Dienstag, 16. Juli 2024

Le Crobag: Von Bahnhofs- zu Innenstadtlagen

Hamburg. (wib) «Die Franzosen warten gewiss nicht darauf, dass ein Deutscher ihnen Croissants verkauft», sagt Friederike Stöver, Geschäftsführerin der Franchisekette Le Crobag, gegenüber der «Wirtschaftswoche». Muttergesellschaft des erfolgreichen Unternehmens ist die lothringische Neuhauser Gruppe – einer der führenden Backwarenproduzenten Europas. Damit ist zumindest zum Teil geklärt, weshalb es Le Crobag nicht nach Frankreich zieht. Interessanter ist da schon der Hintergrund für Stövers Feststellung: Neben neuen, größeren Flächen auf dem Inlandsmarkt hat die Geschäftsführerin neuerdings den Auslandsmarkt im Blick. Nach der ersten Eröffnung in Österreich denke Stöver über Standorte in den Niederlanden und in Osteuropa nach. Bislang auf Bahnhöfe und Geschäftslagen in Bahnhofsnähe spezialisiert, hat das Unternehmen einen neuen Kurs eingeschlagen: Mit größeren Flächen, die auch Sitzmöglichkeiten bieten, und einem erweitertem Kaffeeangebot will Le Crobag in Innenstadtlagen Kaffeeanbietern wie Starbucks, McCafé oder Balzac Paroli bieten – und wirbt dabei mit leckeren Tomate-Mozzarella-Baguettes, Rosinenschnecken und Marzipan-Croissants. Andere Kaffeeanbieter könnten dagegen oft nur auf eine Handvoll Muffins, Brownies oder Bagels verweisen. Doch an ihrer Kaffeekompetenz müssten die Hanseaten noch arbeiten, sagt Stöver. Statt mit dem Vollautomaten würden Espresso und Latte Macchiato neuerdings von Hand gemacht. Vorreiter der neuen Strategie sei eine Filiale nahe Hamburgs neuer Europa-Passage.