Dienstag, 16. Juli 2024
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Das Bäckerjahr 2018 in Zahlen und ein Themenausblick 2019

Isernhagen / Hannover. (ge) Das Bäckerjahr 2018 findet erfreulicherweise im vierten Quartal 2018 den erhofften Aufschwung, nach den doch kräftezehrenden Sommermonaten – schreibt Zenai Abraha von der Gehrke Econ Unternehmensberatung. Ganz nebenbei: Dass der Sommer 2018 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung war, ist seit dieser Woche amtlich.

Doch zunächst mal ein Rückblick auf das I. Quartal 2018, welches mit guten Umsatzentwicklungen auf bestehender Fläche mit bis zu Durchschnittlich 2,7 Prozent begonnen hat. Bemerkenswert war ebenso die gute Entwicklung des Brotumsatzes im ersten Quartal welches 3,0 Prozent im Branchendurchschnitt erreicht hat. Im Vergleich zu den letzten Jahren ein beachtliches Comeback des Brotes, welches sich auch in den Folgemonaten gut entwickelte. Das zweite Quartal war durch die Verschiebung des Ostergeschäftes im März 2018 dann deutlich schwächer aber dennoch waren die Umsatz- und Kundenentwicklungen auf einem stabilen Niveau. Das große Schrecken kam schließlich im dritten Quartal 2018 auf die Bäckereien zu, als die hohen Temperaturen ab Ende Juli 2018 in Deutschland sich für gut drei Monate gehalten haben und die Verbraucher wenig Lust auf Brot, Snack und schon gar nicht auf Konditoreiprodukte hatten, sondern eher zu leichten Mahlzeiten wie Wraps, Salate oder ähnliches gegriffen haben. Entsprechend deutlich gingen die Umsätze in den Keller.

Das IV. Quartal 2018 wird schließlich aufgrund der anhaltenden kälteren Temperaturen der letzten Monate, dem aktuell laufendem Weihnachtsgeschäft und der weithin guten Konsumlaune der Verbraucher den Schaden aus dem sogenannten «Sommerloch» wohl begrenzen und das Jahr positiv enden lassen. Die Zahlen im Oktober und November 2018 zur Umsatzentwicklung auf bestehender Fläche in Höhe von 3,7 Prozent belegen dies sehr deutlich und der Dezember 2018 wird wohl ähnliche Entwicklungen aufzeigen.

Darüber hinaus können sich die Bäckereien in 2019 weiterhin auf eine gute Konsumlaune der Verbraucher verlassen, die Anspruch auf qualitativ hochwertige Produkte legen und ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis suchen und dafür auch bereit sind den entsprechenden Preis zu bezahlen.

Doch welche Themen gilt es als Bäckereiunternehmen in 2019 in den Fokus zu nehmen und auf was sollte die Bäckerei der Zukunft vorbereitet sein, um ein erfolgreiches Jahr 2019 und darüber hinaus zu gestalten. Unternehmensberater Zenai Abraha von der Gehrke Econ Unternehmensberatung stellt folgende Punkte als wichtige Faktoren für 2019 hervor:

Diese Themen sollten 2019 im Zentrum der Betrachtung stehen

  • Modernisierung der Verkaufsfilialen aufgrund des steigenden Wettbewerb aus dem Einzelhandel sowie dem Gastro-Bereich und die damit einhergehende Überprüfung der Sortimentsbreite und Verkaufspreisstruktur
  • Schaffung eines hohen Standarisierungsgrad in der Produktion und im Verkauf im Bereich der Abläufe, um der steigenden Personalkostenquoten entgegenzuwirken und eine höhere Effizienz zu erreichen
  • Beobachtung des Rohstoff- und Energiemarktes und Vergleich der Preiskonditionen: Die Rohstoff- und Energiepreise werden in 2019 steigen
  • Bargeldloses Bezahlen in den Filialen, aufgrund steigender Beliebtheit bei den Kunden flexibel und spontan zahlen zu können, auch wenn kein Bargeld vorhanden ist.
    • Weiterer Vorteil ist gegenüber den großen Bäckereiketten und anderen Systemgastronomen konkurrenzfähig zu bleiben
  • Die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohn ab 01. Januar 2019 auf 9,19 Euro sowie die folgende Erhöhung ab 01. Januar 2020 auf 9,35 Euro, bei der ohnehin angespannten Personalkostensituation bei den Bäckereibetreiben sollte ebenfalls ein Thema sein, um gegebenenfalls Personalstruktur zu prüfen sowie passende Gehaltsmodelle zu gestalten
  • Digitalisierung der Bereiche Verwaltung, Verkauf und Produktion (vom Urlaubsantrag der Mitarbeiter bis zur Warenbestellung der Produkte für die Filialen), um ebenfalls Kosten einzusparen, die Vernetzung der Fachbereiche zu erhöhen und die Zettelwirtschaft zu reduzieren

Wenn Sie Ihre Unternehmenszahlen mit anderen Bäckereibetrieben vergleichen wollen, um zu wissen wo Sie stehen oder Unterstützung bei den aufgeführten Themen benötigen, schreiben Sie gerne Zenai Abraha von der Gehrke Econ Unternehmensberatung eine E-Mail unter zenai.abraha@gehrke-econ.de oder informieren Sie sich gerne über das Unternehmen Gehrke Econ vorab auf IntraBack.de oder gehrke-econ.de (Foto: pixabay.com).