Wien / AT. (wko) Mit der Verlängerung der Sperre von Gastronomie und Hotellerie bis 07. Januar 2021 fällt für zigtausende Zulieferbetriebe in Österreich ein beträchtlicher, in manchen Fällen existenzbedrohender Teil der Geschäftsbasis weg. Je nach Kundenstruktur macht dieser zwischen 30 und 90 Prozent am Gesamtumsatz aus. In der Belieferung von Restaurants und Hotels fällt in diesem Jahr das besonders umsatzstarke Weihnachts- und Silvestergeschäft aus.
«Wir haben Mitgliedsbetriebe, wo fast der gesamte Umsatz auf die Belieferung von Restaurants und Hotels entfällt. Sie sind zwar nicht von Gesetz wegen, aber faktisch von einem kompletten Lockdown betroffen und haben dafür bisher keine Umsatz-Kompensation erhalten,» betont Willibald Mandl, Bundesinnungsmeister der Fleischer in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Die 1.448 Bäcker, 1.215 Fleischer und 1.332 Konditoren im heimischen Lebensmittelgewerbe machen schwierige Zeiten durch: «Gerade die kleinen Traditionsbetriebe, die sich über die Gastronomie ein wichtiges Standbein aufgebaut haben, stehen vor massiven finanziellen Problemen,» ergänzt Josef Schrott, Bundesinnungsmeister der Bäcker.
Während die von der Sperre direkt betroffenen Sparten Gastronomie, Hotellerie und Handel rasche und unbürokratische Hilfe erfuhren, schauen die Zulieferbetriebe bisher durch die Finger.
Die in Aussicht gestellte Kompensation wird jetzt dringend benötigt. «Es geht nicht mehr, unsere Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand. Viele konnten noch irgendwie die Weihnachtsgelder auszahlen, jetzt werden die Liquiditätsengpässe erdrückend,» sagen Schrott und Mandl unisono: «Wir brauchen jetzt die versprochene rasche und unbürokratische Hilfe für die von der Sperre betroffenen Zulieferer und Dienstleister.»
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