Hamburg. (usp) Kundenwünsche sind wie fließendes Wasser: Früher oder später finden sie ihren Weg und lassen sich durch nichts aufhalten. Im Zweifelsfall reißen sie ganze Dämme ein. Es ist also besser, den Pegel von vornherein im Auge zu behalten und rechtzeitig zu kanalisieren – bevor einem selbst das Wasser bis zum Hals steht. Die «Dämme» in unserem Denken sind Ergebnisse diverser Lern- und Erfahrungsprozesse, funktionieren in der Regel gut und auf den ersten Blick gibt es keinen akuten Anlass, daran etwas zu ändern. Allerdings lohnt sich durchaus ein Perspektivwechsel und die Frage, was Sie denn als kleiner Tropfen in diesem großen breiten Kundenfluss täten – in Zeiten von E-Commerce + Co. und vielen Millionen Menschen, die es gerne noch besser und vor allem noch bequemer hätten. Klar: «Mitschwimmen» ist immer eine Option – wenn man denn weiß, wohin die Reise geht. Wissen wir aber noch nicht. Zu abstrakt ist das Thema noch, als dass es die altbekannten Bäcker- und Problemthemen derzeit übertönen könnte. Dabei hat es vor einer Woche einen Knall gegeben, der nicht zu überhören war: Rocket Internet formt eine globale Online-Take-Away-Gruppe und gibt mal eben kurz 496 Millionen Euro für eine 30-prozentige Beteiligung an DeliveryHero/Lieferheld aus: «Angesichts des stetig wachsenden Food + Groceries E-Commerce-Markts, derzeit in einer Größenordnung von 324 Milliarden Euro weltweit, sieht Rocket Internet den Sektor als den nächsten bedeutenden Markt im Bereich E-Commerce an», heißt es aus Berlin. Auch wenn Sie der Ansicht sind, dass Sie kein «Food» sondern das Kulturgut Brot produzieren und wenn schon, dann nicht mit «Groceries», sondern dem Lebensmittel-Einzelhandel zusammenarbeiten, sollten Sie ab jetzt die Ohren spitzen. Vielleicht ist der «Food + Groceries E-Commerce-Markt» das Thema des Jahres. Noch dazu eines, das das Zeug für viele Innovationen und Umwälzungen hat.
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