Dienstag, 16. Juli 2024

Ikea Deutschland: Online-Umsatz jetzt bei 25 Prozent

Hofheim-Wallau. (ikd) Ikea Deutschland schloss das Geschäftsjahr 2022 (01. September 2021 bis 31. August 2022) mit einem Gesamtumsatz von 5,684 Milliarden Euro ab, was einem Wachstum um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz ohne Food lag bei 24,5 Prozent (Vorjahr: 35,1 Prozent) und betrug 1,302 Milliarden Euro (minus 25,5 Prozent). Der Rückgang ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass im GJ-2022 die Einrichtungshäuser durchgängig geöffnet waren, wohingegen im GJ-2021 ein fünfmonatiger Lockdown stattfand.

Auch 2022 war von großen Herausforderungen geprägt: Die Störung der weltweiten Lieferketten, der Krieg in der Ukraine, die Inflation und Covid-19 erforderten erneut große Flexibilität, um das Geschäft stabil entwickeln, die Arbeitsplätze sichern und die Nachfrage der Kunden (m/w/d) bedienen zu können.

Bestes Preis-Leistungsverhältnis

Über das gesamte Geschäftsjahr betrachtet war das Interesse der Kunden an allen Sortimentsbereichen hoch. Zu Beginn des Geschäftsjahres stellten Warenverfügbarkeitsprobleme die größte Herausforderung dar. Im weiteren Verlauf waren es die steigenden Einkaufspreise für Rohmaterialien, Transporte und Dienstleistungen. All dies führte dazu, dass die Gruppe weltweit und auch in Deutschland seine Preise während des Geschäftsjahres anpassen musste. «Inzwischen liegt unser Augenmerk wieder klar auf dem Thema Erschwinglichkeit: Wir sind dafür bekannt, das beste Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Diese Position wollen wir weiter stärken – auch unter schwierigen Rahmenbedingungen», sagt Walter Kadnar, seit 01. Oktober Geschäftsführer und CSO (Chief Sustainability Officer) von Ikea Deutschland.

Wieder mehr Besuche in den Einrichtungshäusern

2022 zeigte sich ein Trend zurück zur «Vor-Corona»-Normalität: Die Besucherzahl in den 54 deutschen Einrichtungshäusern lag mit rund 73,7 Millionen um fast 40 Prozent höher als im GJ 2021, allerdings niedriger als vor der Pandemie. Im Vergleich dazu sank die Zahl der Online-Besuche um 27,6 Prozent auf 302,1 Millionen. 38,5 Millionen Kunden kauften im Geschäftsjahr 2022 in einem der 54 Filialen ein (+20,9 Prozent), das heißt 52,2 Prozent der Besuche wurden zu Kunden. Auf der Website des Möbelhauses kauften 5,3 Millionen Menschen ein. Der Durchschnittsbon im stationären Handel stieg um 2,5 Prozent auf 104,12 Euro. Der online erzielte Durchschnittsbon lag bei 243,64 Euro und damit rund 30 Prozent höher als im Vorjahr. Zum Stichtag 31. August beschäftigte Ikea Deutschland 19.271 Mitarbeitende.

Deutschland ist für den Konzern der größte Absatzmarkt, gefolgt von den USA, Frankreich, Großbritannien.

Trends und Entwicklungen

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Niederlassung Deutschland seine Entwicklung zum Omnichannel-Händler weiter vorangetrieben. So haben u. a. der massive Ausbau von Online-Planungs- und Beratungsangeboten sowie die Erweiterung des Fulfillment Netzes dazu beigetragen, dass der Online-Anteil am Gesamtumsatz inzwischen bei rund 25 Prozent liegt (vor der Pandemie waren es unter 10 Prozent). Neue Tools wie beispielsweise die «Shop + Go» Funktion der App des Möbelhauses, die es Kunden in allen 54 Ikea Einrichtungshäusern ermöglicht, ihre Produkte bereits während des Einkaufs zu scannen und anschließend bequem an einer Schnellkasse zu bezahlen, sorgen dafür, dass die Kunden ein komfortableres Einkaufserlebnis erfahren.

Investitionen in die Einrichtungshäuser und andere Liegenschaften

Ikea Deutschland investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 156 Millionen Euro. Die größten Projekte waren Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in bestehenden Einrichtungshäusern.

Neuer Geschäftsführer

Seit dem 01. Oktober ist Walter Kadnar neuer Geschäftsführer und CSO der Niederlassung Deutschland. Der Österreicher löste den Dänen Dennis Balslev ab, der fünf Jahre lang die Geschäfte der größten Ikea Retail Landesorganisation geleitet hat. Zuletzt war Kadnar in gleicher Funktion für die Niederlassung Frankreich tätig, davor für die Landesorganisation Polen und die Niederlassung Russland. Im laufenden Geschäftsjahr 23 will er den Schwerpunkt auf nachhaltiges Wachstum, ein nahtloses Einkaufserlebnis, hohe Kundenzufriedenheit und ein gerade in herausfordernden Zeiten relevantes und erschwingliches Angebot legen. Gleichzeitig hat er sich zum Ziel gesetzt, die Positionierung der Niederlassung Deutschland als werteorientiertes Unternehmen, das sich um Menschen und die Umwelt kümmert, weiter vorantreiben.

Nachhaltigkeit bleibt oben auf der Agenda

«Wir haben ehrgeizige wirtschaftliche Ziele, die wir nur in Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen erreichen können. Klimapositiv und zirkulär zu werden, ist für uns nicht verhandelbar. Mit verschiedenen Initiativen wie etwa der Entscheidung, im Ikea Food-Bereich pflanzliche Alternativen grundsätzlich günstiger anzubieten als fleischhaltige, oder unsere Einrichtungshäuser konsequent auf Heizen und Kühlen mit 100 Prozent erneuerbarer Energie umzurüsten, arbeiten wir darauf hin», sagt Kadnar.