Dienstag, 26. November 2024

NielsenIQ: über die wichtigsten Verbrauchertrends 2025

Chicago / IL. (eb) Die NielsenIQ (NIQ) Marktforschung hat ihren mit Spannung erwarteten «Mid-Year Consumer Outlook – Guide to 2025» veröffentlicht, in dem Makrokatalysatoren für alle Branchen identifiziert werden. Die vorausschauende Studie zeigt, dass die Verbraucher trotz aller Unsicherheiten entschlossen und widerstandsfähig bleiben. Der «Giude 2025» bietet Unterstützung für Einzelhändler, die in den nächsten 12 bis 18 Monaten und darüber hinaus die Verbraucher für sich gewinnen wollen. Der Bericht geht davon aus, dass die Verbraucher 2025 weltweit 3,2 Billionen US-Dollar mehr ausgeben werden, was laut World Data Lab einem Wachstum von fast sechs Prozent gegenüber 2024 entspricht. Wichtiger ist indes die Frage, wie sie ihr Geld ausgeben und wovon sie sich voraussichtlich leiten lassen.

Angesichts der anhaltenden und beispiellosen Herausforderungen, denen sich die Weltwirtschaft gegenübersieht, ist das Verständnis des Verbraucherverhaltens für Unternehmen, die in einer sich ständig weiterentwickelnden Landschaft erfolgreich sein wollen, von entscheidender Bedeutung. Die halbjährliche Studie von NielsenIQ bietet eine umfassende Analyse der Auswirkungen wirtschaftlicher Ereignisse und Trends auf das Verbrauchervertrauen, Veränderungen in den Einstellungen der Verbraucher und wichtige Einblicke in die Faktoren, die Kaufentscheidungen beeinflussen. Der Bericht geht zudem auf regionale Unterschiede ein und bietet eine eingehende Analyse der einzigartigen Dynamik in Asien-Pazifik, Europa, Nordamerika, dem Nahen Osten und Lateinamerika.

Angesichts der Ungewissheiten in Bezug auf geopolitische Krisen, wirtschaftliche Stabilität und Umweltgesundheit werden die Verbraucher widerstandsfähiger und geben dort aus, wo es ihrem Maßstab entsprechend am wichtigsten ist. Dies zeigt eine entschlossene Verlagerung von einem vorsichtigen zu einem bewussten Konsum, der sich auf ein Gefühl von Wohlstand und Wohlbefinden konzentriert.

«Es besteht eine steigende Nachfrage nach KI-gestützten Erkenntnissen, die auf großen Mengen granularer Daten basieren und die nur NIQ liefern kann», hebt Tracey Massey, COO von NIQ, die Qualität der Daten hervor. «Den Finger am Puls des aktuellen und zu erwartenden Verbraucherverhaltens zu haben, das weltweit verglichen wird, ist heute die Basis, um einen Vorteil aufzubauen und zu halten.»

Globale Katalysatoren für den Wandel im Jahr 2025

  • Bereitschaft für KI: 40 Prozent der Verbraucher würden eine Produktempfehlung von ihrem KI-Assistenten akzeptieren, und 40 Prozent würden KI nutzen, um ihre alltäglichen Einkaufsentscheidungen zu automatisieren und zu beschleunigen. Daher müssen Unternehmen unbedingt beurteilen, welche KI-Fortschritte die Verbraucher ansprechen und Optionen zur Unterstützung älterer Verbraucher bieten.
  • Aufstieg und Auswirkungen von GLP-1-Medikamenten: 31 Prozent der Verbraucher weltweit werden wahrscheinlich ein Medikament zur Unterstützung der Gewichtsabnahme verwenden, doch GLP-1-Medikamente werden ein breites Spektrum an Auswirkungen haben, indem sie neue Ausgabenquellen erschließen, den Lebensstil der Verbraucher beeinflussen und die Normen des zwischenmenschlichen Verhaltens prägen.
  • Omnichannel-Entwicklung: Die Revolution des sozialen Handels hat zu einer Evolution des Omnichannels geführt, mit einem 11,6-prozentigen Anstieg der globalen Online-Verkaufsleistung und dem Aufstieg der «Gamification», wobei 36 Prozent der Verbraucher angaben, dass sie aufgrund eines In-App-Erlebnisses mehr für einen Kauf ausgeben würden.
  • Begehrte Ware kostet: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie weniger Snacks und Süßwaren kaufen werden, wenn die Preise in den nächsten drei Monaten weiter steigen oder hoch bleiben – die höchste «Dropout»-Antwort aller untersuchten Kategorien. Kakao (+128 Prozent), Kaffee (+43 Prozent) und Milch (+44 Prozent) sind nach Messungen von Trading Economics «hochbegehrte Waren», deren steigende Preise sich auf den Absatz der entsprechenden Kategorien respektive Produkte auswirken.

«60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie weniger Snacks und Süßwaren kaufen werden, wenn die Preise in den nächsten drei Monaten weiter steigen oder hoch bleiben – die höchste «Dropout»-Antwort aller untersuchten Kategorien.»

