Berlin. (igw) «Wir müssen uns von den veralteten Methoden der Unterstützung verabschieden und den Erzeugern die Möglichkeit geben, konkurrenzfähiger zu werden und sich mehr am Markt zu orientieren». Mit diesen Worten begründete Mariann Fischer Boel vor Agrarjournalisten während der Grünen Woche die anstehenden Reformen in der EU-Agrarpolitik. Für Ende Januar kündigte die EU-Landwirtschaftskommissarin Vorschläge zur Reform der Marktorganisation für Obst- und Gemüse an. Noch vor Sommerbeginn sollen Vorschläge zur Reform des Weinmarkts vorliegen. Mit den Reformen will Fischer Boel nicht nur die Stützungsregelungen modernisieren; zudem soll der ökologische Anbau gefördert und der Verzehr von Obst und Gemüse vor allem bei jungen Leuten angekurbelt werden. Für 2007 will die Kommissarin auch für weniger Bürokratie bei der Umsetzung der so genannten Cross Compliance sorgen – das sind die Standards für Umweltschutz, Tierschutz und Nahrungsmittelqualität, die von den Landwirten eingehalten werden müssen, um Beihilfen von der EU zu erhalten. Diese Verpflichtung soll nicht abgeschafft, sondern die entsprechende Gesetzgebung erleichtert werden. Für Landwirte, die von der Reform der Zuckermarktordnung betroffen sind, bestünde die Möglichkeit, in die Erzeugung von Bioethanol aus Zuckerrüben einzusteigen, sagte Fischer Boel. Milchproduzenten sollten sich darauf einstellen, dass es ab April 2015 kein Quotensystem mehr gebe.
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