Wien / AT. (fit) Kein anderes Lebensmittel besitzt in unserer Kultur einen so fundamentalen Stellenwert wie das Brot. Doch wissen wir eigentlich, was wir täglich essen? Harald Friedls neuer Dokumentarfilm BROT erzählt von der traditionellen Kunst des Brotbackens, die von engagierten Handwerksbäckern (m/w/d) mit neuem Leben erfüllt wird, und von großen Konzernen, die mit modernster Technologie ihren Erzeugnissen zu Aroma und Geschmack verhelfen. Vor allem aber zeigt er, was Brot ausmacht und wie sich die sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Bedingungen in Brot verkörpern.
Aus dem scheinbar einfachen Grundnahrungsmittel Brot ist ein Genussmittel mit Kult-Potential geworden. Neue Bio-Bäcker (m/w/d) erobern das Land – dennoch kaufen die meisten ihr tägliches Brot und Gebäck im Supermarkt, wo maschinell produzierte Aufbackware die Regel ist. Und die wenigsten von uns wissen, was in unserem Brot steckt – und wie es eigentlich schmecken kann.
Der Film BROT bietet erhellende Einblicke in die heutige Welt des Brotes und seiner Erzeugung. Dem Zuschauer begegnen traditionelle Handwerksbäcker und Getreidebauern, die für ihre Qualität mit nachhaltigen Zutaten einstehen. Regisseur Harald Friedl zeigt aber auch die Backstraßen und Labors der Lebensmittelkonzerne, die mit ihren Fertigmischungen dem authentischen Geschmack auf die Spur kommen wollen. Industriell gefertigtes Brot wird zunehmend zum künstlichen Produkt. Wie kann das Bäckerhandwerk überleben? Und wie wird das Brot der Zukunft sein?
Den erhobenen Zeigefinger sucht der Zuschauer in diesem Film vergebens. Lange genug hat sich Regisseur Harald Friedl in der europäischen Branche umgesehen um zu verstehen, dass jede Betriebsform und Größe ihre Berechtigung hat. Filmemachen sei wie gutes Brot backen, sagt der Regisseur: Es brauche Genauigkeit und Zeit.
Eine große Herausforderung sei gewesen, die Hauptstränge von Industrie und Masse einerseits versus Individualismus und Handwerk andererseits zu verweben und immer darauf zu achten, dass jeder Hauptcharakter seine Präsenz behält, ohne dass der Film auseinander bricht. Eine andere große Herausforderung war, einen Film zu machen, der seinem Stoff gerecht wird, der das faktisch Argumentative und das impressionistisch Anschauliche verbindet. Es sollte schließlich vor allem ein schöner, emphatischer Film werden, ein Film für unsere Zeit.
Neben Regisseur Harald Friedl und seinem Team haben an diesem gelungenen und sehenswerten Film mitgearbeitet: Georg Öfferl, Lukas Uhl, Brigitte Öfferl, Walter Öfferl, Hans-Jochen Holthausen, Christophe Vasseur, Daniel Malcorps, Karl de Smedt, Apollonia Poilâne, Martin Häusling, Joëlle Rüegg, Martin Allram und Julien Bourgeois.
Der Film ist in diesen Tagen in den österreichischen Kinos angelaufen und es bestehen gute Chancen, dass wir ihn bald auch in Deutschland zu sehen bekommen. Wer nicht so lange warten will: Das österreichische Filminstitut hat den Medien umfangreiches Material zur Verfügung gestellt, darunter die in diesem Bericht verwendeten Fotos – sowie ein umfangreiches «Presseheft» (Format PDF | 6923 KB), das auf 20 Seiten den Dokumentarfilm und seine Hintergründe von verschiedenen Seiten aus beleuchtet. Insgesamt eine anregende Lektüre und absolut lesenswert. Nicht zuletzt der Kinotrailer (01:49 Minuten) bietet Gelegenheit, sich auf diesen schönen Film einzulassen (Fotos: BROT — © by NAVIGATOR FILM Produktion KG).
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