London / UK. (bz / wib) Selbst in entlegenen Ecken Großbritanniens sind polnische oder litauische Arbeitskräfte heute nicht selten anzutreffen. Im Dorf Aberlour haben Osteuropäer sogar die Produktion von Shortbread gerettet. Lange hatte er Probleme, Personal in das schottische Hochland zu locken, berichtet James Walker, Geschäftsführer von Walkers Shortbread Limited. Gelöst hat er den Engpass durch polnische Arbeitskräfte, die nach der EU-Aufnahme Polens auf die Insel kamen. Großbritannien gehörte zu den wenigen Ländern, die ihren Arbeitsmarkt für die Neubürger sofort geöffnet hatten. Vom Ansturm waren die Behörden jedoch überrascht. Zwischen 2004 und 2006 registrierte das Innenministerium 579.000 Osteuropäer; drei Viertel davon polnischer Herkunft. Angelockt wurden sie vom boomenden Arbeitsmarkt, dem vergleichsweise hohen Mindestlohn (7,50 Euro pro Stunde) sowie der traditionell offenen Gesellschaft. Heute würde die britische Serviceindustrie ohne die Einwanderer vermutlich zusammenbrechen. Die nämlich ernten Erdbeeren und verpacken Tomaten, schneiden Haare und schmieren Sandwichs. Und deren Chefs sind begeistert, berichtet David Frost, Vorsitzender der britischen Handelskammer. «Ich hatte vergessen, wie viel eine einzige Person verrichten kann», hört Frost von seinen Mitgliedern öfters. Viele Polen haben sich inzwischen etabliert und eine feste Stelle. Saisonkräfte sind heute eher Bulgaren und Rumänen. Auch der schottische Bäckereiunternehmer verlässt sich auf seine Leute. Knapp ein Viertel der 1.200 Angestellten stamme aus Polen, sagt er. Und: «Wir sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit».
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