Bremerhaven. (eb) Der Kurswert entscheidet über Aufstieg und Abstieg im deutschen Börsenbarometer. Den misst der Index-Anbieter am Anteil der frei handelbaren Aktien der Unternehmen. So kommt es, dass die HelloFresh SE ab 19. September nicht mehr im deutschen Leitindex zu finden sein wird. Sie kehrt zurück in den MDAX für mittelgroße Unternehmen und ist dort wahrscheinlich auch besser aufgehoben.
Indes stört es die Analysten wenig, dass der Anbieter von Kochboxen seit Jahresbeginn etwa zwei Drittel seines Aktienwerts verloren hat. Die Fachwelt ist sich einig, dass die Gruppe in der Pandemie alle ihre Vorteile ausspielen und einen Höhenflug erleben durfte. Der wird so schnell nicht wiederkommen. Was bleibt, ist ein Geschäftsmodell, das seine Berechtigung hat und sich weltweit durchsetzen konnte.
Angesichts der Krise um die Lebenshaltungskosten sieht der Primus unter den Essenslieferdiensten nun die andere Seite der Medaille. Doch während die Krise hierzulande gerade sehr präsent ist, sieht man sie zum Beispiel in Nordamerika schon wieder mit gewissem Abstand. Da trifft es sich gut, dass die HelloFresh SE ihren Fokus ohnehin mehr auf den amerikanischen als den europäischen Markt legt. Gut finden die Analysten natürlich auch, dass die Gruppe derzeit nicht so sehr an Expansion denkt. Sondern bemüht ist, eine bessere Profitabilität zu entwickeln. Das überzeugt wiederum die Finanzwelt und führt dazu, dass der Aktienkurs just zu der Zeit steigt, zu der die Gruppe sich vom DAX in den MDAX verabschiedet.
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