Berlin. (igw) Der Markt für Bio-Lebensmittel wächst jährlich um rund 15 Prozent. Allerdings können deutsche Biobauern mit dem Wachstum nicht Schritt halten. Die Folge: Verbraucher müssen zunehmend auf ausländische Produkte zurückgreifen. Importe seien vor allem bei Gemüse, zunehmend aber auch bei Eiern, Schweinefleisch und Milch zu verzeichnen. Einer der Gründe liege in den falschen Signalen der Agrarpolitik, sagte Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). So hätten viele Bundesländer zwischen 2004 und 2006 die Umstellungsbeihilfen ausgesetzt und damit viele Landwirte abgehalten, in den Öko-Landbau einzusteigen. Die Beihilfen werden den Landwirten für den Zeitraum gewährt, in dem sie zwar bereits nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaften, ihre Produkte aber noch nicht als Bioware verkaufen dürfen. Der BÖLW fordert deshalb die Bundesländer auf, die (mittlerweile wieder eingeführten) Beihilfen mindestens auf das alte Niveau anzuheben. Auch sollte der Anteil der Forschungsmittel für den ökologischen Landbau am Gesamtetat der öffentlichen Agrarforschungsmittel auf mindestens fünf Prozent erhöht werden.
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