Dienstag, 16. Juli 2024

Kaffeeverband: Der Konsum 2021 legt leicht zu

Hamburg. (kv) Die Freude an Kaffee bleibt ungebrochen. Nach einem starken Jahr 2020 verzeichnete der deutsche Kaffeemarkt 2021 ein erneutes Wachstum. Der Pro-Kopf-Konsum von Kaffee stieg von 168 auf 169 Liter. Das entspricht rund 500 Millionen Tassen, die im letzten Jahr deutschlandweit mehr als in 2020 getrunken wurden, berichtet der Deutsche Kaffeeverband.

Röstkaffee: Absatzplus im LEH, pandemiebedingter Rückgang im AHM

Im Aufschwung: Die positive Entwicklung 2021 ist vor allem das Ergebnis gestiegener Röstkaffeeverkäufe im Lebensmittel- Einzelhandel (LEH). So ließen unter anderem Homeoffice und Lockdown den Konsum von Röstkaffee im eigenen Zuhause, bei Freunden, Familie und Bekannten um 2,1 Prozent (plus 7.900 Tonnen) steigen.

«Wir sind eine Kaffeenation. Kaffee ist krisenfest und bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen. Im Jahr 2021 wurde noch mehr Kaffee getrunken als in den Vorjahren. Die Orte des Verbrauchs haben sich pandemiebedingt weiter verschoben», sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Verbands.

Im zweiten Jahr der Pandemie setzte sich der Rückgang im Außer-Haus-Markt für Kaffee fort, jedoch auf einem geringeren Niveau als 2020. Das Gesamt-Segment Out-of-Home verlor 5,7 Prozent (minus 5.800 Tonnen Röstkaffee) gegenüber dem Vorjahr. Die größten Einbußen verzeichneten (Hotel-) Restaurants (minus 25 Prozent), Cafés (minus 15 Prozent) und Kioske (minus 14 Prozent). Gewinne vermeldeten unter anderem Coffeeshops (plus 25 Prozent), Schnellimbisse / Schnellkost-Restaurants (plus 61 Prozent) und Bäckereien (plus 3 Prozent).

In Summe ergibt sich für den Kaffeemarkt 2021 (ohne das Segment Löslicher Kaffee) ein Plus von 0,4 Prozent (plus 2.100 Tonnen Röstkaffee), denn die Verluste im Außer-Haus-Markt (AHM) konnten durch das Wachstum im Segment des heimischen Kaffeeverbrauchs mehr als kompensiert werden.

Röstkaffeekonsum zu Hause: «Ganze Bohne» größter Wachstumstreiber

Wachstumstreiber bei der Kaffeezubereitung zu Hause waren 2021 «Ganze Bohnen». Sie werden vorrangig für die Zubereitung mit Kaffeevollautomaten oder Siebträgermaschinen verwendet. Das Segment wuchs um 11,1 Prozent und erzielte einen Marktanteil von 41 Prozent. Damit rücken «Ganze Bohnen» immer näher an den klassischen, gemahlenen Filterkaffee heran. Dieser blieb mit einem Marktanteil von 47 Prozent weiterhin die Nummer eins in der Gunst der Deutschen.

«Heute steht in jedem dritten Haushalt in Deutschland ein Kaffeevollautomat. Die Verbreitung stieg von 2019 bis 2021 um rund 20 Prozent. Lockdown und Homeoffice haben zu erhöhtem Kaffeekonsum und Neukauf von Kaffeemaschinen geführt», sagt Holger Preibisch. «Die Pandemie ist daher der Treiber für den frischen und unkomplizierten Genuss auf Knopfdruck.»

Auch die Zubereitung mit Pads und Kapseln war trotz vereinzelten Rückläufen 2021 beliebt. Der Konsum von Kaffeekapseln blieb stabil. Ihr Marktanteil lag unverändert bei 5,3 Prozent. Mit einem Marktanteil von 6,8 Prozent waren Kaffeepads weiterhin gefragt. Ihr Absatz ging jedoch um 6,1 Prozent gegenüber 2020 zurück.

Absatz von Löslichem Kaffee im LEH: Starker Anstieg bei Einzelportionen

Löslicher Kaffee war 2021 mit seinen verschiedenen Darreichungsformen für die Zubereitung zu Hause erneut sehr gefragt. Der Absatz im LEH legte gegenüber 2020 in allen Bereichen zu. Vor allem die Einzelportionssticks mit Milch und/oder Zucker, auch bekannt als «X in 1», verzeichneten mit einem Absatzplus von 15,4 Prozent deutliche Gewinne. Lösliche Mixgetränke, zum Beispiel «Typ Cappuccino», stiegen um 1,6 Prozent. Der pure Lösliche Kaffee erzielte ein Plus von 0,7 Prozent.

«Wir blicken auch für 2022 positiv in die Zukunft», sagt Preibisch. «Das Konsumlevel außer Haus lag im dritten Quartal auf Vor-Corona-Niveau. Das zeigt: Der Konsument wartet nur darauf, wieder in der Gastronomie Kaffee zu trinken. Mit den jüngsten Lockerungsbeschlüssen der Politik erwarten wir daher für 2022 einen fulminanten Kaffeekonsum außer Haus» (Foto: pixabay.com).