Brüttisellen / Bern / CH. (eb) Schlechte Nachrichten aus der Schweiz: Die Bäckerei Groba AG verliert einen Großkunden und muss deshalb 60 von 115 Mitarbeitenden zum Jahresende kündigen. Hinzu komme der Verlust von 15 Arbeitsplätzen bei externen Logistikern, schreibt die eidgenössische Tagespresse. Geschäftsführer Daniel Wehrli von der Groba AG hätte den Schritt gerne vermieden, doch sei die Umstrukturierung unvermeidlich. Das Unternehmen setze per Anno 20 bis 25 Millionen Schweizer Franken um. 75 Prozent davon fallen mit dem verlorenen Großkunden künftig weg. Den hat die schweizweite Tagespresse als die Denner AG identifiziert. Der Discounter wolle künftig mehr den Kundenwünschen folgen, also weniger auf Fertig-Backwaren und viel mehr auf TK-Teiglinge setzen, um Retouren so gering wie möglich zu halten.
Was keine der Zeitungen mit Blick auf die Schieflage der Groba AG erwähnt: Die Denner AG ist ein Unternehmen der eidgenössischen Migros Gruppe. Im Geschäftsjahr 2017 setzte der führende Discounter in der Schweiz 3’050 Millionen Schweizer Franken um (plus 3,1 Prozent). Damit durchbrach Denner mit insgesamt 811 Filialen und 4’810 Mitarbeitenden erstmals die Drei-Milliarden-Grenze.
Auch die Jowa AG ist ein Unternehmen des Migros Genossenschafts-Bunds. Wie erinnern uns an eine schöne Fotoreportage von August 2017, in der die Volketswiler Großbäcker die erweiterte Bäckerei Gränichen als «Leuchtturmprojekt» preisen. Vorangegangen waren Meldungen, die die Gesamtinvestition von 57 Millionen Schweizer Franken seit 2015 mehrfach hervorhoben.
Es ist anzunehmen, dass die Groba AG den heraufziehenden Wolken – der absehbaren Entwicklung – gerne proaktiv begegnet wäre, ihm dies aber nicht gelungen ist. Der Wettbewerb in der Schweiz ist einer der schärfsten in Europa. Gerade die stärksten Marktteilnehmer rüsteten in den letzten Jahren noch einmal ordentlich auf. Glück im Unglück für die Groba Buchmann Gruppe: Neben der Groba AG für den Discount und die Belieferung von Gastronomie- und Handelsbetrieben gibt es noch die Buchmann AG in der Region Zürich mit ihren zehn Filialen und einem ausgesuchten, handwerklich erzeugten Sortiment. Eine solide Basis, um sich in der Zeit der Konsolidierung neu zu finden.
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