Berlin. (eb) Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) zeigt sich in einer ersten Bewertung enttäuscht über das von der Bundesregierung bekannt gegebene Hilfspaket für die Wirtschaft. In einem Schreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz und die Bundesminister Robert Habeck (BMWK), Christian Lindner (BMF) sowie Cem Özdemir (BMEL) hat der Verband die Bundesregierung nochmals aufgefordert, den geplanten Zuschuss zu den Gas- und Stromkosten dringend auch den Betrieben des Bäckerhandwerks zu gewähren. Die bislang bekannt gewordenen Voraussetzungen für die Gewährung des Zuschusses seien so eng formuliert, dass praktisch nur Industrieunternehmen sie erfüllen könnten. Die von den hohen Energiepreisen ebenfalls stark belasteten Handwerksbäckereien blieben außen vor, schreibt der Verband.
Andererseits: Eigentlich steht das »so« schon in der Mitteilung von BMWK und BMF. An das Handwerk richtet sich möglicherweise die zweite («…mit Bundesgarantie unterlegte Kreditlinien») und bestimmt die dritte Säule des Hilfspakets («…zielgerichtete Eigen- und Hybridkapitalhilfen»). Ziel dürfte sein, die Verwendung von fossilen Energieträgern möglichst schnell einzudämmen – zugunsten individueller Konzepte, die die Betriebe unabhängiger machen von traditionellen Quellen. Handwerksbäckereien sind deutlich flexibler als zum Beispiel Stahlwerke oder Stromerzeuger. Die Techniken zur Umstellung von Bäckereien und zur Gewinnung von Unabhängigkeit sind alle schon auf dem Markt vorhanden. Es gehört zur verschleppten Energiewende der Vorgängerregierung, dass dies noch nicht so deutlich ausgesprochen wurde und sich Bäckereien jetzt entsprechend schnell drehen müssen (Foto: pixabay.com).
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