskriterien.»

Der Gemeinschaftsstand befindet sich in Halle 3.2. und ist mit rund 700 Quadratmetern mehr als doppelt so groß wie bei der letzten Ausgabe 2020. Das heißt – mehr Impulsgeber, mehr kreative Köpfe. Die Aussteller aus den Bereichen Industrie, Handel, Systemgastronomie und der Food-Startup-Szene, die unter dem Dach «Wie schmeckt die Zukunft» ihre Produkte und Ideen präsentieren, sind bis jetzt:

  • Akalfood vertreibt vollwertige Algenrezepturen aus selbst angebauter Spirulina. Die Mikroalge wird in Hessen mithilfe nachwachsender Energie angebaut, handwerklich geerntet und schonend getrocknet. Am Stand können alle Akalfood-Produkte mit Spirulina probiert werden, darunter Streusel, Riegel, Seife, Granola und Brotmischungen.
  • Brain Biotech entwickelt Alternativen zur Genomeditierung mittels Crispr/Cas. Die Technologie basiert auf Enzymen, die als «G-dases» auch für den internationalen Markt entwickelt werden und in verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen. In mikrobiellen Produktionsprozessen leisten sie einen maßgeblichen Beitrag für neuartige Lebensmittel; in der Landwirtschaft bieten sie sich an, um wichtige Kulturpflanzen in kürzerer Zeit an sich wandelnde Umweltbedingungen und Verbraucherbedürfnisse anzupassen.
  • Colipi produziert mittels CO2-getriebener Präzisionsfermentation Öle und Proteine aus Hefen, um die wachsende Weltbevölkerung nachhaltig und erschwinglich zu ernähren. Durch die Anwendung von mikrobiellen Produktionsprozessen mit Einzelzellen werden Rohstoffe erzeugt, ohne Landnutzung, ohne Entwaldung und ohne CO2-Fußabdruck.
  • Danone zeigt wie Veränderung schmeckt und wie jeder von uns seinen Beitrag zu einem gesünderen Planeten leisten kann, unter anderem durch flexitarische Ernährung. Im Fokus steht dabei die B Corp-Zertifizierung (Benefit Corporation), denn Danone strebt an, bis Anfang 2023 zu 100 Prozent B Corp zertifiziert zu sein. Das internationale Zertifikat wird an Unternehmen für ihr soziales und ökologisches Handeln vergeben. Am Messestand gibt es zudem milch- und pflanzenbasierte Verkostungen.
  • Die Gütegemeinschaft Wertstoffkette PET-Getränkeverpackungen e.V. vergibt ein Gütezeichen für PET-Getränkeflaschen mit einem Rezyklatgehalt von mindestens 25 Prozent. Auf dem Stand wird unter dem Motto «Recycling ist Klimaschutz» gezeigt, warum es wichtig ist, so viel Rezyklat in Kunststoffverpackungen einzusetzen wie möglich.
  • Happy Coco bietet vegane Bio-Milchalternativen auf Basis von Kokosnuss aber auch regionalen Rohstoffen wie Hafer an. Die Produkte sind zudem klimaneutral, denn in Zusammenarbeit mit Ecochain und Eaternity hat Happy Coco den Kohlenstoff-Fußabdruck der gesamten Lieferkette berechnet und kompensiert diesen durch das Pflanzen von Bäumen mit seinem Partner Trees for All.
  • Hevnly hat die Vision eine Welt zu schaffen, in der ausgewogene, vegane Ernährung und Süßes sich nicht ausschließen, sondern komplementieren. Die Produkte, zum Beispiel Kuchen, sind ohne Zuckerzusatz, vegan, proteinreich und glutenfrei.
  • Holy Energy bietet pulverbasierte Erfrischungsgetränke an, die Genuss mit gutem Gewissen verbinden. Sie enthalten ausschließlich natürliche Aromen und Farbstoffe.
  • Just Nosh ist ein Snack Start-up, welches für natürliche, minimal verarbeitete Snacks auf Pflanzenbasis mit indischem Ursprung steht.
