Berlin. (bmel) Ein weiterer Schritt, um die Getreideproduktion in der aktuellen Situation stabil zu halten: Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Cem Özdemir, hat dem Bundeskabinett jetzt die (hier mehrfach erwähnte) GAP-Ausnahmen-Verordnung vorgelegt. Damit soll – begrenzt auf 2023 – im Rahmen der EU‑Agrarförderung mehr Getreideanbau ermöglicht werden, um die volatilen Getreidemärkte zu beruhigen und damit einen Beitrag zu globalen Ernährungssicherung zu leisten.
Bundesminister Özdemir: «Russlands verbrecherischer Krieg gegen die Ukraine hat für viele hungernde Menschen verheerende Folgen, weil ukrainische Ernteexporte ausfallen und die Getreidepreise stark gestiegen sind. Der Brotweizenpreis ist um rund 40 Prozent in die Höhe geschossen. Um den Getreidemarkt zu stabilisieren, ermöglichen wir es den Landwirtinnen und Landwirten in dieser Ausnahmesituation mehr zu produzieren.»
Mit der Verordnung soll im kommenden Jahr ausnahmsweise auf den in der EU-Agrarförderung erstmalig verpflichtenden Fruchtwechsel verzichtet werden. So kann begrenzt auf 2023 Weizen auf Weizen angebaut werden. Zudem soll auf erstmalig obligatorischen Stilllegungsflächen weiterhin ein landwirtschaftlicher Anbau möglich sein, allerdings nur von Getreide (ohne Mais), Sonnenblumen und Hülsenfrüchten (ohne Soja), und nur auf Flächen, die nicht bereits brachliegen. Artenvielfaltsflächen, die schon seit 2021 etabliert sind, dürfen grundsätzlich nicht bewirtschaftet werden. Zudem müssen wertvolle Landschaftselemente, wie Hecken, Sträucher und Feldgehölze, erhalten bleiben.
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