Bonn. (eb) Über den Raststättenbetreiber Tank + Rast hatten wir an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet: November 2004 übernahm die britische Beteiligungsgesellschaft Terra Firma den Raststättenbetreiber. Damit hatten sich die seit 1998 agierenden Eigentümer Lufthansa, Allianz Capital und Apax Fonds gegen den Börsengang der Bonner entschieden. Im Bieterwettstreit mit dabei war damals auch Heiner Kamps. Das nächste, was von Tank + Rast zu vernehmen war, klang weniger schmeichelhaft. Mitte 2006 meldete die Financial Times Deutschland (FTD): «Terra Firma hat bei Tank + Rast eineinhalb Jahre nach dem Kauf richtig Kasse gemacht». Von Ausplünderung war die Rede. Was seit Monaten in Finanzkreisen ein Thema war, verdichtet sich jetzt: Terra Firma will das Raststättennetz wieder verkaufen. Die Investmentbank Citigroup soll einen Besitzerwechsel bereits vorbereiten. Wie es heißt, sei das Interesse an Tank + Rast groß, weil Global Player zur Zeit verstärkt nach Chancen suchten, in den deutschen Infrastrukturmarkt einzusteigen. Knapp zehn Jahre nach der Privatisierung steht Tank + Rast, ehemals Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen, damit vor dem dritten Eigentümerwechsel. Ursprünglich wollte Terra Firma den Neuerwerb fünf Jahre halten. Mitte 2006 kamen begründete Zweifel auf, als die Briten die Schulden von Tank + Rast um ein Drittel auf 1,2 Milliarden Euro aufstockten und sich mit dem Geld eine Dividende auszahlen ließ. Damit war das eingesetzte Eigenkapital zurückverdient. Nach Angaben aus Bonn wurden seit 1998 rund 500 Millionen Euro in das Netz von Tankstellen und Raststätten investiert, um die Betriebe für die Zukunft fit zu machen. Tank + Rast steht mit seinen Raststätten (ohne Tankstellen) für einen geschätztes Umsatz von 550 Millionen Euro netto in knapp 390 Betrieben. 2006 gelang ein Plus von 4,8 Prozent – die beste Entwicklung seit Jahren.
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