  • Mars gibt Antworten auf die Frage, wie nachhaltiges Snacken das Klima positiv beeinflussen kann und zeigt, wie 100 Prozent verantwortungsvoller Kakao-Bezug in Europa aussieht. Mars stellt das Wrigley Oral Healthcare Programm für zahnmedizinische Forschung vor. Zum Kosten gibt es die neuen, pflanzenbasierten Kaugummis der Marke Extra.
  • McDonald’s wird auf 100 Quadratmetern die Nachhaltigkeitsbemühungen insbesondere im Bereich Verpackung und Landwirtschaft erlebbar machen. Mit dem McDonald’s-Cube und verschiedenen interaktiven Möglichkeiten wie AR-Games bekommen Besucher einen umfassenden Einblick.
  • Mondelez stellt seine Nachhaltigkeitsprojekte zur Veranschaulichung der Strategie «Snacking Made Right» vor, dazu gehören Cocoa Life (globales Kakao-Nachhaltigkeitsprogramm), Harmony (Programm für nachhaltig angebauten Weizen) und Too Good To Go (Partnerschaft gegen Lebensmittelverluste).
  • Nestle hat ein weltweites Klimaschutzversprechen abgegeben: die Grüne Null. Damit das funktioniert, setzt Nestle beim größten Teil seiner Treibhausgasemissionen an, den Rohstoffen. Milch ist mit 1,1 Kilogramm CO2 pro Liter ganz vorne mit dabei. Die erste deutsche Klima-Milchfarm liegt in Nordhessen. Hier betreibt Landwirt Mario Frese einen Hof mit 135 Kühen, die Milch für den Mozzarella auf den Wagner-Pizzen liefern. Gemeinsam mit Partnern will Nestle in drei Jahren versuchen, die Grüne Null zu erreichen. Das bedeutet: Emissionen vermeiden, reduzieren und speichern. Wie genau das funktioniert, wird anschaulich auf dem Messestand abgebildet. Passend dazu gibt es Piccolinis aus dem Wagner-Pizzaofen.
  • Rewe zeigt transparent, mit welchen Maßnahmen der Lebensmittel-Einzelhändler den Kundinnen und Kunden den Einkauf in Hinblick auf Klimaschutz erleichtert. Unter dem Motto #umdenkbar werden alle aktuellen und langjährigen Nachhaltigkeitsaktivitäten gebündelt. Ob mit dem ersten Supermarkt, der selbst Fisch und Basilikum auf dem Dach züchtet, dem Einsatz für die Wiederbelebung von Mooren mit dem NABU-Klimafonds oder durch kurze Lieferwege dank regionaler Produkte und langfristiger Partnerschaften mit Erzeugern – die Bandbreite an Initiativen und Denkanstößen kann vor Ort entdeckt werden.
  • Solcina präsentiert «Bananas Tostonas»: Besonders knusprige Chips aus Kochbananen. Die dafür verwendeten Kochbananen sind wegen Schönheitsfehlern auf der Schale schlecht verkäuflich. Statt sie wegzuwerfen, machen Kleinbauern aus Ecuador daraus herzhafte Snacks: vegan, glutenfrei und ohne Palmöl. Der gemeinnützige Verein «Solcina Happy People e.V.» (in Gründung) fördert durch den Verkauf der Chips soziale Projekte im globalen Süden.
  • Die Tafeln arbeiten ehrenamtlich, unabhängig und solidarisch. 960 Tafeln in Deutschland engagieren sich gegen Lebensmittelverschwendung und Armut und unterstützen über zwei Millionen Menschen mit geretteten Lebensmitteln. In Berlin stellt der Bundesverband dieses Engagement am Stand vor.

Verkostungen gibt es nicht nur an den Ständen, sondern auch beim «Cook + Talk» in der Showküche. Die jährlich stattfindende Internationale Grüne Woche (IGW) ist die weltgrößte Verbrauchermesse für die Themen Ernährung und Landwirtschaft. 2023 läuft die IGW vom 20. bis zum 29. Januar auf dem Berliner Messegelände. Die BVE ist ideeller Träger der IGW. Der Gemeinschaftsstand der Lebensmittelwirtschaft auf der IGW 2023 wird gefördert durch die Landwirtschaftliche Rentenbank (Foto: BVE).