Dienstag, 16. Juli 2024

Niedersachsens Bäckerhandwerk im Gespräch mit Olaf Lies

Hannover. (mw / eb) Am 16. November 2022 haben sich Bäckerinnen und Bäcker vor dem niedersächsischen Landesministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung versammelt, um nochmals auf ihre Existenzsorgen aufmerksam zu machen. Dazu sagt Landeswirtschaftsminister Olaf Lies: «Ich habe großes Verständnis für die Aktion der Bäckerinnen und Bäcker, da die hohen Energiekosten tatsächlich für viele Betriebe zu einer erheblichen, zum Teil existenzbedrohenden Belastung geworden sind. Als Landesregierung wollen wir hier helfen: Wir werden mittelständische Unternehmen mit 200 Millionen Euro zügig und unbürokratisch unterstützen, zu einem ganz erheblichen Teil auch rückwirkend für dieses Jahr – davon werden auch Bäckereien profitieren. Wir setzen uns außerdem beim Bund dafür ein, dass mittelständische Betriebe bei der Einführung eines Strom- und Gaspreisdeckels genauso behandelt werden, wie die Industrie. Im Moment werden etwa Bäckereien wie private Gas- und Stromkunden abgerechnet, das wird aber dem speziellen Energiebedarf dieser Branche nicht gerecht. Es sollte keine Bevorzugung der großen Industriebetriebe entstehen. Wir wollen unser Bäckerhandwerk sichern, damit wir alle auch zukünftig unser Brot oder unsere Brötchen zu bezahlbaren Preisen beim Bäcker im Ort oder «um die Ecke» kaufen können.»

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Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, war die Veranstaltung in Hannover gut besucht. Ursprünglich war wohl ein bundesweiter Protest in Berlin geplant. Weshalb der nicht zustande kam, wollen wir an dieser Stelle nicht beleuchten. Jedenfalls ging am 16. November, wenn überhaupt, jeder Landesinnungsverband eigene Wege. Soweit das hier und jetzt nachzuvollziehen ist, gelang es einzig dem Bäckerinnungsverband Niedersachsen/Bremen, einem Landesminister eine Zusage abzuringen. Wirtschaftsminister Olaf Lies will sich jedenfalls beim Wort nehmen lassen. Weshalb sonst hätte er seine Stellungnahme zum Nachlesen auf die Homepage seines Ministeriums gestellt? (Foto: mw.niedersachsen.de).


Nachtrag: Am 16. November von 15:00 bis 15:10 Uhr hatte der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk Gelegenheit, sein Positionspapier der bayerischen Ernährungshandwerke zur Strom- und Gaspreisbremse in der Staatskanzlei des Freistaats Bayern an den Staatsminister Dr. Florian Herrmann zu überreichen. Der Verband nutzte den Termin außerdem, um den Staatsminister zu ersuchen, sich im Bundesrat für die Interessen des bayerischen Bäckerhandwerks einzusetzen.


Nachtrag: Mit 5.000 Berliner Pfannkuchen im Gepäck gingen die Bäcker an Rhein und Ruhr für die Aktion «Alarmstufe Brot» am 16. November auf die Straßen Düsseldorfs und machten auf ihre unverschuldete Lage aufmerksam. Sie erklärten sich auch Mona Neubaur, NRW-Landesministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, die dem Vernehmen nach eine Abordnung der Bäcker im Landtag empfing.