Wiesbaden. (destatis) Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im August 2022 um 34,5 Prozent höher als im August 2021. Im Juli 2022 hatte die Veränderungsrate bei +33,4 Prozent gelegen, im Juni 2022 bei +33,9 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Preise im August 2022 gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent. Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich mit +21,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat weniger stark als für tierische Erzeugnisse (plus 44,1 Prozent). Im Juli 2022 lag die Veränderungsrate für pflanzliche Erzeugnisse bei +25,8 Prozent und für tierische Erzeugnisse bei +38,8 Prozent.
Der Preisanstieg bei den pflanzlichen Produkten ist auch in diesem Monat vor allem auf die Getreidepreise zurückzuführen. Im August 2022 lag der Preisanstieg beim Getreide um 39,7 Prozent über dem Vorjahresmonat. Im Juli hatte die Preissteigerung noch 53,2 Prozent betragen. Gegenüber dem Vormonat blieben die Preise im August unverändert.
Obstpreise gesunken, Gemüse, Kartoffeln und Raps teurer
Die Erzeugerpreise für Obst waren im August 2022 um 9,0 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -21,3 Prozent.
Beim Gemüse (plus 10,0 Prozent gegenüber August 2021) stiegen insbesondere die Preise für Blumenkohl (plus 34,3 Prozent) und Gurken (plus 57,1 Prozent).
Der Preisanstieg für Speisekartoffeln betrug im August 2022 im Vergleich zum August 2021 +23,0 Prozent. Das Handelsgewächs Raps verteuerte sich im August 2022 um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Juli 2022 hatte die Vorjahresveränderung noch +25,2 Prozent betragen.
Tierische Erzeugnisse um 44,1 Prozent teurer, Milch um 55,9 Prozent
Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im August 2022 um 44,1 Prozent über den Preisen vom August 2021. Der Milchpreis lag im August 2022 um 55,9 Prozent über dem Vorjahresmonat; im Juli 2022 waren es +51,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Damit setzte sich der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat bei der Milch seit März 2021 kontinuierlich fort. Im Februar 2022 lag der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat erstmals bei über 30 Prozent.
Bei den Preisen für Tiere gab es im August 2022 einen Preisanstieg von 35,5 Prozent im Vergleich zum August 2021. Im Juli 2022 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 29,0 Prozent betragen. Dabei stiegen die Preise für Rinder im August 2022 um 25,3 Prozent, die der Schlachtschweine um 42,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Preise für Geflügel lagen im August 2022 um 36,6 Prozent höher als im August 2021. Ausschlaggebend hierfür ist insbesondere der Preisanstieg bei Hähnchen (plus 39,9 Prozent) (Grafik: Destatis – Foto: pixabay.com).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Nigeria: Flower Mills und Bühler eröffnen Zentrum für lokales Getreide
- Agrarprodukte: Tafeläpfel plus 36 Prozent gegenüber Mai 2023
- BMEL: Bundesrat lehnt Düngegesetz ab
- Berufsimker: EU-Gentechnik-Abstimmung vorerst vom Tisch
- DBV: Getreidebauern erwarten 2024 knappe Durchschnittsernte
- Kirschenernte voraussichtlich 13% unter Zehnjahresschnitt
- TUM: meldet starke Nachfrage nach Agrar-Studiengängen
- Lantmännen: kündigt fossilfreie Produktion in großem Maßstab an
- DRV: Raiffeisenverband gibt 4. Ernteschätzung 2024 ab
- BMEL: Glyphosat-Anwendungsbeschränkungen bleiben bestehen
- Agrarprodukte: Obst plus 33 Prozent gegenüber April 2023
- Puratos-Gruppe: eröffnet «Sauerteig-Institut» in Belgien
- Agrarbetriebe bauen 2024 knapp 20% mehr Sommergetreide an
- Agrarprodukte: Gemüse- und Obstpreise weiter im Aufwind
- Agravis Raiffeisen AG: sieht sich für 2024 auf Kurs
- Forschung rät eindringlich von industrieller Landwirtschaft ab
- Agrarwirtschaft: Die Zahl der Ökobetriebe steigt
- Statistik: Die Importpreise für Kakaobohnen wachsen in den Himmel
- Coop: Tomaten aus Schweden sind keine Rarität mehr
- Agravis Raiffeisen AG stellt grundsolide Bilanz 2023 vor