Die wichtigsten Ausgaben-Trends im kommenden Jahr

Die größte Sorge der Verbraucher sind nach wie vor die steigenden Lebensmittelpreise (33 Prozent), gefolgt von steigenden Versorgungskosten (20 Prozent) und der Gefahr eines wirtschaftlichen Abschwungs (19 Prozent). An vierter Stelle steht der Klimawandel (14 Prozent), bedingt durch die vielen extremen Wetterereignisse auf der ganzen Welt. Eine Mehrheit (67 Prozent) der Befragten weltweit gibt an, dass sie aufgrund geringerer Preise vermutlich die Marke wechseln oder eine neue Marke ausprobieren werden.

Die Befragten beabsichtigen, ihre Ausgaben für nicht lebensnotwendige Dinge wie Außer-Haus-Verpflegung (38 Prozent), Außer-Haus-Unterhaltung (37 Prozent) und Essenslieferungen/Takeaways (36 Prozent) weiter zu senken. Es ist zu erwarten, dass die Ausgaben für Außer-Haus-Aktivitäten zurückgehen werden, während die bewusste Entscheidung für In-Home-Entertainment (48 Prozent) und Ausgaben für Geselligkeit/Treffen (46 Prozent) wahrscheinlich auch 2025 beibehalten werden. Unterdessen steigt das Interesse an Eigenmarkenprodukten weiter an: 50 Prozent der Verbraucher kaufen mehr Eigenmarkenprodukte als je zuvor. Darüber hinaus geben 40 Prozent der Verbraucher weltweit an, dass sie zu einem Eigenmarkenprodukt wechseln würden, das ihnen gefällt, auch wenn es mehr kostet.

«Die Befragten beabsichtigen, ihre Ausgaben für nicht lebensnotwendige Dinge wie Außer-Haus-Verpflegung (38 Prozent), Außer-Haus-Unterhaltung (37 Prozent) und Essenslieferungen / Takeaways (36 Prozent) weiter zu senken.»

Die nordamerikanischen Verbraucher machen sich am meisten Sorgen über die steigenden Wohnkosten, während in Afrika, dem Nahen Osten und Europa die globalen Konflikte die größte Sorge darstellen. Das Tempo der monatlichen Inflation bei Verbrauchsgütern (CPG) verlangsamt sich in allen Ländern weiter und sinkt auf weniger als zwei Prozent Wachstum im Jahresvergleich. Auf regionaler Ebene ist die Inflation bei Verbrauchsgütern ebenfalls rückläufig, liegt aber in Lateinamerika und Afrika weiter über dem Schnitt.

Stichwort Upselling: Bewusste Verbraucher sind bereit, für lohnenswerte Eigenschaften einen Aufpreis zu zahlen. Im Segment «Tech + Durables» stieg der Absatz von Mobiltelefonen der Premiumklasse in 2023 um 17 Prozent gegenüber 2019, während die Economy-Varianten um 32 Prozent zurückgingen.

«In den letzten sechs Monaten hat es eine deutliche Verschiebung von vorsichtigen zu bewussten Konsumgewohnheiten gegeben. Die Verbraucher sind bereit, mehr Geld auszugeben, doch sie sind sich der potenziellen Veränderungen bewusst», sagt Lauren Fernandes, Vice President, Global Thought Leadership, NIQ. «Die Verbraucher suchen bei jedem Kauf auf vielfältige Weise nach einem Mehrwert. Sie verteilen ihre Ausgaben sehr zielgerichtet – und erwarten, dass sie jeden Überschuss im Jahr 2025 und darüber hinaus auf strategische Weise nutzen können.»

«Die Verbraucher suchen bei jedem Kauf auf vielfältige Weise nach einem Mehrwert. Sie verteilen ihre Ausgaben sehr zielgerichtet – und erwarten, dass sie jeden Überschuss in 2025 und darüber hinaus auf strategische Weise nutzen können.»

Der «Mid-Year Consumer Outlook – Guide to 2025» bietet Unternehmen wichtige Einblicke, um Trends zu erkennen und strategisch für ein nachhaltiges Wachstum zu planen. Der aktuelle Bericht unterstreicht eine deutliche Verschiebung im Verbraucherverhalten – vom vorsichtigen zum strategisch-zielgerichteten, bewussten Konsum. Mehr denn je steht der Nutzwert im Vordergrund.

Nachtrag: Viele Entwicklungen sprechen diesen Trend direkt an

Zwar sind globale Befragungen immer ein bisschen ungenau, doch haben sich die Probleme der Welt soweit angenähert, dass sich durchaus ein Fazit ziehen lässt. Zur Bestandsaufnahme gehört nämlich auch, dass Automatisierung und Standardisierung Potenziale freilegen können, an die heute noch kaum jemand denkt. Man muss kein Freund dieser Entwicklung sein um zu verstehen, dass nicht zuletzt die mittel- bis langfristige Personalentwicklung genau diesen Trend fördert. Der gesteigerte Nutzwert, den sich viele Kunden längst wünschen, ist zum Beispiel erreichbar durch ein verbessertes Onlinegeschäft inklusive Abholboxen, die auch außerhalb der deutschen Öffnungszeiten erreichbar sind – bis hin zu bargeldlosen, reinen Automatengeschäften an jeder Milchkanne. Den nötigen Strom liefert die PV-Anlage auf dem Dach. Vieles ist möglich und spricht den eingebildeten Nutzwert / Mehrwert direkt an (Foto: pixabay.com).