Berlin. (hde) Die Vorschläge des EU-Parlaments zur Reduktion von Einwegplastikabfall sind aus Sicht des Handelsverbands Deutschland (HDE) noch zu viel Stückwerk. Der Handel fordert deshalb eine stimmige und praxisnahe Gesamtstrategie. «Die EU sollte bereits sichtbare Erfolge im Umgang mit Plastikmüll stärker berücksichtigen und darauf aufbauen. Wir brauchen ein europaweites Konzept zur Reduzierung von Plastikmüll und für mehr Recycling. Die EU-Vorschläge des Parlamentes verlieren sich zu sehr in Kleinigkeiten», sagt HDE-Geschäftsführer Kai Falk. Zum Beispiel mache es keinen Sinn, künftig Feuchttücher und Luftballons getrennt oder im gelben Sack zu sammeln. Das führe zu Verunreinigungen und erschwere am Ende den dualen Systemen die Wiederverwertung.
«In Deutschland hat der Handel in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich in zahlreiche Maßnahmen investiert. Pfandsysteme, ein effektives Recycling über die dualen Systeme oder auch die Vereinbarung zur Reduzierung von Plastiktüten sind gute Beispiele, wie es funktionieren kann», sagt Falk. Gemeinsam müsse man daran arbeiten, die Meeresverschmutzung zu verringern und die Umwelt vor Vermüllung zu schützen.
In Deutschland stellt das Anfang 2019 in Kraft tretende Verpackungsgesetz weitere wichtige Weichen in diese Richtung. Und schon heute ist der Handel bei der Reduzierung von Produkten aus Plastik sehr aktiv. Einige Handelsunternehmen haben bereits freiwillig bestimmte Einwegplastikprodukte aus ihren Sortimenten genommen. In manchen Fällen stehen dem allerdings Produktsicherheit und Hygienevorgaben entgegen. Denn bei einigen Produkten gibt es derzeit schlichtweg noch keine Alternativen, die aus ökologischer, wirtschaftlicher und funktioneller Sicht Sinn ergeben (Foto: pixabay.com).
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